Wettertrend: Der Polarwirbel über Deutschland - noch einmal Winter mit Schnee, Eis und Frost?
Eine ungewöhnlich warme Luftmasse treibt die Temperaturen in den kommenden Tagen in den frühlingshaft warmen Bereich hoch. Doch innerhalb des Polarwirbels startet eine Entwicklung, welche dem verfrühten Frühling einen ordentlichen Dämpfer verpassen kann. Wie steht es um den Winter samt Schnee, Eis und Frost bis auf das Flachland herab?
Bei einem Wechselspiel aus Sonne und Wolken ist heute noch mit vermehrten Sonnenschein und einem verbreitet trockenem Wetter zu rechnen - lediglich über dem Norden können vereinzelte Schauer vorüberziehen. Das war es dann auch vorerst mit dem Sonnenschein.
Frontalzone erreicht Deutschland
Ab Mittwoch greifen Ausläufer der atlantische Frontalzone auf Deutschland über und sorgen mit starker Bewölkung für eine Eintrübung des Sonnenscheins und zeitweiligen Niederschlag. Der Regen hat seinen Schwerpunkt zunächst nördlich einer Linie von Köln und Dresden und verlagert sich mit einem Niederschlagsfeld zum Wochenende weiter nach Süden, sodass auch über Baden-Württemberg und Bayern mit Regen gerechnet werden kann. Da es sich um eine Vorderseitenanströmung handelt, ist mit einem markanten Temperaturanstieg zu rechnen, was die Werte bis zum Ende der Woche auf +10 bis +15 Grad und örtlich mit bis +17 Grad in den frühlingshaft warmen Bereich ansteigen lassen kann. Mehr dazu: Wetter Februar.
Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells: Eine zunehmend nasskalte Wetterentwicklung mit absinkender Schneefallgrenze
Nach der Wetterprognose der Europäer spielt das Kontinentalhoch über Russland heute eine gewichtigere Rolle, als das noch in den vergangenen Tagen der Fall war und greift damit aktiv in die Wetterentwicklung über Deutschland ein.
Bis es aber soweit ist, verharren Deutschland, die Schweiz und Österreich - inmitten des Prozesses der Umstellung - zwischen den Fronten. Der Polarwirbel dreht sich zwischen Kanada und Grönland ein und schiebt auf seiner Vorderseite hohen Luftdruck mit einer ungewöhnlich warmen Luftmasse nach Norden und so ändert sich am hochdruckdominierten und für die Jahreszeit zu warmen Wettercharakter vom 16. bis 21. Februar erst einmal wenig. Die Niederschlagsaktivität klingt ab und nach Auflösung zäher Nebelfelder ist mit Sonnenschein zu rechnen, der nur gelegentlich von vorüberziehenden Wolkenfeldern eingetrübt werden kann. Die Temperaturen pendeln sich auf +6 bis +10 Grad ein und können mit einer längeren Sonnenscheindauer bis +14 Grad ermöglichen. Bei Nebel schwanken die Werte um die +5 Grad-Marke herum. Weit weg vom Winter
Kontinentalhoch wird wetterwirksam: Kippmuster in den Spätwinter
Im Zeitraum vom 21. bis 23. Februar stellt sich eine ungewöhnliche Wetterentwicklung ein, bei der sich das Kontinentalhoch über Russland von der Karasee aus über die Barentssee bis nach Skandinavien ausdehnt und nachfolgend eine Querverbindung zum Azorenhoch eingeht. Und während das Hoch die den Polarwirbel - samt atlantischer Frontalzone - auf dem Atlantik blockiert, gelangen Deutschland, die Schweiz und Österreich in den Einflussbereich des östlichen Hochdruckgradienten.
