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Wetter August 2021 - Wettertrend vom 20. Juli: Hitze, Hochsommer, Unwetter oder doch das kühle Regenwetter?

| M. Hoffmann
Wetter im August: Bade- oder Unwetter?

Der Sommer zeigt sich in den kommenden Tagen von seiner ruhigen, trockenen und auch warmen Seite. Doch das Bild vom Hochsommer ist trügerisch - bereits zum kommenden Wochenende erreicht die nächste Unwetterfront Deutschland und wird die Weichen für das Wetter im August stellen.

Sommerwetter. Über dem Norden ziehen noch ein paar Wolkenfelder vorüber und örtlich ist ein Regenspritzer oder leichter Sprühregen nicht auszuschließen. Weiter nach Süden lockert die Bewölkung auf und die Sonne scheint nahezu ungehemmt auf Deutschland herab, was ab der zweiten Wochenhälfte auch über dem Norden der Fall sein wird.

Das Potential unwetterartiger Wetterereignisse nimmt zu

Die Temperaturen erreichen +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad. Zum Wochenende schiebt sich von Westen ein Tiefdrucksystem in Richtung Europa und führt aus südwestlichen Richtungen feucht-warme und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen auf +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad ansteigen lassen kann. Die mit Energie angereicherten Luftmassen entladen sich in einer Vielzahl an Schauern und Gewittern, die regional kräftiger und zum Sonntagabend mit Blitz- und Hagelschlag, stürmischen Windböen, Platzregen und Sturzfluten unwetterartig ausfallen können. Mehr dazu in der Wettervorhersage Juli.

Ein Tief rückt zum Wochenende näher an Deutschland heran und lässt zum Wochenende das Potential unwetterartiger Wetterereignisse ansteigen
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Tief rückt zum Wochenende näher an Deutschland heran und lässt zum Wochenende das Potential unwetterartiger Wetterereignisse ansteigen
© www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im August?

In den letzten 48 Stunden wurden Fakten geschaffen und der Aktionsspielraum für die Wetterentwicklung bis in den August hinein wird kleiner. Nichtsdestotrotz handelt es sich mit dem Tief zum kommenden Wochenende um einen komplexen Vorgang, der noch weitreichende Folgen für den August haben kann. Aber der Reihe nach.

Die Omegawetterlage

Diese Variante ist in der Theorie grundsätzlich möglich, doch ist diese Entwicklung in den letzten 48 Stunden deutlich weniger wahrscheinlich geworden. Warum? Dem Hoch fehlt es an Stabilität und das Tief links vom Hoch ist zu kräftig. Zudem bekommt das Hoch an seinem östlichen Gradienten keine Unterstützung und so rückt der gesamte Komplex weiter nach Osten.

Skandinavienhoch

Eine Abwandlung der Omegawetterlage ist das Skandinavienhoch, dass sich als eigenständiges Hochdrucksystem über dem Norden von Europa behaupten kann. Da aber bereits der Ansatz eines Omegahochs zunichtegemacht wird, hat auch das Skandinavienhoch wenig Erfolgsaussichten.

Anders formuliert wird bis in den August hinein nicht mit einem stabilen und hochsommerlichen Wettercharakter zu rechnen sein, das ist aber nichts Neues.

Ein Hoch Mitteleuropa, Omega- oder ein Skandinavienhoch werden zunehmend unwahrscheinlicher
Wetterprognose nach einzelnen Kontrollläufen: Ein Hoch Mitteleuropa, Omega- oder ein Skandinavienhoch werden zunehmend unwahrscheinlicher
© www.meteociel.fr

So fällt der Hochsommer ins Wasser

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass das Hoch zu weit nach Osten ausweicht und das Spielfeld komplett den atlantischen Frontensystemen überlässt. Infolge daraus reißt die Verbindung zwischen dem osteuropäischen und dem Azorenhoch ab und die Tiefdrucksysteme stoßen in die entstehende Lücke vor.

