Wetterprognose: Der Durchbruch des Winters kurz vor Weihnachten?
Der Polarwirbel verlagert sich im Verlauf der zweiten Dezember-Dekade von Kanada nach Skandinavien. Infolge daraus positioniert sich ein Hoch über Mitteleuropa und dominiert das Wettergeschehen bis zum 19. Dezember. Nachfolgend kommt es zu einer gravierenden Umstellung der Großwetterlage, bei der Schnee zum Fest nicht auszuschließen ist.
Die atlantische Frontalzone macht sich bis Mitte der Woche mit ihren Tiefdruckausläufern über Deutschland bemerkbar. Bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung kommt es immer wieder zu Niederschlägen unterschiedlichster Intensität und Dauer. Zwischendurch sind auch sonnige Abschnitte möglich. Der Wind kommt phasenweise böig und über exponierten Lagen auch stürmisch aus westlichen bis südwestlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen mit +6 bis +12 Grad zum Start in die neue Woche ihren Höhepunkt und können über dem Südwesten bis +14 Grad ermöglichen. Damit sind die Temperaturen näher am Frühling, als am Winter dran. Das kräftige Tauwetter hält an und setzt die Flüsse weiter unter Druck. Mit regionalem Hochwasser und örtlichen Überflutungen ist bis Mitte der Woche zu rechnen.
Hochdruckwetter über Deutschland
In der zweiten Wochenhälfte setzt sich über Deutschland ein Hochdrucksystem durch. Die Niederschläge klingen am Donnerstag allmählich ab und sofern sich der Nebel auflöst, ist am Freitag verbreitet mit einem trockenen und sonnigen Tag zu rechnen. Die Temperaturen gehen auf +4 bis +8 Grad zurück und bei Dauernebel orientieren sich die Werte an der Null-Grad-Marke. Mehr dazu der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember.
Ein Hoch setzt sich über Deutschland durch
Auch heute sind sich beide Vorhersage-Modelle einig darüber, dass sich ein Hoch zum Ende der Woche über Deutschland weiter ausdehnt und das Wettergeschehen am 3. Advent weitgehend beeinflussen kann.
Die Hochdruckzone positioniert sich mit einem Kerndruck von bis zu 1040 hPa im Bereich von England, Frankreich und Deutschland. Nach der Wetterprognose beider Vorhersage-Modelle hält sich das Hoch bis zum 19. Dezember.
Das Hoch läuft heiß
Im gleichen Zeitraum verlagert sich der Polarwirbel vom östlichen Kanada in Richtung Skandinavien und setzt das Hoch unter Druck. Die Gradienten verdichten sich zueinander. Infolge daraus füllt sich das Hoch von oben herab mit warmen Luftmassen auf.
Für die Jahreszeit viel zu warm
In 1.500 Meter Höhe steigen die Temperaturen auf +3 bis +10 Grad an. Da es sich jedoch um eine gradientenschwache Wetterlage handelt und die Durchmischung fehlt, setzt sich die warme Luft nicht bis über den Boden durch. Doch ist eine Temperaturspanne von +4 bis +8 Grad alles andere als winterlich. Bei Dauernebel pendeln sich die Werte um den Gefrierpunkt ein und in den Nächten ist leichter Frost möglich.
Schnee an Weihnachten?
Insbesondere die Amerikaner hatten in den vergangenen Tagen an Weihnachten teils tiefwinterliche Wetterlagen simuliert. Doch im Vergleich zu den Kontrollläufen, waren diese stets zu kalt - möglich ja, doch wahrscheinlicher war ein nasskalter Wettertrend über Weihnachten, bei der ein Winter erst ab den mittleren Lagen optional wurde. Jetzt steht fest, dass sich das Hoch in der zweiten Dezember-Dekade wird durchsetzen können. Gibt es überhaupt noch Optionen für den Winter bis Heiligabend?
Polarwirbel verlagert sich nach Skandinavien
Wie zu erwarten war, hat die Prognose der Amerikaner eine Korrektur erfahren. Doch bleibt das zugrundeliegende Muster für einen Durchbruch des Winters erhalten. Die Amerikaner berechnen in ihrer Wettervorhersage von heute Nachmittag eine vollständige Verlagerung des Polarwirbels in Richtung Skandinavien und der Barentssee. Bis Heiligabend dehnt sich der Polarwirbel weiter in Richtung der Karasee aus. Der Kerndruck beträgt im Zentrum über Nordskandinavien 960 hPa. Es handelt sich um einen echten Brummer
.
