Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Der Polarwirbel ist nicht abgeneigt, um Anfang April kalte Luftmassen nach Süden zu führen, doch ob noch einmal mit Schnee- und Graupelschauern kurz vor Ostern zu rechnen ist, hängt auch von einem Hoch über Kanada ab.
Der Verlauf der Woche kann aus Sicht der Temperaturen als frühlingshaft bewertet werden. Verbreitet pendeln sich die Werte auf +12 bis +16 Grad ein und können über dem Süden und mit einer längeren Sonnenscheindauer +18 Grad und mehr erreichen. Die Nächte bleiben frostfrei.
Bis Mitte der Woche ziehen über Deutschland dichte Wolkenfelder vorüber, die nach Südosten vermehrte Lücken zeigen und für etwas Sonnenschein sorgen können. Gelegentlich ist auch mit vereinzelten Schauern zu rechnen, die vermehrt über dem Westen und Nordwesten in Erscheinung treten können. Ab der zweiten Wochenhälfte nähert sich die atlantische Frontalzone und dehnt sich zum Wochenende über Deutschland aus, was sich mit einer erhöhten Wind und Niederschlagsaktivität bemerkbar macht. Am Freitag und Samstag kann auch über tieferen Lagen mit stürmischen Windböen gerechnet werden. Über exponierten Lagen sind schwere Sturmböen möglich. Der Wind treibt mit +10 bis +15 Grad etwas frischere Luftmassen nach Deutschland. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.
Die Niederschlagsberechnungen der Vorhersagemodelle sind sich weitgehend einig. Bis zur Wochenmitte sind über dem Westen und Norden gelegentliche - meist leichte - Schauer zu erwarten, die sich ab Donnerstag zu ausgedehnten Regengebieten zusammenschließen und so für nennenswerten Niederschlag sorgen können. Da der Wind eine Rolle spielen wird, spielt auch der Lee-Effekt eine Rolle, was über den Regenschattenseiten für eine deutlich geringere Niederschlagsausbeute sorgen kann.
In der Wetterprognose Ostern zeigte sich Ende März und Anfang April eine Veränderung der Großwetterlage, welche für die Freunde des Frühlingswetters
nicht von Vorteil sein dürfte.
Doch was steckt dahinter und wie wahrscheinlich ist klassisches Aprilwetter, bei der mithilfe eines Arctic Outbreak noch einmal Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich sein können?
Noch einmal einen Blick auf die obenstehenden Wetterkarten. Markant ist der Aufbau von hohem Luftdruck über Kanada und der nach Osten verschobene Polarwirbel über der Kara- und Barentssee. Das ist der wesentliche Grundstein für typisches Aprilwetter über Deutschland.
Deutschland, die Schweiz und Österreich aber werden nur dann in den Zustrom polarer Luftmassen gelangen können, wenn sich auf dem Atlantik ein Hochdruckkeil nach Norden aufstellt und die atlantische Frontalzone vollständig blockiert. Wir haben diese Varianten einmal gegenübergestellt. Was sofort auffällt, ist die Clusterung des Polarwirbels, der überhaupt keine gute Figur mehr macht und seinem winterlichen Finale entgegenstrebt.
Was aber passiert, wenn sich auf dem Atlantik kein Blockadehoch entwickeln kann?
Kaltluftdurchbrüche sind in diesem Fall zwar nicht auszuschließen, doch wird die Regie die atlantische Frontalzone übernehmen und auf ihrer Vorderseite zunächst warme und nachfolgend wieder etwas frischere Luftmassen nach Deutschland führen können - Launisches Aprilwetter.
Beide Vorhersage-Modelle berechnen heute eine solche Entwicklungsmöglichkeit, was im Zeitraum vom 27. bis 31. März zu einer erhöhten Wetteraktivität führt. Bei zeitweiligem Niederschlag können sich die Temperaturen auf +8 bis +12 Grad einpendeln. Klart es in der Nacht auf, so kann mit Frost gerechnet werden.
Entscheidend aber ist, wie sich der Polarwirbel verhalten wird und schaut man sich die obenstehenden Wetterkarten noch einmal genauer an, so erkennt man die Verlagerung des Kältezentrums weg von der Barents- und Karasee. Damit minimiert sich die Gefahr
von Kaltluftausbrüchen. Nach und nach etabliert sich auf dem Atlantik eine erhöhte Wetterdynamik, die sich nach der Wetterprognose der Amerikaner bis zum 1. April im Bereich von Grönland und Island stabilisiert und zentralisiert. Das ist sozusagen eine Steilvorlage für den Durchbruch des Frühlings an Ostern. Schaun mer mal.
Die Amerikaner haben sich in den letzten 24 Stunden von ihrer deutlich zu kalten Variante verabschiedet, was so auch zu erwarten war. Heute nun eine gemäßigtere Variante, die im Einklang mit dem europäischen Wettermodell und den Kontrollläufen zu bringen ist.
Der Wetterwechsel vollzieht sich in der zweiten Wochenhälfte und führt ab dem 25. März kühlere Luftmassen nach Deutschland. Bis dahin liegen die Temperaturen mit einer Differenz von +4 bis +7 Grad über dem, was für den März als normal
bewertet werden kann. Nachfolgend kommt es zu einer Korrektur der Temperaturen, bei der sich das Niveau über dem Süden, Westen und Osten mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad auf ein zu warmes und über dem Norden mit +1 bis -1 Grad normales Niveau einpendeln kann. Vom Frühling sind noch keine großen Sprünge zu erwarten und im Wettertrend der Kontrollläufe sind die Kaltluftausbrüche noch nicht verschwunden.
Passend dazu zeigen sich in der Niederschlagsprognose vom 24. bis 27. März erhöhte und vom 30. März bis 4. April leicht erhöhte Niederschlagssignale. Mit einem stabilen Wettercharakter ist vorerst nicht zu rechnen, was im Resümee den leicht zu warmen und unbeständigen April zur Schlussfolgerung bringt.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
26. März | +4 bis +16 Grad |
+9 bis +11 Grad |
30. März | +2 bis +16 Grad |
+9 bis +11 Grad |
4. April | +2 bis +20 Grad |
+10 bis +12 Grad |
Gemessen am Mittelwert von 1961 und 1990 soll das Wetter im April 2023 mit einer Abweichung von +1,5 bis +2,5 Grad und zu warm ausfallen können. Im Vergleich zum - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 ist mit einer Differenz von -0,1 bis +0,9 Grad ein normaler bis leicht zu warmer April zu erwarten. Die Niederschlagsprognose fällt im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert etwas zu trocken und über den östlichen Landesteilen zu trocken aus.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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