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Wetterprognose August 2020 - Wie stehen die Chancen für den Hochsommer?

| M. Hoffmann
Kommt der Hochsommer im August?

Der Sommer 2020 hatte bislang nur wenige stabile Wetterphasen zu bieten und wurde seinem Namen überwiegend über der Südhälfte gerecht. Über Norddeutschland hatte der Juli nur wenig sommerliches Wetter zu bieten. Wie steht es aber um den August - welche Chancen hat der Hochsommer?

Der Sommer zeigt sich über dem Norden immer nur Stundenweise, während das Wetter etwa südlich der Linie von Köln und Dresden durchaus als sommerlich bewertet werden kann. Die Temperaturen sinken in der kommenden Woche nur selten unter die +22 Grad ab und erreichen am Sonntag und Montag örtlich die +30 Grad-Marke. Anders über dem Norden - dort ist mit Werten von +18 bis +23 Grad vorlieb zu nehmen.

Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert aber liegt die Mitteltemperatur in der kommenden Woche in einem leicht zu warmen Bereich. Dazu gibt es bei wechselnder Bewölkung immer wieder Schauer und örtliche Gewitter, deren Niederschlagsausbeute insgesamt als schwach zu bewerten ist. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juli.

Der Sommer 2020 bleibt bis auf weiteres durchwachsen und unbeständig
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Sommer 2020 bleibt bis auf weiteres durchwachsen und unbeständig
© www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im August?

Unsere letzte Wetterprognose für das Wetter im August 2020 hatte zu einem durchwachsenen und unbeständigen Resümee geführt. Grundsätzlich hat sich daran nichts verändert, doch zeigen die Vorhersage-Modell durchaus Berechnungen, wie sich der Hochsommer Anfang August durchsetzen könnte. So klar und in Stein gemeißelt ist die Wetterprognose dann eben doch nicht.

Der Sommer macht erst einmal durchwachsen weiter

Für den Zeitraum vom 24. bis 29. Juli sind sich die Vorhersage-Modelle weitgehend einig. Auch wenn die Großwetterlage völlig unterschiedlich berechnet wird, so sind sich die daraus resultierenden Wetterereignisse sehr ähnlich.

Die Luftmassen sind in diesem Zeitraum als labil und teils als schwül-warm, teils als maritim frisch zu bewerten. Die Unbeständigkeit wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bis Ende Juli und Anfang August noch anhalten können.

Mäßig frisch bis schwül-warm

Geht es nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells, so ist vom 23. bis 29. Juli nicht mit Sommerwetter zu rechnen. Vielmehr ist es so, dass die Amerikaner ein Tiefdruckzentrum über Mittel und Nordeuropa simulieren, dass über Deutschland, Österreich und der Schweiz erhebliche Niederschlagsmengen zur Folge haben kann. Viel Niederschlag bedeutet viele Wolken und entsprechend kühle Temperaturen - mehr wie +16 bis +22 Grad wären demnach nicht zu erwarten - auch über Süddeutschland.

Anders die Wettervorhersage des europäischen Wettermodells. Die Tiefdruckgebiete toben sich zwischen Island, England und Skandinavien aus. Das hat über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine südwestliche Anströmung der Luftmassen zur Folge, die größtenteils als schwül-warm bewertet werden können. Das Temperaturspektrum schwankt zwischen +24 bis +28 Grad und kann mancherorts bis +30 Grad erreichen. Bei einer entsprechenden Schauer- oder Gewitteraktivität sinken die Werte auf +17 bis +23 Grad ab.

Zwischen schwül-warmen und maritim frischen Luftmassen - der Sommer hat bis August noch einen breiten Spielraum
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) amerikanischen (re.) Wettermodell: Zwischen schwül-warmen und maritim frischen Luftmassen - der Sommer hat bis August noch einen breiten Spielraum
© www.meteociel.fr

Hitziger August

Nach dem Wettertrend des amerikanischen Wettermodells braucht es nicht viel Phantasie, dass das Wetter im August 2020 wechselhaft und unbeständig wird starten können. Weit und breit ist kein Hochdrucksystem zu erkennen, das der atlantische Frontalzone Einhalt gebietet.

Anders aber ist seit Tagen die Wetterprognose des europäischen Wettermodells, was über Skandinavien - bis weit in die Polarregion - eine Hochdruckblase entstehen lässt. Relativ zügig - und passend zum August - könnte sich eine Hochdruckzone über Mitteleuropa aufbauen und die atlantische Frontalzone blockieren. Wäre das der Fall, so werden aus südlichen Richtungen sehr warme und bei einer entsprechenden Stabilisierung auch sehr heiße Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt werden können. Das sollte man in den kommenden Tagen nicht außer Acht lassen.

