Turbulente Wetterprognose - Wind, Sturm, Regen, Hochwasser und Schnee
Eine Sturmfront nimmt Kurs auf Deutschland und wird die Großwetterlage im November ordentlich durcheinanderwirbeln. Neben Starkregen, Wind und Sturm, sind auch orkanartige Windböen, eine absinkende Schneefallgrenze und ab den höheren Lagen winterliche Wetterbedingungen zu diskutieren.

Auf dem Atlantik entsteht Anfang November ein Tiefdruckcluster. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch unterwandert das Tief ein Hoch im Bereich zwischen Grönland, dem europäischen Nordmeer und Skandinavien. Das gelingt aber nur aufgrund der kräftigen Eigendynamik der Front auf einer weit nach Süden verschobenen Zugbahn. Bei genauerer Betrachtung ist diese Wetterentwicklung alles andere als gewöhnlich.
Sturm, Regen und absinkende Schneefallgrenze
Das Hoch über dem europäischen Nordmeer dreht sich im Uhrzeigersinn und bremst die atlantische Frontalzone in ihrem Streben nach Osten. Das gesamte System zieht sich wie Kaugummi
. Da die Eigendynamik der Tiefdruckfront beeindruckend hoch ist, kommt es immer wieder zu Schauern unterschiedlichster Intensität und Dauer - welche bevorzugt über dem Süden von Deutschland niedergehen können. Zum Beginn kommt der Wind noch aus südlichen Richtungen und treibt die Temperaturen auf +14 bis +18 Grad hoch und kann mit Föhnunterstützung über dem Alpenvorland bis +20 Grad ermöglichen. Anfang November bricht der Föhn in sich zusammen, der Wind intensiviert sich weiter und dreht auf westliche Richtungen. Über exponierten Lagen und den Küsten von Nord- und Ostsee sind stürmische Windböen möglich. Über höheren Lagen und den Küsten sind am 4. November schwere Sturmböen wahrscheinlich und orkanartige Windböen werden optional. Die Temperaturen gehen auf +7 bis +12 Grad zurück und die Schneefallgrenze schwankt zwischen 800 und 1.400 Meter. Mehr dazu der aktuellen Wetterprognose zum Wetter November.

Wetterprognose der Europäer: Zunehmend nasskaltes Wetter
Die Wetterprognose der Europäer bestätigt den Trend der letzten Tage. Die atlantische Frontalzone setzt sich durch und kann ihre Position in Richtung Mittel- und Nordeuropa verlagern. Deutschland, die Schweiz und Österreich gelangen voll in den Einflussbereich der Frontalzone.
Turbulentes Wetter mir viel Regen und stürmischen Winden
Die Frontalzone verstärkt sich im Zeitraum vom 4. bis 6. November, was stürmische Windböen auch über tieferen Lagen zum Thema macht. Über exponierten Lagen und den Küstenregionen ist nach wie vor mit schweren Sturmböen zu rechnen und das Potential orkanartiger Windböen bleibt auf einem hohen Niveau.
Die Frontalzone hat zwar eine hohe Eigendynamik, doch durch die bremsende Wirkung des Hochs regnen die Tiefdrucksysteme an Ort und Stelle ab, was insbesondere den südlichen Landesteilen einiges an Niederschlag bringen kann. Die Temperaturen sinken weiter ab und pendeln sich mit +4 bis +8 Grad in den nasskalten Bereich ein. Die Schneefallgrenze sinkt kurzzeitig bis auf die mittleren Lagen ab und oberhalb etwa 800 bis 1.000 Meter kann es winterlich werden.

