Wetterprognose: Eine ungewöhnliche Hochdruckblase baut sich im April auf

Hoher Luftdruck dominiert gegenwärtig das Wetter über Deutschland. Das Hoch aber wird kurz vor Ostern von einem Kaltlufttropfen in seiner Entwicklung gestört und kann sowohl vor als auch über Ostern für einen leicht unbeständigen und nur mäßig warmen Wettercharakter sorgen.

Leicht unbeständiges Osterwetter

Ein Kaltlufttropfen ist nichts anderes als ein Höhentief, welches sich in die Struktur des Hochdrucksystems einbettet und mit seinen Wolkenfeldern und einer leicht erhöhten Niederschlagsneigung für Störimpulse verantwortlich gemacht werden kann. Im Detail ist es gar nicht so einfach vorherzusagen, wie sich das Höhentief verhalten wird und wo mit Niederschlag zu rechnen ist, dazu aber gleich mehr. Das Höhentief hat aber noch eine ganz andere Eigenschaft - es verhindert die Ausdehnung einer Hochdruckachse nach Süden und da sich das Tief gegen den Uhrzeigersinn dreht, gelangen mithilfe des Hochdrucksystems über Skandinavien nur gemäßigt warme Luftmassen aus östlichen Richtungen nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen heute +5 bis +10 Grad und steigen bis Ostern auf +8 bis +12 Grad an und können mit einer längeren Sonnenscheindauer bis +14 Grad ermöglichen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Ostern.

Die Regenprognose

Gleich vorweg - viel an Niederschlag ist nicht zu erwarten. Der Schwerpunkt der Niederschlagsaktivität wird voraussichtlich am Karfreitag über den westlichen Landesteilen zu erwarten sein. Nachfolgend sind es gelegentliche Schauer oder leichter Nieselregen, die für Abwechslung sorgen können. Deutlicher zeigt sich das in der nachfolgenden Gegenüberstellung der Niederschlagsprognosen der Europäer und der Amerikaner bis einschließlich Ostermontag.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Vom Frühling in den Frühsommer?

Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells lässt die Hochdruckzone über und auch nach Ostern kräftiger werden. Zudem schiebt sich vom Atlantik aus ein Tiefdrucksystem in Richtung Europa und befördert aus südwestlichen Richtungen warme Luftmassen nach Deutschland.

Frühlingswetter

Das Hochdruckzentrum intensiviert sich bereits am Ostermontag über Skandinavien und drückt das Höhentief weiter über die östliche Mittelmeerregion, sodass der Einfluss auf das Wetter über Deutschland abnehmen wird und mit einer zunehmenden Sonnenscheindauer zu rechnen ist. Die Temperaturen erreichen am Ostermontag +10 bis +14 Grad und über dem Westen örtlich bis +16 Grad. Am 12. April werden +12 bis +16 Grad simuliert, was der Definition von Frühling entspricht.

Vollfrühling mit frühsommerlichem Ansatz

Im Zeitraum vom 11. bis 14. April reaktiviert sich die atlantische Frontalzone und drückt auf ihrer Vorderseite einen Hochdruckkeil nach Norden, der Kontakt zum Skandinavienhoch aufbauen kann. Infolge dieser Entwicklung dreht die Grundströmung über Deutschland auf südwestliche Richtungen und führt warme Luftmassen nach Norden, was die Temperaturen auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad ansteigen lassen kann. Regional ist das Überschreiten der frühsommerlichen +20 Grad-Marke zur Monatsmitte möglich.

Mit großartigen Niederschlagsmengen ist nach dieser Wettervorhersage nicht zu rechnen.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein weiterer Rückschlag für den Frühling

Wie sehr es im Detail auf die Positionierung des Hochdrucksystems ankommen wird, zeigt sich im Wettertrend der Amerikaner.

Nur ein Hauch von Frühling

Das Skandinavienhoch weicht nach Ostern nach Osten zurück und schwächt sich an seinem südlichen Gradienten ab. Dieser Prozess lässt das Höhentief kräftiger werden und dehnt seinerseits seinen Einflussbereich nach Deutschland aus. Der Wettercharakter bleibt bis Mitte April unbeständig und mit Temperaturen von +8 bis +12 Grad und mit Sonnenschein von bis zu +16 Grad ist lediglich ein Hauch von Frühling zu vernehmen.

Kein nachhaltig stabiles Wetter

Im Zeitraum vom 14. bis 18. April versucht sich eine weitere Hochdruckzone von den Azoren bis nach Europa auszudehnen, doch gelingt dieser Vorstoß nur im Ansatz. Zu weit hat sich in der Zwischenzeit das Azorenhoch nach Osten zurückgezogen, sodass der Hochdruckkeil abflacht und die atlantische Frontalzone gewähren lässt. Die Temperaturen steigen kurzzeitig auf +14 bis +18 Grad in den frühlingshaften Bereich an, sobald aber die atlantische Frontalzone durchrauscht, sinken die Werte auf +10 bis +14 Grad ab. Mit einer längeren Niederschlagsdauer können die Temperaturen auch unter die +10 Grad-Marke absinken.

Auf den Punkt gebracht: Eine ungewöhnliche Hochdruckblase

Die Wetterprognose der Amerikaner nimmt in den aktuellen Berechnungen eine Sonderstellung ein und ist als erhobener Zeigefinger zu verstehen, für alle, die auf den Frühling setzen.

Was wahrscheinlich ist

Im Vergleich zu den Kontrollläufen bilden die Amerikaner zwar eine gut eingebettete Temperaturprognose ab, doch favorisiert die Mehrheit der Kontrollläufe eine Hochdruckblase, welche sowohl die erste, als auch zweite April-Dekade dominieren kann. Störeinflüsse sind meist der leichten Art, können regional aber schauerartig verstärkt ausfallen.

Die Niederschlagsprognose ist vom 4. bis 15. April schwacher Ausprägung und steigt darüber hinaus über den nördlichen Landesteilen in den leicht erhöhten Bereich an, während über dem Rest von Deutschland die Niederschlagssignale auf einem geringen Niveau verweilen können. Mit anderen Worten formuliert: Der Frühling steht vor der Tür - ob er auch eintritt, hängt noch von der Hochdruckposition ab.