Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die Struktur innerhalb des Polarwirbels verändert sich im Verlauf der neuen Woche, was das Wetter über Deutschland noch einmal komplett auf den Kopf stellen kann und neben einem frühlingshaft warmen Wettercharakter ist auch eine spätwinterliche Wetterentwicklung in Betracht zu ziehen.
Stürmische Windböen sorgen über der Nordhälfte von Deutschland aktuell für ein turbulentes Wetter. Über höheren Lagen und den Küstenregionen sind schwere Sturmböen nicht auszuschließen (Windprognose). Der Wind bläst zahlreiche Wolken über Deutschland hinweg, die regional auch für etwas Niederschlag sorgen können.
Der Wind bleibt auch über das Wochenende ruppig und über dem Norden baut sich eine Luftmassengrenze auf, welche entlang einer Linie von Niedersachsen und Sachsen zu nennenswertem Niederschlag führen kann. In der Nacht auf Sonntag dehnt sich der Niederschlag weiter nach Süden aus und verliert dabei an Intensität. Zum Start in die neue Woche (Rosenmontag) erreicht eine weitere Sturmfront Deutschland und kann nördlich der Linie von Nordrhein-Westfalen und Sachsen für kräftige Windböen sorgen, die über exponierten Lagen und den Küsten zu stürmischen Windböen führen können. Zeitweiliger Niederschlag ist möglich, während sich über Baden-Württemberg und Bayern häufiger die Sonne blicken lassen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Die letztliche Positionierung des Hochdrucksystems stellt nach einem Major-Warming in Stratosphärenhöhe das europäische Wettermodell erneut vor Herausforderungen.
Wurde das Hoch vor 48 Stunden noch westlich (nasskalt) und vor 24 Stunden über Deutschland berechnet (Frühling), wird es in der heutigen Wetterprognose Nordwestlich von Deutschland simuliert.
Damit blockiert das Hoch sämtliche Aktivitäten de atlantische Frontalzone, welche Europa nicht mehr erreichen können. Und da Hochdrucksysteme sich im Uhrzeigersinn drehen, kippt die Grundströmung über Deutschland auf nördliche Richtungen. Ein isolierter Kaltlufttropfen verstärkt diese Grundströmung, was die Temperaturen am 24. Februar noch auf frühlingshafte +12 bis +18 Grad ansteigen und bis zum 26. Februar auf +4 bis +8 Grad und örtlich bis +2 Grad absinken lassen kann. Da das Hoch nicht so schnell weichen wird, ist bis in den März hinein mit einer weiteren Abkühlung zu rechnen, was ein spätwinterliches Szenario nicht ausschließen lässt. Schaun mer mal, wo dieses Hoch sich in den kommenden 12 Stunden positionieren lässt.
Die Wetterprognose der Amerikaner lässt das Hoch bis zum 25. Februar zwischen Island, dem europäischen Nordmeer und England aufsteigen. Damit liegt das Hoch in ähnlicher Position wie nach dem europäischen Wettermodell - doch mit einem - wesentlichen - Unterschied.
Das Hoch kippt zum 25. Februar nach Osten in Richtung Skandinavien ab und zieht an seinem südlichen Gradienten einen Schwall arktischer Kaltluftmassen über Deutschland hinweg, was die Temperaturen auf +0 bis +4 Grad absinken lassen kann. Über Teile von Baden-Württemberg und Bayern, sowie über Lagen oberhalb etwa 400 bis 700 Meter kann sich Dauerfrost einstellen.
Da es sich um labil geschichtete und in der Höhe auch kalten Luftmassen handelt, können bis auf tiefere Lagen Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer erwartet werden. Kurze Graupelgewitter sind nicht auszuschließen.
Doch das Hoch bleibt nach der Wetterprognose der Amerikaner nicht an Ort und Stelle und verlagert sich bis zum 27. Februar weiter in Richtung Skandinavien und baut über Osteuropa eine Hochdruckachse nach Süden auf. Westlich des Hochdrucksystems drehen sich Tiefdrucksysteme ein und in Kombination der beiden Wettersysteme werden gemäßigt warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Norden geführt und so können die Temperaturen auf +8 bis +12 Grad und örtlich bis +14 Grad ansteigen und orientieren sich somit deutlich näher am Frühling als am Winter.
Das Resümee hat zwischenzeitlich 48 Stunden Bestand und in den obenstehenden Wetterkarten wird schnell deutlich, wie sehr es in der kommenden Wetterentwicklung auf die Hochdruckposition ankommen wird.
Die Temperaturen der kommenden Tage sind bis zum 22. Februar für die Jahreszeit mit einer Differenz von +4 bis +8 Grad erheblich zu warm. Nachfolgend kommt es im Mittelwert aller Kontrollläufe zu einem Temperatursturz, der in der Spitze bis 10 Grad betragen kann. Über tieferen Lagen hat das vom 23. bis 28. Februar einen nasskalten Wettercharakter zur Folge, während sich ab den mittleren Lagen - oberhalb etwa 500 bis 800 Meter - noch einmal der Winter zeigen kann.
