Wettertrend: Kein Herbstwetter - Spätsommer kehrt zurück
Extremwetter mit katastrophalen Ereignissen - das ist das, was in den kommenden Tagen weiten Teilen von Ost- und Südeuropa bevorstehen wird. Auch Deutschland wird von diesem Extremwetter gestreift. Nachfolgend stellt sich eine Wetterentwicklung ein, welche mehr an den Sommer als an den Herbst erinnert.
Kräftiger Dauerniederschlag wird in den kommenden Stunden und Tagen das Wetter über dem Südosten von Bayern und über Teilen von Sachsen beeinflussen. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt südlich einer Linie von der östlichen Bodenseeregion und Berlin. Unwetterartig kann der Regen südlich einer Linie der Zugspitze und Regensburg ausfallen. Mit katastrophalen Bedingungen ist entlang der Alpen und über dem Berchtesgadener Land zu rechnen (Schneeprognose || Warnlagenbericht || Niederschlagsprognose || (Unwetterwarnung).
Trockenes Wetter über dem Rest von Deutschland
Der Auslöser des Extremwetterereignisses ist ein Störimpuls, welcher sich zunächst über Österreich verlagert, sich an den feuchten Luftmassen aus dem ungewöhnlich warmen Mittelmeer vollsaugt und dann durch eine über Skandinavien liegende Hochdruckzone erneut über den Südosten und Osten von Deutschland gezogen wird. Weiter nach Westen kommt das Tief jedoch nicht voran. Der Niederschlag klingt ab und bis auf ein paar Schauer wird nicht viel an Regen zu erwarten sein. Weiter nach Westen lockert die Bewölkung bis Mitte der kommenden Woche weiter auf und häufiger kommt die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen bei Dauerregen kaum mehr als +8 bis +12 Grad und steigen über dem Rest von Deutschland auf +12 bis +18 Grad an. Mit Sonnenschein können im Verlauf der kommenden Woche bis +20 Grad möglich gemacht werden. Wer es genauer wissen möchte - Wetterprognose für September.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Spätsommer oder Herbstwetter?
Der Störimpuls wird nach der Wetterprognose der Europäer nicht so schnell verschwinden - der Grund ist auch hier das viel zu warme Mittelmeer, welches ein Energielieferant bleibt. Jedoch verstärkt sich die Hochdruckzone über Nordeuropa und setzt den Störimpuls ordentlich unter Druck.
Kräftiges Spätsommerhoch über Skandinavien
Im Zeitraum vom 15. bis 17. September dehnt sich das Azorenhoch nach Skandinavien aus und geht eine Querverbindung zum Kontinentalhoch über Russland ein. Bis zum 17. September entsteht ein über Skandinavien autark agierendes Hochdrucksystem, was das Wetter bis zum 22. September beeinflussen kann (wahrscheinlich auch noch darüber hinaus).
Der Störimpuls wird durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn von der östlichen in Richtung der westlichen Mittelmeerregion geführt. Das hat - insbesondere über Südeuropa - weitere Niederschläge unterschiedlichster Intensität und Dauer zur Folge. Über Deutschland setzt sich hingegen der Einfluss des Hochdrucksystems durch, sodass bei einer auflockernden Bewölkung verbreitet mit trockenen und sonnigen Spätsommerwetter zu rechnen ist. Die Temperaturen erreichen mit +18 bis +24 Grad und komplettieren bei schwachen Winden aus östlichen Richtungen das spätsommerliche Wetter.
Wettertrend nach dem amerikanischen Wettermodell: Hochdruckzone sorgt für Spätsommer
Die Wettervorhersage der Amerikaner ist ähnlich der des europäischen Wettermodells, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied. Das Hochdrucksystem verhält sich anders und kann unter bestimmten Voraussetzungen noch das Wetter bis in den Oktober 2024 beeinflussen.
Der Unterschied
Die Hochdruckzone schiebt den Störimpuls bis zum 20. September weiter nach Westen und positioniert sich im Bereich zwischen Frankreich und Spanien. Dort angekommen versucht sich die Störung aus der Hochdruckzone zu befreien und sich von einem Höhentief in ein eigenständiges Tief umzuwandeln. Die Erfolgsaussichten hierfür stehen nicht schlecht und sollte das gelingen, so wird der Weg für das Hoch nach Süden frei.
Der Aufbau einer Hochdruckachse von Skandinavien in Richtung der Mittelmeerregion ist somit möglich und das ist eine der Wetterlagen (Omegahoch), welche im September und auch im Oktober für den Spätsommer oder Altweibersommer berühmt und berüchtigt sind. Kommt die Hochdruckzone nicht zustande, so wird die Störung irgendwann das Hoch unter Druck setzten, sodass sich eine wechselhafte Südwestwetterlage daraus entwickeln kann. Der Wettertrend der Amerikaner bringt bis zum 24. September beide Varianten ins Spiel.
Auf den Punkt gebracht: Spätsommer
Die Unwetterfront sollte ab Dienstag der kommenden Woche für das Wetter über Deutschland keine große Rolle mehr spielen. Das berechnen nahezu alle Vorhersage-Modelle. Berechnet wird zudem die Ausdehnung eines autark agierenden Hochdrucksystems über Skandinavien, welches seinen Einfluss über Deutschland ausweitet. Damit ist klar, dass die momentan frühherbstliche Witterung mit kräftigem Schneefall über den höheren Lagen der Alpen eine nur vorübergehende Erscheinung ist.
Welches Wetter wahrscheinlich ist:
Damit stützen die Vorhersage-Modelle das Resümee der vergangenen Tage einer spätsommerlichen Wetterentwicklung. Gestützt wird die Prognose auch von den Kontrollläufen. Die Temperaturanomalie beträgt im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 aktuell noch -2 bis -4 Grad, steigt ab dem 15. September über dem Norden und ab dem 16. September auch über dem Süden deutlich an und pendelt sich bis zum 24. September auf eine Anomalie von +2 bis +5 Grad (höhere Werte über dem Norden) und vom 25. bis 28. September auf +1 bis +3 Grad ein.
Die Regenprognose:
Abseits des Unwetters lassen sich vom 15. bis 28. September kaum mehr nennenswerte Niederschlagssignale erkennen. Lediglich über Bayern und Baden-Württemberg können sich ein paar Schauer entwickeln, was der Nähe zum Störimpuls über der Mittelmeerregion geschuldet ist. Also ja, eine spätsommerliche Phase wird mit Beginn der zweiten September-Hälfte sehr wahrscheinlich. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
19. September | +14 bis +27 Grad |
+18 bis +24 Grad |
23. September | +13 bis +25 Grad |
+18 bis +21 Grad |
28. September | +11 bis +24 Grad |
+16 bis +18 Grad |