Wettertrend - Heiß und trocken oder doch die frühherbstliche Variante?
Hoher Luftdruck über Deutschland sorgt für verbreitet sommerliche und über dem Süden und Osten auch für hochsommerliche Werte. Handelt es sich hierbei um das Finale des diesjährigen Hochsommers und wie steht es um eine frühherbstliche Wetterentwicklung bis September? Wir haben und das einmal näher angeschaut.

Die Schauer- und Gewitteraktivität schwächt sich über Deutschland zunehmend ab, wobei im Schwerpunkt in Richtung der Küstenregionen von Samstag auf Sonntag noch mit nennenswerten Schauern gerechnet werden kann. Sonst stellt sich ein trockener Wettercharakter ein.
Sommer über dem Norden, Hitze über dem Süden
Ein Hoch dominiert das Wetter über Deutschland noch bis zur Mitte der kommenden Woche mit viel Sonnenschein und schwachen Winden aus unterschiedlichen Richtungen. Das gibt den Luftmassen ausreichend Zeit, sich auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad zu erwärmen. Über dem Süden und Osten können regional bis +34 Grad möglich sein. Lokal aufsteigende Quellwolken und daraus folgende Hitzegewitter sind nicht gänzlich auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetterprognose August.

Sommer oder Frühherbst: Ein Trog über England macht es besonders spannend
Beide Vorhersage-Modelle favorisierten in den vergangenen Tagen einen Trogabgang im Bereich von Island, dem europäischen Nordmeer und England. Daran hat sich heute wenig verändert, doch springt ein Vorhersage-Modell auf eine These auf, die wir in den vergangenen Tagen einmal vorgestellt hatten. Die Wetterentwicklung wird somit wieder spannender.
Markanter Wetterwechsel in Richtung Frühherbst
Beginnen möchten wir mit der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells, welches seiner Vorhersage der letzten Tage bis zum 28. August treu bleibt. Der Trog senkt sich zum 24. August über England ab und driftet bis zum 25. August weiter nach Osten. In diesem Prozess werden Deutschland, Österreich und die Schweiz voll vom Trog erfasst und in der Übergangsphase kann mit schweren Unwettern gerechnet werden.
Bis zum 28. August schwenkt der Trog über Mitteleuropa ein und dominiert fortan das Wettergeschehen. Das Hoch zieht sich zurück und bei starker bis wechselnder Bewölkung ist immer wieder mit Schauern zu rechnen. Die Temperaturen erreichen am 24. und 25. August noch +24 bis +28 Grad und nach Osten örtlich bis +30 Grad und gehen bis zum 28. August auf +15 bis +20 Grad zurück. Mit Regen können +13 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer bis +22 Grad erwartet werden.

Die Erhaltungsneigung des Sommers
Die Wettervorhersage der Europäer berechnet heute erstmalig eine Variante, die wir vor ein paar Tagen einmal als Erhaltungsneigung vorgestellt hatten. Der Ablauf ist zunächst einmal ähnlich. Der Trog über England wird initialisiert und erfasst Deutschland zwischen dem 25. und 26. August. In diesem Zeitraum wird das Potential zu unwetterartigen Wettererscheinungen ansteigen können. Darin sind sich beide Vorhersage-Modelle weitgehend einig.
Der Sommer geht in die Verlängerung
In einem - kleinen, aber entscheidenden - Detail unterscheiden sich die Prognosen beider Vorhersage-Modell dann doch. Der Trog driftet nach der Wetterprognose der Europäer zu weit westlich ab und intensiviert sich über dem Atlantik. Infolge daraus wird der Aufbau der Hochdruckzone über Deutschland gestützt und führt zu einer Erhaltungsneigung der Hochdruckdominanz. Der Trog verliert bis zum 28. August an Wirkung und geht in eine Art Höhentief über.
Sommerlich bis hochsommerlich
Tiefdrucksysteme drehen sich gegen und Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn. In Kombination der beiden Wettersysteme gelangen aus südlichen Richtungen warme Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen bis zum 28. August mit +24 bis +28 Grad und über dem Süden mit bis +30 Grad auf einem sommerlichen bis hochsommerlichen Niveau halten kann.

Auf den Punkt gebracht: Der Hochsommer vor seinem Ende?
Das Fragezeichen hat im obenstehenden Resümee auch nach 120 Stunden noch seine Berechtigung. Die Europäer zeigen erstmalig, wie eine Erhaltungsneigung in Form einer südlich gelagerten meridionalen Grundströmung vonstattengehen kann, während sich die Amerikaner mit einer zunehmend spätsommerlichen bis frühherbstlichen Wetterentwicklung der vergangenen Tage treu bleiben.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Auch wenn der Wettertrend der Europäer auf eine Erhaltungsneigung des Sommers umschwenken, so sind diese Berechnungen im Vergleich zu den Kontrollläufen die Ausnahme und somit ein deutlich zu warmer Ausreißer. Möglich ja, wahrscheinlicher aber ist eine Wetterentwicklung, welche ab dem 25. August die Temperaturen über Deutschland auf ein für die Jahreszeit typisches Niveau zurechtstutzt. Beträgt die Temperaturanomalie bis zum 25. August noch zwischen +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad, so ist es darüber hinaus mit einer Abweichung zum vieljährigen Mittelwert von +0,5 bis +2,0 Grad etwas zu warm. Frühherbstliche Varianten mit Werten um oder unterhalb der +15 Grad-Marke werden nur ganz vereinzelt gestützt.
Keine stabilen Wetteraussichten
Eine nahezu trockene Wetterphase ist bis zum 24. August erwartbar. Anschließend steigt die Niederschlagstätigkeit an und pendelt sich auf ein mäßig erhöhtes Niveau ein. Eine stabile Wetterentwicklung ist somit nicht zu erwarten. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. August | +19 bis +34 Grad |
+24 bis +32 Grad |
28. August | +12 bis +31 Grad |
+19 bis +22 Grad |
2. September | +13 bis +28 Grad |
+19 bis +21 Grad |
