Wetteraussichten - so stehen die Chancen auf einen Durchbruch des Winters
Wie steht es um den Winter zwischen Weihnachten und Silvester? Ist da noch ein weiterer Wetterumschwung zu erwarten, oder setzt sich der Weihnachtstrend bis ins neue Jahr hinein durch?
Kurz vor und auch noch an Heiligabend gibt es noch immer ein paar überraschende Prognosen, die eine winterliche Schneelandschaft zur Bescherung über den südlichen mittellagigen Landesteilen nicht ausschließen lassen. Aber ja, wie bereits heute Nachmittag in der Weihnachtsprognose näher erläutert, handelt es sich hierbei um den altbekannten letzten Strohhalm
, an den man sich als Freund einer weißen Weihnacht
noch klammern kann.
Wenig winterliche Weihnachtszeit
Egal, wie der Trog zum 23. Dezember herunterkommen wird – er schafft es nicht, dem Winter zu einem nachhaltigen Durchbruch zu verhelfen. Dafür müsste das Hoch auf dem Atlantik ein ganzes Stück weiter nach Westen. Bedingt durch die Hochdruckdynamik zwischen dem östlichen Kanada, Grönland und Island wird das Hoch jedoch eher nach Osten geschoben. Folglich geht der Temperaturtrend über die Feiertage eher nach oben als nach unten.
Der Winter in den Weihnachtsferien?
Das Hoch über Mitteleuropa ist zunächst einmal im Hinblick auf den Winter suboptimal. Warum? Ganz einfach - der Trog über dem Atlantik und über Osteuropa werden die Hochdruckzone zunächst einmal stabilisieren können. Schwachgradientiges und zu Nebel neigendes Hochdruckwetter über den tieferen Lagen, während über den höheren Lagen mit viel Sonnenschein und vergleichsweise hohen Temperaturen gerechnet werden kann. Selbst in Höhenlagen von 1.400 Metern werden für den 27. Dezember Werte von bis +2 Grad. Also ja, wenn man so will, schönstes Skiwetter in den Alpen.
Was spricht für den Winter bis Silvester?
Im Moment erst einmal wenig. Interessanterweise halten die Randfaktoren wie der NAO- und AO-Index Kurs und zeigen einen nach Weihnachten neutralen bis negativen Entwicklungstrend. Damit bestätigen sich die ersten Signale einer weiteren Wetterumstellung in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. Die Amerikaner zeigen das heute Abend, wie der Ablauf einer solchen Umstellung vonstattengehen kann.
Im Grunde aber ein altbewährtes Muster, was sich seit dem Herbst immer wieder feststellen lässt. Das Hoch positioniert sich westlich von Mitteleuropa und lässt an seinem östlichen Gradienten die Tiefdrucksysteme nach Südosten abgleiten. Das reicht nicht für einen Durchbruch des Winters bis auf tiefere Lagen herab. Und verläuft das Muster exakt so, wie es die Amerikaner simulieren, ist mit einer nasskalten Wetterentwicklung zu rechnen, bei der eine winterliche Witterung erst ab den mittleren Lagen optional wird.
Das muss passieren, damit der Winter sich über Deutschland durchsetzen kann
Die oben stehenden Wetterkarten wirken im Hinblick auf den Winter zu schwach. Da passiert nicht viel, und nachhaltig ist das auch nicht. Es muss sich etwas Grundlegendes ändern, und diese Veränderungen gehen meist vom Polarwirbel aus.
Wenn man wissen möchte, ob der Winter seinen Durchbruch feiern wird, muss man die Stabilität des Polarwirbels im Auge behalten. Der Randfaktor AO-Index zeigt eine leicht negative Prägung, was einen instabilen Polarwirbel nach Weihnachten grundsätzlich möglich macht. Interessant ist vor diesem Hintergrund etwas anderes: Die Kontrollläufe berechnen für die Temperaturentwicklung in 1.400 Meter Höhe zum 28. Dezember ein Spektrum zwischen +8 und -12 Grad. Eine Differenz von 20 Grad ist ungewöhnlich und deutet auf breites Entwicklungsspektrum hin. Nach Weihnachten ist alles möglich und nichts ausgeschlossen.
Wir haben die Varianten mit einem desolaten Polarwirbel nachfolgend gegenübergestellt, um das breite Spektrum an Möglichkeiten darzustellen.
Auf den Punkt gebracht: Großes Spektrum an Möglichkeiten
So ist es und so bleibt es. Das Entwicklungsspektrum ist vor und nach Weihnachten groß. Über Weihnachten selbst haben sich sowohl die Prognose-Modelle, als auch die Kontrollläufe auf eine für die Jahreszeit zu warme und wohl auch hochdruckdominierte Wetterlage eingeschwungen. Die Temperaturanomalie beträgt zwischen dem 24. und 28. Dezember +2 bis +4 Grad und sinkt bis Silvester auf +0 bis +1,5 Grad ab.
Warming in Stratosphärenhöhe?
Nein, das Warming in Stratosphärenhöhe ist vor Weihnachten nicht über ein Minor-Warming hinausgekommen. Über Weihnachten stabilisiert sich der Stratosphärenwirbel und wird bis in den Januar hinein den Polarwirbel in den unteren Schichten nicht beeinflussen können. Ungewöhnlich ist die Entwicklung mit der Verschiebung des Stratosphärenwirbels dennoch. Da gilt es in den kommenden Tagen nochmals genauer zu beobachten und zu verifizieren.
Abwarten ist für die Freunde des Winterwetters
im Moment angesagt!