Wettertrend der Amerikaner: Absinkende Schneefallgrenze
Ähnlich turbulent und abwechslungsreich ist die Wettervorhersage der Amerikaner. Die Frontalzone bricht zum 2. November durch und sorgt über Deutschland, der Schweiz und Österreich bis zum 7. November für einen windigen und regnerischen Wettercharakter.
Extreme Starkwindereignisse: Schnellläufersysteme und Randtiefentwicklungen
Anders als die Europäer es berechnen, simulieren die Amerikaner das Tiefdruckzentrum direkt über England, was Deutschland voll in den gradientenstarken Bereich bringt. Randtiefentwicklungen und Schnellläufersysteme sind in diesem Bereich nicht auszuschließen, was vom 4. bis 7. November unwetterartige Starkwindereignisse ermöglichen kann.
Hinzu kommt kräftiger Regen, der mancherorts vom Wind regelrecht verweht wird (Lee-Effekt) und in Staulagen länger andauernd und ergiebig ausfallen kann. Der Wind führt zunehmend frischere Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen bis zum 6. November auf herbstliche +5 bis +10 Grad absinken lässt.
Umbau der Großwetterlage
Die Frontalzone verliert vom 8. bis 10. November an Dynamik und trogt über Deutschland nach Süden aus. Der Wind schwächt sich ab und dreht auf nördliche Richtungen. Die Temperaturen gehen auf +4 bis +8 Grad zurück und die Schneefallgrenze schwankt zwischen 700 und 1.000 Meter, was den Winter auch ab den höheren mittleren Lagen zum Thema werden lässt.
Zum Beginn der zweiten November-Dekade startet die atlantische Frontalzone einen weiteren Versuch, eine stabile Tiefdruckrinne zwischen Neufundland und Skandinavien aufzubauen. Das gelingt aber nur zum Teil, denn von Süden dehnt ein Keil des Azorenhochs nach Norden aus und kippt zum 10. November nach Osten ab. Deutschland gelangt in den Einflussbereich der Hochdruckzone, doch ist das nicht mit ruhigem Novemberwetter gleichzusetzen.
Der Grund ist der Trog, der sich in der Zwischenzeit weit nach Süden verlagert hat und von der Hochdruckzone eingeschlossen wird. Infolgedessen wandelt sich das Tief in ein Höhentief um und da das Mittelmeer ungewöhnlich warm ist, ist auch ausreichend Energie vorhanden um über Mitteleuropa für weiteren Niederschlag zu sorgen. Der unbeständige Wettercharakter hält nach der Prognose der Amerikaner auch in der zweiten November-Dekade an. Die Temperaturen verweilen mit +5 bis +10 Grad in dem Bereich, der für die Jahreszeit typisch ist. Oberhalb etwa 1.000 Meter hält der Winter Einzug.

Auf den Punkt gebracht: Regen, Wind und Sturm - Extremwetterereignisse möglich
Das gestrige Resümee hat auch heute Bestand. Beide Vorhersage-Modelle berechnen eine aktiv-dynamische Wetterentwicklung bei der Randtiefentwicklungen samt unwetterartiger Starkwindereignisse möglich sind. Diese Wetterlage wird bis zum 8. November anhalten können. Die Gemeinsamkeiten liegen auch in einer teils bis auf die mittleren Lagen absinkende Schneefallgrenze und eine höhere Wahrscheinlichkeit für winterliche Wetterbedingungen oberhalb etwa 900 Meter.
Welches Wetter zu erwarten ist
Eine absinkende Schneefallgrenze mit optionalem Winter ab den höheren Lagen bestätigen die Kontrollläufe im Zeitraum vom 5. bis 10. November. Die Temperaturprognose hat eine leichte Korrektur erfahren, was die Temperaturanomalie in diesem Zeitraum auf -0,5 bis +0,0 Grad auf den Normbereich
absinken lässt.
Die Regen- und Schneeprognose
Bestätigt wird auch der anhaltend unbeständige Wettercharakter, wobei die Niederschlagsausbeute über dem Westen und Süden höher als über dem Norden und Osten ausfällt. Über den östlichen Landesteilen kann es vom 1. bis 3. November und vom 10. bis 14. November auch komplett trockene Abschnitte geben. Im nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe erkennt man die hohe Wetterdynamik, was über dem Süden und Westen ansteigende Flusspegel, sowie Hochwasser und Überflutungen vom 3. bis 7. November ermöglichen kann.

In der nachfolgenden Schneeprognose beider Vorhersage-Modelle erkennt man bis zum 10. November das Potential für winterliche Wettererscheinungen ab den höheren mittleren Lagen und den winterlichen Trend über den Alpen. Über den tieferen Regionen sind Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer zwar nicht auszuschließen, doch herrscht über diesen Regionen eine nasskalte Witterung vor.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
5. November | +6 bis +13 Grad |
+8 bis +11 Grad |
9. November | +4 bis +12 Grad |
+7 bis +9 Grad |
14. November | +0 bis +16 Grad |
+6 bis +8 Grad |
