Winterwetter: Vorstoß arktischer Kaltluftmassen - Schnee und Frost in Deutschland möglich
Kommt der große Durchbruch des Winters mit viel Schnee, Eis und Frost? Mithilfe eines Blockadehochs auf dem Atlantik werden arktische Kaltluftmassen in Richtung Atlantik katapultiert und stellen das bisherige Wetter vollständig auf den Kopf. Unklar ist im Moment noch, ob der Zustrom polarer Winterluft auch Deutschland erreichen wird. Die Chancen auf die ersten Schneeflocken bis auf das Flachland herab stehen jedoch nicht schlecht. Wir haben uns die kniffligen Berechnungen einmal näher angeschaut.
Zum Nebel gesellt sich heute starke Bewölkung, welche von Norden aufzieht und westlich einer Linie von Rostock und München für etwas Niederschlag sorgen kann. Ist der Regen durch, löst sich der Nebel vorübergehend auf und ein paar sonnige Momente sind möglich (Wolkenradar). Der Wind kommt schwach aus südwestlichen Richtungen und frischt im Tagesverlauf über den Nordwesten auf nördliche Richtungen drehend auf. Die Temperaturen erreichen +8 bis +12 Grad und verweilen bei Dauernebel zwischen +5 und +8 Grad.
Nebel, Hochnebel, Wolken und Sprühregen
Die Störung zieht nach Westen in Richtung Frankreich ab und es stellt sich bis Mitte der Woche eine östlich orientierte Grundströmung ein. Neben dichtem Nebel wird auch Hochnebel und starke Bewölkung das Himmelsbild eintrüben und den Sonnenschein auf ein Minimum reduzieren können. Nördlich einer Linie vom Saarland und Berlin ist mit leichtem Niederschlag - meist in Form von Sprühregen - zu rechnen. In der zweiten Wochenhälfte dreht die Strömung auf südliche Richtungen, was den Nebel - insbesondere über dem Süden - hebt und so für längere sonnige Abschnitte sorgen kann. Mit nennenswertem Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen. Die Temperaturen erreichen zur Wochenmitte Höchstwerte von +2 bis +8 Grad und an den Küsten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bis +12 Grad und pendeln sich zum Ende der Woche auf +4 bis +8 Grad ein. Mit Sonnenschein können Werte um die +10 Grad-Marke ermöglicht werden. Wer es genauer wissen möchte – Wetter November.
Wettervorhersage der Prognose-Modelle: Schnee und Frost mitsamt winterlichen Wetterbedingungen
Beide Vorhersage-Modelle berechnen eine nahezu identische Variante der kommenden Großwetterlage. Das Hoch strebt auf dem Atlantik weit nach Norden auf und etabliert sich als Blockadehoch. Infolgedessen meridionalisiert das Strömungsmuster, was sich auf den oben stehenden Wetterkarten gut erkennen lässt.
Arktische Frostluft trifft auf Deutschland
Durch die meridionale Triggerung kommt es am östlichen Gradienten des Hochdrucksystems zum Abfluss kalter Luftmassen arktischen Ursprungs, welcher nach der Wetterprognose der Europäer zum 21. November über das europäische Nordmeer, England bis nach Frankreich und Spanien weit nach Süden geführt wird. Deutschland gelangt nur zum Teil in den Einflussbereich der kalten Luftmassen.
Anders die Prognose der Amerikaner und das unterstreicht an dieser Stelle einmal mehr, wie knapp das Ganze zum einen und zum anderen, dass ein gesundes Maß an Skepsis gegenüber einem Durchbruch des Winters bis auf tiefere Lagen herab angebracht ist. Einerlei - die Amerikaner simulieren den Trog - und damit den Kaltluftvorstoß - weiter östlich, was die Tiefdruckdynamik samt kalter Luftmassen über Deutschland eindrehen lässt.
So viel Schnee ist zu erwarten
Die Temperaturen gehen nach der Vorhersage der Europäer bis zum 21. November über dem Westen auf +2 bis +6 Grad und über dem Osten auf +6 bis +10 Grad zurück. Der mögliche Schneefall ist demnach ab den höheren mittleren Lagen zu erwarten.