Die Chancen für ein meridionales Strömungsmuster und ein Arctic Outbreak
Klar ist, dass in der Zeit vom 20. bis 24. Dezember das Hoch über Mitteleuropa dem Druck nicht standhalten kann. Das Hoch zieht sich erwartungsgemäß nach Westen zurück und baut auf dem Atlantik eine Art Blockadehoch auf. Das Strömungsmuster meridionalisiert und im Zusammenspiel der beiden Wettersysteme wird aus nördlichen Richtungen kalte Luft polaren Ursprungs nach Deutschland geführt.
Schnee, Eis und Frost - kurz vor Weihnachten
Erreichen die Temperaturen am 20. Dezember noch +2 bis +6 Grad, so sind am 23. Dezember Höchstwerte von -4 bis +2 Grad möglich. Der Niederschlag geht bis auf die tieferen Lagen in Schnee über und einen Tag von Heiligabend kann sich über weite Teile von Deutschland eine Schneedecke ausbilden.
Weihnachtstauwetter
Bedingt durch die Wucht des Polarwirbels über Skandinavien bleibt die Hochdruckblockade über dem Atlantik nicht stabil und dehnt sich mit einem Keil in Richtung Mitteleuropa aus. Der Trogvorgang reißt über Weihnachten ab und die Grundströmung dreht von Nord auf West. Am 24. Dezember (Heiligabend) hat das Temperaturen von -4 bis +7 Grad zur Folge. Die tieferen Werte über dem Süden, die höheren über dem Norden. Am 1. Weihnachtsfeiertag sind mit +1 bis +6 Grad überall nasskalte Werte zu erwarten. Eine äußerst knappe Angelegenheit - aber in diesem Fall das klassische Weihnachtstauwetter.
Auf den Punkt gebracht: Winterwetter vor Weihnachten?
Die Wetterprognose der Amerikaner bleibt für Freunde des Winterwetter
interessant. Entscheidend wird sein, in welcher Formation sich das Hoch zum Ende der zweiten Dezember-Dekade auf dem Atlantik wird positionieren können. Da ist das letzte Wort weiterhin nicht gesprochen und im Hinblick auf den Winter grundsätzlich alles möglich. Oder auf andere Art formuliert, sind die Chancen auf weiße Weihnachten in diesem Jahr höher als in den vergangenen Jahren zu bewerten.
Welches Wetter zu erwarten ist
Die Kontrollläufe sind klar strukturiert und berechnen bis zum 20. Dezember in 1.500 Meter Höhe Temperaturen von +3 bis +5 Grad und phasenweise bis +8 Grad. Kurzzeitig kühler wird es mit bis -4 Grad um den 15. Dezember herum. Spielt aber alles keine Rolle - mit Winterwetter hat das wenig gemeinsam. Ab dem 20. Dezember nehmen die Unsicherheiten zu und das Temperaturspektrum geht in der Höhe auf -2 bis -4 Grad zurück. Das reicht nicht für den Flachlandwinter - dafür müssten die Höhenwerte zwischen -5 und -7 Grad liegen. Für Winterwetter ab den mittleren Lagen reichen -3 bis -5 Grad aus.
Am Wettertrend der vergangenen Tage hat sich nichts Grundlegendes verändert - nasskalt mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen. Im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen bilden die Amerikaner heute Nachmittag in der Vorweihnachtszeit die kälteste Variante ab und pendelt sich über die Weihnachtfeiertage in den Mittelwert der Kontrollläufe ein. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
16. Dezember | +0 bis +9 Grad |
+3 bis +6 Grad |
20. Dezember | -1 bis +8 Grad |
+3 bis +6 Grad |
25. Dezember | -3 bis +11 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:05 Uhr
Zum Ende der Woche setzt sich über Deutschland ein Hochdrucksystem durch und füllt sich von oben herab rasch mit warmen Luftmassen auf. Die Temperaturen steigen in 1.500 Meter Höhe auf +4 bis +8 Grad an und können am 3. Advent bis zu +10 Grad ermöglichen. Über tieferen Lagen fehlt die Durchmischung der Luftmassen und dank der vielerorts klaren Nächte - und der teils dichten Nebelfelder - verändern sich die Temperaturen gegenüber der Höhe kaum. Wäre eine Durchmischung vorhanden, so könnten die Temperaturen am Boden ohne Weiteres frühlingshafte +12 bis +16 Grad erreichen. Das nur am Rande erwähnt.
