Wetter: Skandinavienhoch - der Durchbruch des Frühlings zu Ostern

Die letzten Regentropfen verlagern sich heute über den Süden, bevor zum Start in die Karwoche ein Hochdrucksystem über Skandinavien damit beginnt, das Wetter über Deutschland zu beeinflussen.

Sonne, Wolken und ein Kaltlufttropfen vor Ostern

Der hohe Luftdruck dehnt sich zunächst als Keil in Richtung Skandinavien aus und festigt dort seine Position über Ostern. Dem Hoch gelingt es nicht, eine Hochdruckachse nach Süden aufzubauen und so gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz in eine östlich orientierte Grundströmung. Der Wind kommt zunächst aus nordöstlichen Richtungen und führt gemäßigt warme Luftmassen nach Deutschland. Am Gründonnerstag und Karfreitag kann ein Kaltlufttropfen (Höhentief) über Süddeutschland für etwas Regen sorgen, sonst bleibt es bei wechselnder Bewölkung weitgehend trocken. Die Temperaturen erreichen +5 bis +10 Grad und können über die Osterfeiertage auf +10 bis +14 Grad und örtlich bis +16 Grad ansteigen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Ostern.

Hochdruckdominanz

Der Wettertrend der letzten Tage hat sich heute mit einem Hoch über Skandinavien bestätigt. Damit stabilisiert sich das Wetter ab der Karwoche und da ein Hoch über Skandinavien ein stabiles Konstrukt der Großwetterlage darstellt, kann unter bestimmten Voraussetzungen von einer nachhaltigen Wetterlage ausgegangen werden, bei der auch der Frühling zum Zuge kommen kann.

Vollständig gestörte Zirkulation

Sowohl die Amerikaner, als auch die Wetterprognose der Europäer simulieren bis zum 12. April ein Hochdruckkonstrukt über Skandinavien. Zu erkennen ist zudem der Ansatz zur Kontaktaufnahme zum Polarhoch. Die atlantische Frontalzone hat somit keine Chance mehr, das Wetter über Deutschland, der Schweiz oder Österreich zu beeinflussen. Die Grundströmung dreht auf östliche Richtungen, was der Definition einer vollständig gestörten Zirkulation entspricht.

Frühling über Deutschland

Da es sich um eine nachhaltige Wetterentwicklung handelt - die zudem von den Amerikaner, den Europäern, als auch vom Mittelwert aller Kontrollläufe gestützt wird - bleibt bei schwachen Windbewegungen der Luftmassen ausreichend Zeit, sich mit einer zunehmenden Sonnenscheindauer zu erwärmen. Bis zum 13. April werden Tageswerte von +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad simuliert. Vollfrühling.

Nachhaltiger Durchbruch des Frühlings?

Der Wettertrend der Amerikaner war in den letzten Tagen im Vergleich zu den Kontrollläufen stets ein kalter Ausreißer. Permanent wurde ein sog. Arctic Outbreak simuliert, was die zweite April-Dekade hätte zu kalt ausfallen lassen können. In der Zwischenzeit schwenkt die Wettervorhersage der Amerikaner um und berechnet das Skandinavienhoch, welches sich nach der aktuellen Prognose bis Mitte April behaupten kann.

Atlantische Frontalzone drückt gegen das Hoch

In der zweiten April-Hälfte erfolgt innerhalb des sich im winterlichen Finale befindenden Polarwirbels eine Umstrukturierung. Das Polarhoch zieht sich in den Bereich von Alaska und den Aleuten zurück. Durch die Drehbewegung im Uhrzeigersinn werden kalte Luftmassen in Richtung Kanada geführt, welche über dem östlichen Kanada auf den warmen Atlantik treffen und zwischen Neufundland und Island die Tiefdruckdynamik anheizen können.

Auflösung der gestörten Zirkulation

Bis zum 18. April verstärkt sich die atlantische Frontalzone im Bereich von Neufundland und Island und dehnt sich bis über Skandinavien nach Osten aus. Das Skandinavienhoch weicht nach Osten zurück und geht in das Kontinentalhoch über Russland über. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen zunehmend in eine südwestlich orientierte Grundströmung, was das Temperaturspektrum auf +14 bis +18 Grad einpendeln lassen kann.

Da die atlantische Frontalzone näher an Deutschland heranrücken kann, kann bei zunehmender Bewölkung mit einer leicht erhöhten Niederschlagsaktivität zu rechnen sein.

Auf den Punkt gebracht: Eine für den April zu warme Temperaturentwicklung

Das Wetter im April startet zu kalt und insbesondere in den klaren Nächten kann mit Frost gerechnet werden. Über Schnee können die Werte auch unter die -5 Grad-Marke absinken. Ab dem 5. April normalisiert sich das Temperaturspektrum bis Ostern. Überdies steigen die Werte weiter an.

Was wahrscheinlich ist

Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert erreichen die Temperaturen am Ostermontag ein Spektrum, der für die Jahreszeit um +0,5 bis +1,5 Grad und am 15. April um +2 bis +4 Grad zu warm ausfallen kann. Deutlich zu kalte Varianten sind in den Kontrollläufen nicht mehr vorhanden.

Die Niederschlagsvorhersage der Kontrollläufe zeigt bis zum 15. April eine nur geringe Niederschlagsausbeute, die darüber hinaus lediglich über dem Norden von Deutschland in den leicht erhöhten Bereich ansteigen kann. Und so bestätigt sich auch heute die Hochdruckdominanz der letzten Tage. Die Freunde des Frühlings wird das freuen.