Wetterprognose - Schwache Frontalzone - Der Herbst wird auseinandergenommen
In den kommenden Tagen dominiert der Spätsommer das Wettergeschehen über Deutschland, während sich auf dem Atlantik die Frontalzone formiert und nach Osten strebt. Das könnte für die Entwicklung der Großwetterlage von großer Bedeutung sein, wenn, ja wenn nicht ein Hochdruckkeil den Wetterwechsel in den Herbst vereitelt. Wir haben uns die unterschiedlichen Prognosen der Vorhersage-Modelle näher angeschaut.
Ein Hochdrucksystem baut aktuell über Deutschland auf und sorgt nach frühmorgendlicher Nebelauflösung für viel Sonnenschein, der gelegentlich von Dunst und hohen Wolkenfeldern eingetrübt werden kann. Mit Regen ist bis Mittwoch nicht zu rechnen.
Bodenfrost und Spätsommer
Bedingt durch die meist klaren Nächte, kühlen die Luftmassen auf +6 bis +12 Grad ab. Unter bestimmten Voraussetzungen kann in Talsenken oder Mulden Bodenfrost nicht ausgeschlossen werden. Am Tage treibt der Sonnenschein die Temperaturen auf +20 bis +25 Grad hoch und kann über den östlichen Landesteilen sommerliche +28 Grad ermöglichen. Am Donnerstag dehnt sich die Frontalzone weiter nach Osten aus und streift Deutschland Ende September. Die Bewölkung und die Niederschlagsaktivität nimmt zu und am Freitag ist von Nord nach Süd auch mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen. Sonst herrscht verbreitet trockenes Wetter vor. Die Temperaturen bleiben auf einem spätsommerlichen bis sommerlichen Niveau und sinken bis zum 3. Oktober auf +18 bis +24 Grad ab. Mehr dazu der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Wetterwechsel wird nur angedeutet
Kehrtwende in der Prognose des europäischen Wettermodells. Wie bereits in der gestrigen Vorhersage angedeutet, wird sich die atlantische Frontalzone nicht so schnell nach Osten weiterentwickeln können, was in der heutigen Prognose berücksichtigt wird.
Die atlantische Frontalzone stockt
Die atlantische Frontalzone dreht zum 30. September voll auf und es gelingt sogar einen Ausläufer über Skandinavien zu etablieren, doch strömen über Grönland kalte Luftmassen auf den warmen Atlantik und entfachen zum 1. Oktober bei Island ein neues - kräftigeres - Tiefdruckzentrum.
Im Vergleich zu gestern, zieht das Tief über Skandinavien auf einer nördlicheren Zugbahn und geht zum 1. Oktober über der Barentssee in den Polarwirbel über. Der Einfluss auf Deutschland hält sich mit einem auflebenden Wind und ein paar Schauern in Grenzen und beschränkt sich wohl nur auf die Nordhälfte. Die Temperaturen gehen vom 29. September mit +22 bis +26 Grad bis zum 30. September kurzzeitig auf +17 bis +22 Grad zurück.
Für die Jahreszeit erheblich zu warm
Anfang Oktober schiebt die atlantische Frontalzone einen Hochdruckkeil über Mitteleuropa nach Norden und läuft voll auf diese Hochdruckzone auf. Die Grundströmung dreht auf südwestliche Richtungen und lässt die Temperaturen vom 1. bis 3. Oktober auf +20 bis +25 Grad und örtlich auf bis +27 Grad ansteigen. Von einem markanten Umschwung in den Herbst ist im Wettertrend der Europäer nicht mehr viel übrig geblieben.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Es bleibt viel zu warm
Die Amerikaner bestätigen im Grunde die Wetterprognose der Europäer. Die atlantische Frontalzone ist bei Island zu dominant und schiebt bis zum 3. Oktober einen Hochdruckkeil über Mitteleuropa nach Norden. Herbstlich anmutende Störungen haben kein leichtes Spiel, sich gegen das Hochdrucksystem durchzusetzen.
Mehr Spätsommer als Herbstwetter
Zum Wechsel in den Oktober versuchen Ausläufer der Frontalzone nach Deutschland vorzudringen, was für einen kurzen Moment gelingt und das Wetter am 2. Oktober wechselhafter gestaltet. Bis zum 3. Oktober aber setzt sich bereits wieder das Hochdrucksystem über Deutschland durch. Die Temperaturen erreichen mit +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad für die Jahreszeit durchweg zu hohe Werte und haben mit dem Herbst wenig gemeinsam.
Die Erhaltungsneigung und der Altweibersommer
Vom 3. bis 10. Oktober intensiviert sich nach der Wetterprognose der Amerikaner die atlantische Frontalzone weiter und ja, das Potential für einen markanten Wetterumschwung in den Herbst nimmt mit einer höheren Dynamik grundsätzlich zu. Nur ist es eben so, dass sich in der aktuellen Vorhersage das Hoch über Europa in gleichem Maße verstärkt und sich infolge daraus an der südwestlich orientierten Grundströmung bis Ende der ersten Oktober-Dekade wenig ändert.
Für die Jahreszeit erheblich zu warm
Anstatt +8 bis +16 Grad - wie sonst im Oktober üblich - berechnen die Amerikaner eine Temperaturspanne von +17 bis +24 Grad. Damit sind die Werte um bis zu +11 Grad zu hoch.
Auf den Punkt gebracht: Für die Jahreszeit deutlich zu warm
Auch nach 144 Stunden ändert sich am Wettertrend nichts. Die Vorhersage-Modelle zeigen eine zunehmende Übereinstimmung für einen deutlich zu warmen Start in den Oktober, der zudem noch hochdruckdominiert und wenig herbstlich ausfallen kann.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Kontrollläufe favorisieren diese Wetterlage seit langem - insbesondere die südwestliche Ausprägung der Grundströmung. An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werden, dass die sommerlich anmutende Wettervorhersage der Amerikaner im Vergleich zu den Kontrollläufen die mit Abstand wärmste Variante abbildet. Möglich ja, wahrscheinlich nein. Die Temperaturanomalie beträgt nach den Kontrollläufen vom 1. bis 10. Oktober dennoch +2 bis +5 Grad. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen gab es einen deutlichen Sprung nach oben.
Die Regenprognose
Noch ein Indiz für eine spätsommerliche Wetterentwicklung - die Niederschlagssignale wurden in den letzten 24 Stunden für Anfang Oktober nahezu vollständig zurückgenommen und liegen vom 2. bis 8. Oktober lediglich im schwach erhöhten Bereich. Das passt mehr zu einer spätsommerlichen als herbstlichen Wetterentwicklung. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
30. September | +16 bis +27 Grad |
+20 bis +23 Grad |
4. Oktober | +12 bis +29 Grad |
+19 bis +21 Grad |
9. Oktober | +13 bis +26 Grad |
+16 bis +19 Grad |