Die Chancen auf Hochsommer im August

Welche Wahrscheinlichkeit aber hat der Hochsommer im August? Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 29. Juli an, so erkennt man das Dilemma des Sommers. Das Azorenhoch liegt passiv über den Azoren und hat irgendwie so gar keine Lust sich in irgendeiner Art und Weise aufzuwölben und so für andere Strömungsvarianten zu sorgen. Das sichert die Wetterentwicklung bis Ende Juli und Anfang August nahezu ab und es ergibt sich daraus ein durchwachsener und gemäßigt warmer Wettercharakter.

Dem Hoch gelingt es nicht für Stabilität zu sorgen und so bleibt der unbeständige Sommer vorerst erhalten
Dem Hoch gelingt es nicht für Stabilität zu sorgen und so bleibt der unbeständige Sommer vorerst erhalten © climatereanalyzer.org

Kaum Störeinflüsse

Betrachtet man den Mittelwert der Kontrollläufe, so lässt sich bis zum 3. August nichts großartiges erkennen, was zu Veränderungen führen soll. Die Tiefdruckaktivität ist auf dem Atlantik gut ausgebildet und sorgt über Norddeutschland für einen erhöht maritimen Einfluss, der nach Süden hin nachlässt. Im Grunde bedeutet diese Wetterprognose ein weiter so bis in den August hinein.

So gut wie keine Anzeichen für eine hochsommerliche Hitze-Phase im August
Wetterprognose nach dem Mittelwert der Kontrollläufe: So gut wie keine Anzeichen für eine hochsommerliche Hitze-Phase im August
© www.meteociel.fr

Omegahoch?

Aber nur den Mittelwert der Kontrollläufe zu beachten, wäre zu einfach und zum aktuellen Stand auch nicht richtig. Tatsächlich steht der Sommer in der letzten Juli-Dekade vor dem Scheideweg. Macht er weiter wie bisher, oder aber strebt das Hoch nach Norden auf? Interessant ist die Einzelbetrachtung der Kontrollläufe und hier kristallisieren sich Varianten heraus, die der des europäischen Wettermodells sehr ähnlich sind und meist in einem Hochdruckkern über Skandinavien enden. Zudem bilden sich links und rechts vom Hoch Tiefdrucksysteme aus, sodass sich daraus durchaus noch eine stabile Omegawetterlage entwickeln kann.

Nicht falsch verstehen - das alles sind Ansätze, bzw. Thesen, die zu einem hochsommerlich warmen August führen können. Diese Ansätze müssen in den kommenden Tagen weiter verifiziert und geprüft werden. Bis dahin ist eine durchwachsene Großwetterlage mit einem Auf und Ab der Temperaturen als sehr wahrscheinlich anzunehmen.

Auffällig ist die Häufung von Hochdruckblasen über dem skandinavischen Raum
Wetterprognose nach einem Kontrolllauf: Auffällig ist die Häufung von Hochdruckblasen über dem skandinavischen Raum
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Normales Augustwetter

Über dem Süden und dem Osten werden die Tage vom 20. Juli bis 3. August normal und im Trend etwas zu warm ausfallen können. Über dem Norden und Westen zeichnet sich vom 21. bis 25. Juli eine leicht zu kühle Temperaturentwicklung ab, die sich vom 26. Juli bis 3. August normalisiert. Anders formuliert ist Anfang August mit einem weitgehend normalen Temperaturniveau zu rechnen, der im Trend etwas zu warm ausfallen kann. Eine Hitzeperiode ist nicht zu erkennen.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
25. Juli +16 bis
+24 Grad
+18 Grad bis
+20 Grad
29. Juli +15 bis
+28 Grad
+20 bis
+22 Grad
3. August +14 bis
+30 Grad
+21 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen August 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Wettertrend des Langfristmodells: Wie wird das Wetter im August 2020?

Die Abweichung der Temperaturen berechnet das Langfristmodell im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert für den August um +0,5 bis +1,5 Grad zu warm. Die Niederschlagsprognose soll über dem Westen und Norden deutlich zu trocken und über dem Osten und Süden unauffällig gegenüber dem Sollwert ausfallen.

Blickt man auf Europa, so soll der Bereich zwischen England, Frankreich und Deutschland zu trocken ausfallen, was auf ein Hochdruckkern über Frankreich hindeutet. Deutschland, Österreich und die Schweiz würden meist auf dem östlichen Hochdruckgradienten liegen und damit in einer nordwestlichen Anströmung der Luftmassen, was Hitzewellen weniger wahrscheinlich macht.

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