Noch etwas Interessantes ist auf den nachfolgenden Wetterkarten des Mittelwertes aller Kontrollläufen für alle Freunde des Winterwetters
zu erkennen. Der aktive Teil des Polarwirbels verlagert sich weiter in Richtung Barents- und Karasee, was eine Westwetterlage erst einmal wenig wahrscheinlich macht und die Optionen für einen Arctic Outbreak weiterhin offen hält. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
23. Februar | -2 bis +8 Grad |
+3 bis +6 Grad |
27. Februar | -4 bis +11 Grad |
+2 bis +6 Grad |
4. März | -4 bis +12 Grad |
+4 bis +7 Grad |
Die Wetterprognose der Amerikaner berechnet heute Abend erneut die Kaltluftzunge, die sich ab dem 23. Februar nach Süden ausdehnt und zum 24. Februar bereits die Mittelmeerregion erreicht haben kann.
Man kann den Vorgang, der sich in der Wettervorhersage der Amerikaner abzeichnet, auch als markanten Temperatursturz bewerten. Erreichen die Temperaturen am 22. Februar noch bis +14 Grad, so sind am 24. Februar kaum mehr als +4 bis +0 Grad zu erwarten. Über einigen Regionen kann sich mit bis -2 Grad Dauerfrost einstellen. Die Schauer können bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen. Oberhalb etwa 500 bis 700 Meter kann es winterlich werden.
Der frühlingshaft warme Temperaturcharakter der kommenden Tage (Wetter Februar) wird jäh beendet und schaut man sich die nachfolgenden Wetterkarten des amerikanischen Wettermodells bis zum 2. März an, so kippt die Hochdruckachse über Skandinavien nach Osten ab und leiten an ihren südlichen Gradienten eine Ostwetterlage ein, welche die ursprüngliche Kaltluftzunge abschnürt und in einen Kaltlufttropfen umwandelt.
Die Temperaturen pendeln sich am Tage auf +2 bis -2 Grad ein und können in den kurzen sonnigen Phasen auf bis +5 Grad ansteigen. Über tieferen Lagen somit ein überwiegend nasskalter Wettercharakter, bei dem Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer nicht auszuschließen sind. Oberhalb von 400 bis 700 Meter kann sich Dauerfrost samt winterlichen Wetterbedingungen einstellen. In den Nächten sinken die Tiefstwerte auf +0 bis -5 Grad ab und können bei Aufklaren und über Schnee in Richtung der -10 Grad-Marke absinken.
Grundsätzlich ist das mit einem Major-Warming in Stratosphärenhöhe eine absolut plausible Wetterentwicklung, entscheidend aber ist die Position des Hochdrucksystems und die ist nach dem Wettertrend der Amerikaner von heute Abend im Hinblick auf den Spätwinter nahezu perfekt. Und da beim Wetter selten etwas perfekt
ist, kann man auch Zweifel anmelden.
Die Hochdruckposition würde einen negativen NAO- und AO-Index-Wert auslösen. Für den Moment wird der NAO-Index ab dem 20. Februar neutral und ab dem 24. Februar im negativen Bereich simuliert. Auf andere Art formuliert passt das zu einer Großwetterlage, bei der sich ein Hoch über Island positionieren und über Mitteleuropa einen Arctic Outbreak auslösen können.
Der AO-Index weist ein breites Entwicklungsspektrum aus, geht tendenziell aber in die negative Richtung, was für eine zunehmende Instabilität des Polarwirbel spricht. Schaut man sich den nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe im Vergleich zu den Druckanomalien an, so wird deutlicher, was gemeint ist.
Doch auch wenn derzeit vieles für eine spätwinterliche Wetterepisode spricht, so sind nur die Amerikaner wirklich winterlich und bilden in den Kontrollläufen die kälteste Variante ab. Der Mittelwert ist eher nasskalt und ermöglicht erst ab den mittleren Lagen eine winterliche Option. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist die Wetterprognose der Amerikaner von heute Abend mit einem gesunden Maß an Skepsis zu bewerten.
Erwähnenswert aber ist, dass die Kontrollläufe in den letzten 12 Stunden ein ganzes Stück kühler geworden sind und sich von einer frühlingshaft milden Option für die ersten März-Tage so langsam verabschieden.
Dass die Wetterentwicklung bis März in Richtung des Frühlings gehen kann, zeigen die Europäer heute Abend. Weder der Trog noch das Hoch können sich in irgendeiner für den Spätwinter zuträglichen Art positionieren. Das Hoch legt sich mit seinem Kern bis zum 27. Februar zwar über Skandinavien, doch baut im gleichen Zuge eine Hochdruckachse nach Süden auf.
Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hätte das im Zeitraum vom 25. bis 28. Februar eine zunächst nasskalte Witterung zur Folge, die Ende Februar mit +6 bis +12 Grad und örtlich bis +14 Grad in die frühlingshaft warme Richtung kippen kann. Es bleibt spannend!
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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