Wetterprognose: Der Sommer kommt, die Störungen bleiben
Der unwetterartige Niederschlag über dem Süden und Osten zieht ab und das Wetter stellt sich bis September auf eine sommerliche Wetterlage um. Ein Hoch versucht eine Dominanz über Mitteleuropa weiter auszubauen, doch können Störimpulse eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung vorerst vereiteln. Der Temperaturtrend aber, der hat eine klare und eindeutige Richtung.

Der Regen über dem Süden und Osten fächert heute weiter auf und kann mancherorts noch für nennenswerten Niederschlag sorgen. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt über Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen und insbesondere über den Regionen südlich der Donau kann der Regen noch ergiebig ausfallen.
Der Sommer im Herbst
Zur Wochenmitte steht eine Umstrukturierung der Großwetterlage bevor. Bei einer langsam nachlassenden Niederschlagsaktivität lockert die Bewölkung weiter auf und die sonnigen Momente mehren sich. Anfang September überwiegt dann der Sonnenschein. Die Ausbildung von Quellwolken mit nachfolgenden regional agierenden Schauern und Gewittern erfolgt zu den Nachmittagsstunden. Komplett trockenes Wetter ist nicht zu erwarten. Der Wind kommt meist schwach aus südlichen Richtungen und die Temperaturen steigen von heute mit +15 bis +20 Grad bis zum 3. September auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad an. Damit melden sich die sommerlichen Temperaturen zurück und das Erreichen der hochsommerlichen +30 Grad-Marke lässt sich entlang des Rheingrabens nicht ausschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September.

Sommerwetter mit Unwetterpotential
In den vergangenen Tagen hatten einige Vorhersage-Modelle Varianten ins Spiel gebracht, welche eine hochsommerliche Wetterphase mit mehr als +30 Grad nicht mehr ausgeschlossen haben. Solch hohe Temperaturen sind für den September ungewöhnlich und im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um bis zu +10 Grad zu warm.
Instabiles Wetter dank Störimpulsen
Ein Hoch sorgt Anfang September für sommerliche Temperaturen, doch gelingt es dem Hoch zunächst nicht, sich weiter nach Norden auszudehnen und muss sich zuerst noch diverser Höhentiefs - oder Störimpulse - entledigen. Bis es so weit ist, werden im Zeitraum vom 4. bis 8. September die Luftmassen auch südlichen Richtungen zunehmend instabiler und auch die Schwüle nimmt zu.
So ist in der gesamten ersten September-Dekade immer wieder mit regional auftretenden Schauern und Gewittern zu rechnen, welche örtlich unwetterartig ausfallen können. Temperaturen von +20 bis +26 Grad und phasenweise von bis +28 Grad bestätigen das schwül-warme Luftmassengemisch. In Gewitternähe kühlt es auf bis +18 Grad ab.

Sommer- oder Unwetter?
Entscheidend für den Verlauf des Wetters über den 8. September hinaus wird sein, ob sich das Hoch wird stabilisieren kann - oder auch nicht. Die Wetterprognose der Amerikaner bringt gleich beide Varianten ins Spiel, die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zwar so nicht eintreten werden, welches aber die Problematik für das Hoch - und die damit einhergehende Stabilisierung der Großwetterlage - gut auf den Punkt bringen.
Hoch kann unterwandert werden
Das Hoch positioniert sich bis zum 8. September westlich von Deutschland und lässt einen Störimpuls über dem östlichen Europa gewähren. Durch die Drehrichtungen des Wettersysteme wird der Störimpuls in Richtung der Mittelmeerregion transportiert. Bis zum 9. September aber dehnt sich das mittlerweile kräftige Hoch in Richtung Skandinavien aus und drückt das Höhentief über der Mittelmeerregion nach Westen in Richtung Island. Gestörter kann eine Wetterlage nicht sein, doch offenbart sich im Bereich von England, Frankreich und Deutschland eine Schwachstelle in einer sonst stabilen Wetterentwicklung. Wenn man so will, ist das die Sollbruchstelle
im (spät)sommerlichen System.
Die Temperaturen bewegen sich im Zeitraum vom 8. bis 15. September mit +22 bis +26 Grad und örtlich mit bis +28 Grad meist im sommerlichen Bereich und sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert deutlich zu warm. Mithilfe der Störimpulse aber kann es zu kräftigen Gewittern kommen, welche durch die fehlende Dynamik für längere Zeit an Ort und Stelle verweilen können. Mit einem erhöhten Potential unwetterartiger Wetterereignisse ist nach der Prognose der Amerikaner zu rechnen.

Auf den Punkt gebracht: Instabiles Sommerwetter
Sommerliche Temperaturen setzen sich in der ersten September-Dekade weitgehend durch. Eine flächendeckende Sommerphase aber ist aufgrund der Labilität der Luftmassen vorerst weniger wahrscheinlich. In einer schwül-warmen Umgebung wird immer wieder mit Schauern und Gewittern zu rechnen sein.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Kontrollläufe stützen ein für die Jahreszeit zu warmes Temperaturniveau. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert beträgt die Temperaturanomalieim Zeitraum vom 1. bis 13. September zwischen +3 bis +5 Grad und über dem Süden und Osten phasenweise bis +8 Grad. Das ist über diesen langen Zeitraum ungewöhnlich. Hat das doch eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Folge, dass bis zur Monatsmitte der September bereits um +3 bis +5 Grad zu warm und ein insgesamt zu warmer September sehr wahrscheinlich ist.
Die Niederschlagsprognose
Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe befindet sich in der ersten September-Dekade auf einem schwachen bis leicht erhöhten Niveau. Das liegt an der Nähe zum Hoch, doch werden auch die Störimpulse mit lokalen Schauern und Gewittern in der Prognose berücksichtigt. Mit anderen Worten formuliert: Sommerlich warmes Wetter ja, nachhaltig stabiles Wetter nein. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
4. September | +16 bis +32 Grad |
+22 bis +24 Grad |
8. September | +13 bis +25 Grad |
+20 bis +22 Grad |
13. September | +14 bis +29 Grad |
+19 bis +22 Grad |
