Wetter - Nach dem Sturm, absinkende Schneefallgrenze mit optionalem Winter ab den höheren Lagen
Ein Orkantief dreht sich über Westeuropa ein und wird mit stürmischen Windböen das Wetter über Deutschland beeinflussen können. Nachfolgend zeigen sich im Wettertrend unterschiedliche Lösungsansätze, welche auch winterliche Wettererscheinungen bis auf tiefere Lagen herab ermöglichen können.
Der Ausläufer eines rekordverdächtigen Orkantiefs erreicht Deutschland am 2. November. Der Wind intensiviert sich über dem Nordwesten und kann über exponierten Lagen für stürmische Windböen sorgen, die entlang der Küstenregionen der Nordsee, aber auch an der Ostseite von Schleswig-Holstein schwere Sturmböen ermöglichen kann. In unmittelbarer Küstennähe sind orkanartige Windböen nicht auszuschließen (Windprognose).
Ein weiterer Sturm braut sich zusammen
In der Nacht auf Samstag beruhigt sich das Wetter kurzzeitig, doch noch am Vormittag intensiviert sich der Wind von Neuem und kündigt eine zweite Sturmfront an, welche von Samstag bis einschließlich Montag turbulentes Wetter nach Deutschland führt. Das Windfeld dehnt sich nach Süden aus und ermöglicht auch über tieferen Lagen stürmische Windböen. Über exponierten Lagen sind schwere- und über den Küsten, sowie höheren Lagen sind orkanartige Windböen möglich. Bei starker bis wechselnder Bewölkung kommt es immer wieder zu Schauern unterschiedlichster Intensität und Dauer. Kurze Gewitter können nicht ausgeschlossen werden. Zwischendurch sind auch längere sonnige Abschnitte möglich. Mehr dazu der aktuellen Wetterprognose zum Wetter November.
Wetterprognose der Europäer: Randtiefentwicklungen mit Kippmuster der Großwetterlage
Eine weitere Intensivierung der Sturmfront ist nach der Wetterprognose der Europäer bis zum 8. November nicht auszuschließen. Der Orkan schwächt sich mit seiner Zelle zwar ab, verlagert sich aber weiter in Richtung Skandinavien und drückt mit seinen südlichen Gradienten gegen ein Hoch, sodass sich an dessen Rand sog. Randtiefentwicklungen ausbilden können.
Sturm oder Orkan?
Schnellläufersysteme haben weiterhin ein hohes Entwicklungspotential und so sind bis zum 8. November über ganz Deutschland unwetterartige Starkwindereignisse möglich. Über dem Norden wird bis zum 10. November mit kräftigen, bis stürmischen Windböen zu rechnen sein. Entlang der Küsten und über exponierten Lage sind schwere Sturm- und mancherorts orkanartige Windböen möglich.
Unbeständiges, aber kein kaltes Wetter
Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen die meiste Zeit über in der Vorderseitenanströmung des Orkantiefs, was aus südwestlichen bis westlichen Richtungen gemäßigte Luftmassen nach Deutschland führt. Die Temperaturen pendeln sich auf +6 bis +12 Grad ein und die Frostgrenze schwankt um 1.300 Meter. Die Schneefallgrenze kann kurzzeitig bis auf die höheren mittleren Lagen absinken. In den höheren Lagen oberhalb etwa 900 Meter kann der Winter bestaunt werden.
Kippmuster der Großwetterlage
Das Orkantief kann - dank seiner hohen Eigendynamik - weit nach Osten vordringen und die Frontalzone bis über die Barentssee katapultieren. Über dem östlichen Kanada gelangen in der Zwischenzeit kalte Luftmassen polaren Ursprungs in Richtung Neufundland und lassen auf dem warmen Atlantik weitere - kräftige - Tiefdrucksysteme entstehen. Da die Tiefdruckrinne zwischen den beiden Tiefdruckclustern weit auseinandergezogen wird, eröffnet sich für das Azorenhoch der Spielraum, sich nach Norden auszudehnen. Die Frontalzone läuft ab dem 9. November auf die Hochdruckzone auf und stellt über Deutschland eine südwestlich orientierte Grundströmung her.
Wetterberuhigung - doch für die Jahreszeit viel zu warm
Der Wind lässt vom 10. bis 12. November spürbar nach, die Wolken lockern auf und nur noch vereinzelte Schauer können beim Niedergang beobachtet werden. Die Temperaturen erreichen +10 bis +15 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +17 Grad ermöglicht werden. Das ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert deutlich zu warm. Spielt Nebel eine Rolle - was bei einer gradientenschwachen Wetterentwicklung zu erwarten ist - pendeln sich die Temperaturen unter der +10 Grad-Marke ein.
