Wetteraussichten: Hitze im Herbst lässt sich nicht mehr ausschließen
Der teils unwetterartige Dauerregen lässt bis Mitte der Woche nach. Anschließend positioniert sich über Mitteleuropa ein Hoch, was Anfang September über Deutschland zu sommerlichen und mancherorts auch hochsommerlichen Temperaturen führen kann. Wie stabil aber ist die sommerliche Wetterlage - ist da noch mehr zu erwarten, oder kippt die Großwetterlage in die herbstliche Richtung? Wir haben uns das einmal näher angeschaut.

Ergiebige Regensummen sind bis Dienstag noch über den östlichen und südlichen Landesteilen von Deutschland zu erwarten. Regional bleibt das Potential von Sturz- und Überflutungen auf einem hohen Niveau und mit weiter ansteigenden Flusspegeln kann gerechnet werden. Es empfiehlt sich weiterhin, die folgenden Hinweise zu beachten: Warnlagenbericht || Unwetterwarnungen. Weiter nach Norden und Westen ist mit leicht wechselhaften und verbreitet trockenem Wetter zu rechnen. Die Temperaturen erreichen bei Dauerregen kaum mehr als +15 Grad, was manch einem schon richtig herbstlich vorkommen mag. Abseits davon können bis +20 Grad möglich sein.
Hitze Anfang September?
Der Wettercharakter beruhigt sich bis Ende August. Die Niederschläge lassen nach und unter Hochdruckeinfluss mehren sich die Sonnenstunden. Der Wind kommt bis zum 3. September schwach aus südwestlichen Richtungen und lässt der Luftmasse ausreichend Zeit, um sich auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad in den sommerlichen Bereich zu erwärmen. Ob es nochmals hochsommerlich heiß werden kann, bleibt abzuwarten, doch wird in den Prognosen entlang des Rheingrabens das Erreichen der +30 Grad-Marke nicht ausgeschlossen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September 2023.

Hitze im Herbst?
Die obenstehende Wetterkarte des deutschen Vorhersage-Modells lässt bis zum 3. September den Rückschluss auf Temperaturen von +25 bis +30 Grad zu. Das Hoch liegt in unmittelbarer Nähe von Deutschland und füllt sich von oben herab mit warmen Luftmassen auf. Zeitgleich positioniert sich westlich von Deutschland ein Höhentief, was zusätzlich warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Norden führt.
Als Hitze sind Temperaturen ≥ +30 Grad definiert und im September zwar möglich, doch ungewöhnlich. Damit Hitze möglich ist, bedarf es außergewöhnliche Großwetterlagen und das, was das deutsche Vorhersage-Modell berechnet, ist ein solch bemerkenswertes Konstrukt.
Aber nicht nur die Deutschen berechnen eine solche ungewöhnliche Wetterentwicklung - auch die Europäer gehen mit ihren Prognosen in eine ähnliche Richtung. Insbesondere die Wetterprognose der Europäer von gestern Abend war noch einen Tick extremer aufgestellt, was in den ersten September-Tagen Temperaturen weit jenseits der +30 Grad-Marke zur Folge gehabt hätte.
Dass ein hochsommerliches Hoch - für den Moment - aber keineswegs gesichert ist, zeigt sich in den Prognosen von heute Morgen, bei der die Europäer ein allumfassendes Hochdrucksystem nicht mehr stützen und das gesamte Konstrukt störanfällig simulieren. Hinter einer hochsommerlich heißen Phase im September gilt es noch ein großes Fragezeichen zu setzen.

Hochdruckwetter
Interessant ist die Wetterprognose der Europäer von gestern Abend auch deshalb, da die Amerikaner diese in der Zwischenzeit adaptiert haben und von 5. bis 11. September über Deutschland eine stabile Hochdruckwetterlage berechnen.
Für den September und den Herbst viel zu warm
Nach der Vorhersage der Amerikaner wären in der ersten September-Dekade über Deutschland, Österreich und der Schweiz Temperaturen von +22 bis +26 Grad und phasenweise von bis +32 Grad möglich. Mit Erreichen des Höhepunkts können zwischen dem 9. und 11. September bis +34 Grad nicht ausgeschlossen werden.

Auf den Punkt gebracht: Der Übergang in den Spätsommer
Auch heute kann das Resümee der vergangenen 120 Stunden bestätigt werden. Die Vorhersage-Modelle lassen in zunehmenden Maße auch Hitzeentwicklungen zu, doch sind diese noch mit einem gesunden Maß an Skepsis zu bewerten. Klar aber ist, dass eine normale oder gar zu kühle Wetterentwicklung deutlich an Relevanz verloren hat.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Die Kontrollläufe berechnen in der ersten September-Dekade einen Temperaturverlauf, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +3 bis +5 Grad und über dem Süden und Osten um bis +8 Grad erheblich zu warm ausfallen kann. Damit wird eine Hochdruckzone mit südwestlicher Ausprägung über Deutschland grundsätzlich gestützt. Normale oder zu kalte Entwicklungen werden zwar berechnet, doch sind diese stark in der Minderheit. Mit anderen Worten formuliert, wird die erste September-Hälfte mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit deutlich zu warm ausfallen können.
Die Niederschlagsprognose
Ob es sich aber um eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung handelt, bleibt noch abzuwarten. Abzuwarten auch deshalb, da die Kontrollläufe in ihrer Niederschlagsprognose eine leicht erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität nicht ausschließen. Im Zeitraum vom 5. bis 7. September können Gewitter über dem Süden auch kräftiger ausfallen. Insgesamt aber befinden sich die Niederschlagssignale auf einem schwachen bis leicht erhöhten Niveau. In Kombination mit der Temperaturprognose spricht das für eine labil ausgerichtete Südwestwetterlage. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
4. September | +15 bis +32 Grad |
+22 bis +24 Grad |
8. September | +17 bis +28 Grad |
+21 bis +23 Grad |
13. September | +13 bis +29 Grad |
+20 bis +22 Grad |