Verlagerung des Polarwirbels nach Skandinavien
Noch etwas wird heute Abend bestätigt. Der Polarwirbel dehnt sich im Verlauf der kommenden Wochen nach Osten aus und dreht sich über Skandinavien ein.
Zwei potentielle Großwetterlagen lassen sich aus den oben stehenden Wetterkarten ableiten. In der ersten Variante stabilisiert sich das Hoch über Mitteleuropa und lässt den Polarwirbel über Osteuropa nach Süden abgleiten. In diesem Fall wird das nichts mit dem Winter - auch nicht über Weihnachten.
Winterwunderland zu Weihnachten
Während eine nasskalte Witterung zu und über Weihnachten das Erwartbare ist, berechnen die Amerikaner heute Abend erneut die Ausnahme, welche Freunde einer weißen Weihnacht
aufhorchen und hoffen lässt.
In der zweiten Variante verlagert sich das Hoch nach Westen und baut sich auf dem Atlantik als Blockadehoch auf. Das Strömungsmuster meridionalisiert und in Kombination mit dem Hoch trogt der Polarwirbel über Skandinavien nach Süden - direkt über Deutschland, der Schweiz und Österreich - nach Süden aus.
Arctic Outbreak: Winterliche Landschaften zum Fest
Im Gegensatz zu heute Nachmittag wird der Zustrom kalter Luftmassen polaren Ursprungs weit nach Süden geführt und erreicht zum 20. Dezember die Mittelmeerregion. Dort angekommen wird ein Mittelmeertief initialisiert, was fortan wie ein Ansaugmotor
für die Kaltluftmassen dient. Das kann den möglichen Durchbruch des Winters über Weihnachten nachhaltiger gestalten.
Sind am 20. Dezember noch Temperaturen von +2 bis +6 Grad möglich, so sorgt ein Temperatursturz zum 22. Dezember für Höchstwerte von -4 bis +2 Grad. In unmittelbarer Küstennähe kann es mit bis +4 Grad milder bleiben, was an dem aus nördlichen Richtungen kommenden Wind liegt, der milde Luft von der noch immer warmen
Nord- und Ostsee advehiert. Am 24. Dezember (Heiligabend) erreichen die Temperaturen -5 bis +2 Grad kaum mehr positive Werte. Der Niederschlag geht in Form von Schnee nieder und so kann sich bis zum 1. Weihnachtsfeiertag über der Südhälfte verbreitet eine Schneedecke ausbilden. Also ja, so sind weiße Weihnachten - zumindest über der Südhälfte - möglich.
Was man auf der nachfolgenden Wetterkarte aber auch erkennen kann, ist der mächtige und überaus aktive Polarwirbel. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Arctic Outbreak abgekapselt und durch milde Luftmassen ersetzt wird. Abwarten.
Wetterprognose der Europäer: Hochdruckdominiertes Wetter
Bis zum 19. Dezember ändert sich in der Wetterprognose der Europäer von heute Abend wenig. Das Hoch liegt über Deutschland und sorgt für einen teils nebligen, teils sonnigen und ruhigen Wettercharakter.
Im Zeitraum vom 19. bis 20. Dezember intensiviert der Polarwirbel seine Bestrebungen, sich über Skandinavien festzusetzen und drückt das Hoch über Mitteleuropa weit nach Süden. Die Gradienten verdichten sich zueinander. Das Hoch versucht sich auf dem Atlantik, als Blockadehoch zu etablieren, doch zeigt sich keine Lücke, was in der Theorie eine zonal verlaufende Grundströmung ins Spiel bringt. Eine nasskalte bis milde, windige und unbeständige Wetterlage wäre bis Weihnachten die Folge hieraus. Entscheidend ist und bleibt, wie sich das Hoch auf dem Atlantik verhalten wird.
Zusammenfassung: Eine winterliche Episode vor und über Weihnachten noch immer möglich
Die höhere Wahrscheinlichkeit bleibt bei einer nasskalten Witterung, bei der ein Durchbruch des Winters ab den mittleren Lagen optional bleibt. Zudem ist das Temperaturspektrum bis zum 20. Dezember deutlich erhöht und kumuliert man die Werte bis Weihnachten, so wird der Dezember im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 bis dahin um +1,8 bis +2,3 Grad zu warm ausfallen können (91/20: +0,8 bis +1,3 Grad). Doch gerade in der Zeit vor und über Weihnachten ist die Wahrscheinlichkeit für einen gravierenden Wetterwechsel als hoch einzustufen. Schaun mer mal.