Die Temperaturprognose der Amerikaner berechnet bis zum 21. November mit -1 bis +4 Grad und in Richtung der Küsten mit bis +5 Grad nasskalte Werte. Die Schneefallgrenze senkt sich bis auf die tieferen mittleren Lagen zwischen 200 und 500 Meter ab, was insbesondere südlich einer Linie vom Saarland und Rostock zu nennenswertem Schneefall - teils bis auf tiefere Lagen herab - führen kann. Ab den mittleren Lagen sind winterliche Wetterbedingungen nicht auszuschließen.
Heftige Gegenreaktion - Turbulentes Wetter entlang der Polarfront
Die arktische Kaltluft kommt massiv und sehr weit nach Süden voran und es spielt für die weitere Wetterentwicklung zunächst einmal eine untergeordnete Rolle, ob Deutschland, die Schweiz und Österreich von der Kaltluft betroffen sein wird - oder auch nicht.
Entscheidender ist der gesetzte Impuls. Im Spätherbst - wenn der Atlantik noch warm - und aktuell sogar ungewöhnlich warm - ist, ist entsprechend viel Energie im Spiel, und wo eine heftige Aktion ist, wird auch eine heftige Gegenreaktion erfolgen.
Frost und Schnee bis auf tiefere Lagen herab
Kurz bevor die Gegenreaktion erfolgt, dehnt sich die kalte und schwere Luftmasse über Deutschland aus und kommt für einen kurzen Moment zur Ruhe, was die Temperaturen nach der Prognose der Amerikaner bis zum 24. November über dem Süden auf -5 Grad und an den Küsten auf bis +5 Grad zurückgehen lassen kann. Verbreitet herrscht Dauerfrost vor und der Niederschlag geht bis auf tiefere Lagen in Schnee über. Also ja, so ist Winterwetter möglich.
Großwetterlage kippt - rasch wärmer
Der eigentliche Trigger aber ist das Blockadehoch, welches sich weit über Kanada ausdehnt und sich im gleichen Zuge von Grönland und Island entfernt. Infolgedessen verschiebt sich der Zustrom der arktischen Kaltluft weiter nach Westen und initialisiert ab dem 23. November ein kräftiges Tiefdrucksystem zwischen Grönland, Island und England.
Der Kaltluftzustrom reißt nicht ab und so intensiviert sich das Tief auf dem Atlantik mit einem Kerndruck von 960 hPa zum 24. November. Dieses Tief wird mit Energie regelrecht vollgepumpt und sinkt mit seinem Kerndruck bis zum 25. November auf bis 945 hPa ab. Auf diese Art und Weise entsteht ein Orkantief, welches Deutschland in den Einflussbereich einer Vorderseitenanströmung bringt. Der Wind dreht mit stürmischen Böen auf südwestliche Richtungen und sorgt mit Temperaturen von +10 bis +15 Grad für einen regelrechten Temperatursprung.
Auf den Punkt gebracht: Ein Hauch des Winters
Das, was die Amerikaner berechnen, ist nur eine mögliche Variante. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, bei der sich der Trog mitsamt seinen arktischen Kaltluftmassen über Deutschland behaupten kann. Daneben gibt es aber auch Varianten, welche mit einem Hoch über Mitteleuropa das Winterwetter konservieren können. Da sind im Moment noch viele Unsicherheiten in der erweiterten Wetterschau vorhanden. Erst muss der Trog gesetzt werden, dann sieht man weiter.
Das erwartbare Wetter
Der Temperatursprung erfolgt zwischen dem 15. und 16. November, was die Temperaturanomalie kurzzeitig auf +3 bis +5 Grad hochschnellen lässt. Das ist ein starkes Signal für den Trog auf den Atlantik, auf dessen Vorderseite Deutschland gelangt. Nachfolgend bestätigen die Kontrollläufe einen Temperatursturz, jedoch nicht mehr in dem Maße, wie das in den vergangenen Tagen noch der Fall war. Die Anomalie beträgt zwischen dem 18. und 24. November -1,0 bis +1,0 Grad. Mit anderen Worten normalisieren sich die Temperaturen lediglich, was wiederum unsere Prognose einer nasskalten Witterung der letzten Tage stützt und den Winter ab den mittleren Lagen optional macht. Schaun mer mal.
Heute Abend wird man den Trogprozess und die Positionierung genauer bestimmen können. Vor diesem Hintergrund erfolgt gegen 20:15 Uhr eine kurze Aktualisierung.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
17. November | +4 bis +15 Grad |
+7 bis +10 Grad |
21. November | -4 bis +13 Grad |
+4 bis +6 Grad |
24. November | -2 bis +12 Grad |
+4 bis +6 Grad |
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