Wetterprognose und Wettervorhersage
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Nasskaltes Aprilwetter mit Schnee- und Graupelschauer, oder setzt sich in den ersten Apriltagen eine nachhaltig stabile und hochdruckdominierte Großwetterlage durch?
Hoher Luftdruck baut sich in den kommenden Tagen über Mitteleuropa auf und sorgt - zumindest kurzfristig - für frühlingshaft warme Temperaturwerte. Ob dieser Wetterumschwung aber auch nachhaltig sein wird, hängt ganz davon ab, wie sich dieses Hochdrucksystem entwickelt und wo es sich positionieren wird. Das ist ganz Entscheidend für die Wetterentwicklung Anfang April.
Bisweilen verhielt sich das Azorenhoch im März äußerst passiv und war mit seiner Achse von West nach Ost ausgerichtet. Das ermöglichte der atlantischen Frontalzone frei und uneingeschränkt das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu beeinflussen. Wind, Sturm und reichlich Niederschlag waren die Folge hieraus.
Rückblickend war der das Wetter im März 2019 bis heute um +2,8 Grad zu warm und mit einer Überschreitung des Niederschlagssolls von 113 Prozent zu nass.
Erhaltungsneigung und Ausgleichsverhalten
Der Dezember 2018 und Januar 2019 waren von einer ausgeprägten Westwetterlage dominiert - mit anderen Worten dominierte eine Erhaltungsneigung das Wettergeschehen. Im Februar dann die Veränderung: Das Ausgleichsverhalten sorgte mit einem Hochdrucksystem für einen markanten Wetterwechsel und aus zu nass wurde deutlich zu trocken. Ebenso markant das nächste Ausgleichsverhalten in Form einer Westwetterlage im März. Nun steht eine weitere Veränderung des Zirkulationsmusters bevor.
Ein Hoch zum Start in den Aprilmonat?
Ab dem 18. März baut sich ein Keil des Azorenhochs in Richtung Mitteleuropa auf. Bis zum 21. März etabliert sich über Mitteleuropa ein autarker Hochdruckkern und bestimmt den weiteren Wetterablauf bis in den April hinein. Somit bleibt die Wetterprognose für den April - bzw. die ersten April-Tage - nahezu unverändert und bietet mit einer unterschiedlichen Hochdruckposition unterschiedliche Temperaturvarianten.
Frühlingshaft warm oder spätwinterlich kalt?
Gemäß der Statistik kommt es Ende März und Anfang April gerne zu Kaltluftausbrüchen aus nördlichen Richtungen. Auch das ist in 2019 möglich, sofern sich das Hoch westlich von Europa positioniert. Die atlantische Tiefdruckrinne wird entweder blockiert, oder muss weite Umwege über Grönland und dem europäischen Nordmeer machen. Doch aus dieser Konstellation heraus kippt das Strömungsmuster über Mitteleuropa auf nördliche Richtungen.
Mit der Zufuhr kälterer Luftmassen wäre mit einem windigen und eher nasskalten Wettercharakter zu rechnen. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wären in diesem Falle nicht auszuschließen.
Skandinavienhoch
Häufiger aber gelingt es einem Hoch Anfang April sich über Skandinavien zu festigen und für ein gestörtes Zirkulationsmuster zu sorgen. Tiefdrucksysteme werden schon weit draußen auf dem Atlantik blockiert und mit einer östlichen bis südöstlichen Anströmung werden trockene Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt.
So ein Skandinavienhoch zeigte sich in den jüngsten Berechnungen häufiger, was die Wahrscheinlichkeit zunehmend erhöht. Ob die Temperaturwerte aber frostig oder frühlingshaft mild ausfallen, hängt stark von der Hochdruckachse ab. In der nachfolgenden Prognosekarte zeigt sich ein sog. Kaltlufttropfen, welcher mit Hilfe des Skandinavienhochs über Mitteleuropa geführt werden kann. Anstatt mit Frühlingsluft wäre in den ersten April-Tagen mit Werten nahe an der 0 Grad Grenze zu rechnen.
Das Frühlingshoch
Sollte sich das Hoch zum Start in den April 2019 direkt über Mitteleuropa oder dem östlichen Europa positionieren, so wäre mit einem frühlingshaft milden und weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen. Eine solch stabile Wetterentwicklung kommt im April schon vor, stellt in der Statistik aber eher eine Ausnahme dar.
Ein gestörtes Zirkulationsmuster
Ganz unabhängig aber davon, dass die Hochdruckposition über warme oder kalte Temperaturen entscheiden wird, zeigt sich eine mehrheitliche Übereinstimmung in den unterschiedlichen Berechnungen. Das Hochdrucksystem wird mit einer höheren Wahrscheinlichkeit das Zirkulationsmuster bis in den April hinein stören können. Anders formuliert hat eine Westwetterlage - zum aktuellen Stand - die schlechteren Karten.
Kontrollläufe weitgehend normal
Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ist im Zeitraum vom 1. bis 3. April in einem gemäßigten und damit Jahreszeit-typischen Bereich. Die Temperaturprognose ist ebenfalls normal und im Trend nur leicht zu mild.
Wettertrend der Langfristmodelle: Leicht zu warmes Wetter im April 2019Zusammenfassung:
Eine Hochdruckdominanz und/oder ein gestörtes Zirkulationsmuster haben Anfang April - zum aktuellen Stand - die aussichtsreichsten Entwicklungschancen. Ein apriltypischer Wettercharakter mit einer leicht zu milden Temperaturentwicklung wird von den Langfristmodellen in Aussicht gestellt.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
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