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Wetter im April 2017 - Wettervorhersage vom 11. April: auch nach Ostern kalt?

| M. Hoffmann

Die atlantische Frontalzone setzt sich in den kommenden Tagen über Skandinavien fest und sorgt mit einer Tiefdruckrinne von Neufundland über Island bis nach Skandinavien für reichlich Nachschub an Tiefdrucksystemen. Deutschland, Österreich und auch die Schweiz gelangen dabei kurzzeitig auch in den Einflussbereich einer milderen Vorderseite - wie bspw. am Mittwoch - die Grundströmung ist bis kurz vor Ostern aber westlich orientiert und kippt über das Osterwochenende auf nordwestliche bis nördliche Richtungen, was den Wettercharakter kühler und auch unbeständiger werden lassen kann.

Im Zeitraum darüber hinaus ergeben sich nach den Berechnungen der Wettermodelle spannende Möglichkeiten für die Entwicklung der Großwetterlage. Allen voran das europäische Wettermodell. Die Tiefdrucksysteme der Frontalzone ziehen zum 17. April über das östliche Skandinavien in Richtung Barentssee ab und ermöglichen dem Hochdruckgebiet zwischen England und Island die Ausdehnung nach Norden. In Folge daraus wird der Nachschub an Tiefdrucksystemen blockiert und das Zirkulationsmuster meridionalisiert zunehmend, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz vom 18./21. April zu einer empfindlich kalten Nord- bis Nordwestströmung führen kann, bei der Nachtfröste nicht auszuschließen sind. Die Niederschlagsneigung ist aber aufgrund zur Nähe des Hochdrucksystems als gering einzustufen.

Das amerikanische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Entwicklung der Großwetterlage, jedoch mit einem erheblichen Unterschied. Das vormalig über England liegende Hochdruckgebiet verlagert sich vom 17. bis 18. April über Deutschland und liegt zum 19. April über dem östlichen Skandinavien. Gleichzeitig strebt auf dem Atlantik ein weiteres Hochdrucksystem von den Azoren in Richtung Island und Grönland und blockiert somit die atlantische Tiefdruckrinne. Das Ergebnis ist gleich der Berechnung vom europäischen Wettermodell: das Zirkulationsmuster meridionalisiert (Nord-Süd, Süd-Nord), allerdings "tropfen" vor Mitteleuropa zwischen England und Spanien die Tiefdrucksysteme nach Süden ab, was über Deutschland, der Schweiz und auch Österreich auf die warme Trogvorderseite bringt. Anstatt kalt mit Nachtfrost wären nach dieser Variante frühlingshaft milde, teils auch frühsommerliche Werte möglich.

Fazit: Die Wettermodelle stimmen in ihren Berechnungen darin überein, als dass die Großwetterlage im Zeitraum vom 17./21. April meridionalisieren kann. Fraglich ist zum heutigen Stand, ob Deutschland auf der warmen, oder auf der kalten Seite des Troges liegen kann. Was aber ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe bestätigen zum aktuellen Stand, dass die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells einen "warmer Ausreißer" darstellen. Die Mehrheit ist gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kalt berechnet. So liegt das Temperaturspektrum im gesamten Zeitraum zwischen +4/+17 Grad bei einem Mittelwert von +8/+12 Grad. Die Niederschlagserwartung ist lau diesen berechnungen nur leicht erhöht, was auf die Nähe zum Hochdrucksystem schließen lässt. Deutlicher zeigt sich der Temperaturtrend anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt / normal / zu warm im nachfolgenden Diagramm:
Diagramm der Temperaturentwicklung für den Monat April  vom 11. April 2017

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