Kühle und regnerische Trogwetterlage

Aus nordwestlichen Richtungen gelangen immer wieder Tiefdrucksysteme nach Deutschland, was in den letzten Juli- und den ersten Augusttagen zu erheblichen Regensummen führen kann, die im Schwerpunkt über den Staulagen der nördlichen Mittelgebirge, des Schwarzwaldes, des Bayerischen Waldes und der Alpen niedergehen können.

Der Wind kommt aus nordwestlichen Richtungen und mit den vielen Wolken und dem zeitweilig länger andauernden und ergiebigen Niederschlag erreichen die Temperaturen kaum mehr als +15 Grad. Bleibt es längere Zeit trocken und kommt zudem noch die Sonne zum Vorschein, können sich die Werte auf +18 bis +24 Grad einpendeln.

Die Variationen einer kühlen und regnerischen Trogwetterlage
Wetterprognose nach einzelnen Kontrollläufen: Die Variationen einer kühlen und regnerischen Trogwetterlage
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Hochsommer, Hitze, Unwetter oder verregnetes Sommerwetter - was ist im August zu erwarten?

Bringen wir noch eine dritte Variante ins Spiel, die unserer Einschätzung nach eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit hat und unser Resümee abschließt - die Südwestwetterlage.

In diesem Fall dominiert weder das Hoch noch das Tief das Wetter über Deutschland nachhaltig. Beide Wettersysteme schenken sich nichts und so entsteht daraus die Pattsituation. Das Tief läuft auf das Hoch auf- und nachfolgend entsteht eine bis in den August hinein anhaltende Südwestwetterlage.

Hitze, Schauer und Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotential

Warme, feuchte und labil geschichtete Luftmassen gelangen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, was die Temperaturen phasenweise auf über die hochsommerliche +30 Grad-Marke ansteigen lässt, bevor Schauer und Gewitter das Temperaturniveau wieder zurechtstutzen können. Zum Zeitpunkt des Luftmassenwechsels sind unwetterartige Wetterereignisse nicht auszuschließen.

Die unterschiedlichen Formen einer Südwestwetterlage
Wetterprognose nach einzelnen Kontrollläufen: die unterschiedlichen Formen einer Südwestwetterlage
© www.meteociel.fr

Der unbeständige Sommer setzt sich fort

Die Kontrollläufe stützen einen bis zum 24. Juli trockenen Wettercharakter. Nachfolgend steigt die Niederschlagstätigkeit wieder an und bleibt bis zum 5. August auf einem leicht bis mäßig erhöhten Niveau. Ein stabil hochsommerlicher Wettercharakter würde anders aussehen.

In der Temperaturprognose wird bis zum 25. Juli ein sommerlicher bis hochsommerlicher Temperaturcharakter gestützt, der nachfolgend in einen nur noch leicht zu warmen Bereich absinkt und über dem Norden - unter bestimmten Voraussetzungen - leicht zu kühl ausfallen kann. Das entspricht einer klassischen Südwestwetterlage, die deutlich auf dem Mittelwert aller Kontrollläufe zu erkennen ist. Nichts stabiles, dafür abwechslungsreiches und phasenweise turbulentes Augustwetter.

Eine unbeständige Südwestwetterlage ist eine für den August wahrscheinliche Großwetterlage
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Eine unbeständige Südwestwetterlage ist eine für den August wahrscheinliche Großwetterlage
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
26. Juli +17 bis
+30 Grad
+22 bis
+25 Grad
30. Juli +17 bis
+26 Grad
+20 bis
+22 Grad
4. August +15 bis
+32 Grad
+21 bis
+24 Grad
Diagramm Temperaturen August 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Die Wetterprognose des Langfristmodells

Keine Veränderung und das seit der ersten Prognose aus dem Mai. Der August 2021 soll mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,5 bis +1,5 Grad und im Trend bis +2,5 Grad zu warm ausfallen können. In der Niederschlagsbilanz zeigen sich nur wenige Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert. Im Trend aber kann das Wetter im August über dem Süden leicht zu trocken ausfallen.

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