Absinkende Schneefallgrenze
Der Wind dreht auf nordöstliche bis östliche Richtungen und führt mit +2 bis +6 Grad kühlere Luftmassen nach Deutschland. Über tieferen Lagen stellt sich eine nasskalte Witterung ein, während der Niederschlag ab den mittleren Lagen in Schnee übergehen und oberhalb etwa 500 bis 800 Meter für die Ausbildung einer Schneedecke sorgen kann.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Brachialer Durchbruch des Winters
Wer bei uns schon eine längere Zeit zu Gast ist, der weiß, dass sich in Stratosphärenhöhe ein Warming aktuell seinem Ersten und zum 20. Februar seinem zweiten Höhepunkt annähert. Entsprechend sprunghaft sind die Vorhersage-Modelle in den Zeiträumen vom 18. bis 21. und vom 24. bis 27. Februar. Und die Wetterprognose der Amerikaner ist heute äußerst sprunghaft.
Bis es aber soweit ist, stellt sich auch nach der Wetterprognose der Amerikaner ein vom 18. bis zum 21. Februar nasskalter Wettercharakter ein. Die Temperaturen erreichen +4 bis +8 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +12 Grad ermöglicht werden.
Teils winterliche Wetterverhältnisse bis auf das Flachland herab
Im Zeitraum vom 22. bis 28. Februar drückt sich das Kontinentalhoch über dem Nordpol in Richtung Grönland aus. Diese Hochdruckzone hat zum einen ein Polarwirbelsplit zur Folge, welche den Polarwirbel über Skandinavien zentralisieren lässt.
Da sich Hochdrucksystem im Uhrzeigersinn drehen, wird der Wirbel über Skandinavien noch weiter nach Süden geführt und erreicht bereits zum 24. Februar die Mittelmeerregion. Die Temperaturen sinken über Deutschland, Österreich und der Schweiz zum 23. Februar auf +0 bis +5 Grad und bis zum 26. Februar auf -3 bis +4 Grad ab. Die höheren Werte sind über dem Norden und Westen und die tieferen über dem Süden und Osten zu erwarten.
Bis auf tiefere Lagen herab kommt es zu Schneefall, der oberhalb etwa 200 bis 500 Meter auch liegen bleiben und so für winterliche Wetterverhältnisse sorgen kann.
Auf den Punkt gebracht: Welche Optionen hat der Winter noch?
Dauerfrost kann mit Schnee und Eis noch einmal zum Ende des meteorologischen Winters eine Rolle spielen. Erfahrungsgemäß aber läuft die Prognose der Amerikaner auf eine nasskalte Wetterentwicklung für tiefere Lagen hinaus, bei der Winterwetter ab den tieferen mittleren Lagen eine Rolle spielen kann. Einerlei - einen nachhaltigen Durchbruch des Frühlings lässt sich - trotz des Gastspieles - nicht erkennen.
Was wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe stützen eine bis zum 22. Februar um +3 bis +6 Grad und phasenweise um bis zu +10 Grad zu warme Temperaturentwicklung. Nachfolgend gehen die Temperaturen in einen Bereich zurück, welcher einen über tieferen Lagen nasskalte Witterung favorisiert. Die Höhenwerte in 1.500 Meter schwanken über dem Norden zwischen -5 und -7 Grad und über dem Süden zwischen -4 und -7 Grad. Für den Flachlandwinter sind Ende Februar Höhenwerte von -7 bis -9 Grad und für die mittleren Lagen von -5 bis -7 Grad ausreichend.
Major-Warming in Stratosphärenhöhe
Die Berechnungen des Warmings in Stratosphärenhöhe sind imposant und mit einer Windumkehr ist im Zeitraum vom 17. bis 19. Februar zu rechnen. Diese Entwicklung kann - sowohl in Hinblick auf den Winter, als auch dem Frühling - noch ein sog. Gamechanger
sein und die Prognose-Modelle noch zu größeren Sprüngen verleiten. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
19. Februar | +2 bis +11 Grad |
+6 bis +8 Grad |
23. Februar | -3 bis +11 Grad |
+5 bis +7 Grad |
28. Februar | -3 bis +11 Grad |
+2 bis +4 Grad |