Wettertrend der Amerikaner: Abwechslungsreiches Wetter
Die Frontalzone rauscht nach der Prognose der Amerikaner nicht einfach so durch, sondern wird auf ihrem Weg in Richtung der Barentssee über Skandinavien blockiert. Diese Bremswirkung
hat einen Trogprozess zur Folge, bei der sich Teilsysteme der Frontalzone bis über die Mittelmeerregion verteilen können. Die Winddynamik erreicht zum 7. November ihren vorläufigen Höhepunkt und schwächt sich darüber hinaus spürbar ab. Der Wind aber, der dreht auf nordwestliche Richtungen und führt kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa, was die Schneefallgrenze über Deutschland absinken lässt.
Nasskaltes Herbstwetter
Die Frontensysteme fächern zum 10. November auf und sorgen bei starker bis wechselnder Bewölkung für wiederholte Schauer. Zwischendurch sind immer wieder längere sonnige Abschnitte möglich. Der Wind kommt phasenweise böig aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen und lässt die Temperaturen bis zum 12. November mit +5 bis +10 Grad in den herbstlich nasskalten Bereich absinken. Die Schneefallgrenze sinkt bis auf die höheren mittleren Lagen ab und oberhalb etwa 900 bis 1.100 Meter kann sich der Winter bemerkbar machen. Ist die Schauerintensität entsprechend hoch, können Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich sein.
Weiter absinkende Schneefallgrenze bei ansteigender Wetterdynamik
Im Zeitraum vom 13. bis 16. November unternimmt die atlantische Frontalzone einen weiteren Versuch, eine stabile und gut funktionierende Tiefdruckrinne entlang der Polarfront zu etablieren. Bemerkbar macht sich das mit einem Orkantief über Island, dessen Kerndruck auf bis 955 hPa absinken kann. Diesem Orkantief stellt sich kein Hoch entgegen und rauscht bis Mitte November in Richtung Mitteleuropa.
Dort angekommen, fächert die Struktur auf. Der Wind zeigt sich in einer lebhaften bis stürmischen Struktur und führt aus nordwestlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen sinken bis Mitte November auf +2 bis +6 Grad ab und können über dem Westen und Nordwesten bis +8 Grad ermöglichen. Die Schneefallgrenze sinkt bis auf die mittleren Lagen ab und oberhalb etwa 600 bis 800 Meter wird es nach dieser Wetterprognose zunehmend winterlich.
Auf den Punkt gebracht: Winter in höheren Lagen - Graupelschauer bis auf das Flachland herab?
Die Prognose der Europäer hat sich heute von einem frühwinterlichem Spektakulum weitgehend verabschiedet und präsentiert für die zweite November-Dekade eine weniger dynamische und zu warme Wetterentwicklung. Die Amerikaner favorisieren hingegen die Nordwestwetterlage, was winterliche Wetterereignisse in Form von Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen und winterliche Abschnitte ab den höheren mittleren Lagen ermöglichen kann.
Welches Wetter zu erwarten ist
Der Wettertrend der Kontrollläufe ist einer nasskalten Witterung nicht abgeneigt und berechnet einen Mittelwert der Temperaturen, welcher im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 kaum Abweichungen vorweist. Das erheblich zu hohe Temperaturspektrum aus dem Oktober normalisiert sich im November. Phasenweise zeigen sich zwischen dem 3. und 4. November, dem 6. und 7. November und dem 11. bis 12. November auch zu kühle Abschnitte, wo Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer unter bestimmten Voraussetzungen bis auf mittlere Lagen herab nicht ausgeschlossen werden können.
Die Regenprognose
Die Niederschlagssignale sind über dem Süden abseits vom 3. bis 4., dem 7. bis 9. und vom 15. bis 17. November auf einem schwach bis mäßig erhöhtem Niveau. Über dem Westen und Norden zeigt sich bis Mitte November ein beständig unbeständiger Wettercharakter. Nach Osten schwächen sich die Niederschlagssignale ab und sorgen lediglich um dem 3. November herum für nennenswerten Niederschlag. Die Frontalzone rückt nah an Deutschland heran. Das Wetter wird zunehmend turbulenter und wird seiner herbstlichen Jahreszeit gerecht. Ob die Frontalzone jedoch durchgreifend nachhaltig agieren kann, bleibt noch infrage zu stellen. Eine deutlich zu warme und stabile Wetterentwicklung ist vorerst nicht in Sicht. Graupelschauer bis auf mittlere Lagen herab sind da schon wahrscheinlicher. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
7. November | +6 bis +12 Grad |
+9 bis +11 Grad |
11. November | +4 bis +12 Grad |
+7 bis +9 Grad |
16. November | +4 bis +16 Grad |
+7 bis +9 Grad |