Wetterprognose: Plötzliche Stratosphärenerwärmung -Nasskalt, Winter oder Frühling?
Ein Teil des Polarwirbels verlagert sich in der kommenden Woche in Richtung Skandinavien und beginnt damit nach Süden auszutrogen. Ob es über Deutschland für winterliche Wettererscheinungen reichen wird, hängt auch davon ab, wie sich ein Hoch über dem Atlantik positioniert.
Das Wetter stellt sich in den kommenden Tagen um und wird von Norden spürbar unbeständiger. Insbesondere am Freitag frischt der Wind stark böig auf und kann über exponierten Lagen zu stürmischen Windböen führen. Entlang der Küstenregionen und höheren Lagen sind schwere Sturmböen möglich (Windprognose)
Windig und zunehmend nasskalt
Der Wind schwächt sich in den darauffolgenden Tagen zwar ab, bleibt in seiner Struktur zunächst noch ruppig. Bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung sind zeitweilige Niederschläge zu erwarten, die regional länger andauernd und kräftiger ausfallen können. Zwischendurch ist auch immer wieder Zeit für ein paar sonnige Momente. Die Temperaturen pendeln sich auf +8 bis +12 Grad ein und können am Samstag über dem Süden bis +15 Grad ermöglichen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Kein Winterwetter
Die Wettervorhersage der Europäer bestätigt heute den Trend der letzten Tage, welche den Durchbruch des Winters fast unmöglich macht. Ein Tief über Skandinavien wird nach Osten abgedrängt und ein Hochdruckkeil dehnt sich über Deutschland nach Norden aus, was die Impulsfrequenz verändert und das Wetter auf den Kopf stellen kann.
Frühling über Deutschland
Positionierte sich das Hoch gestern noch westlich von Deutschland, so wird das Hoch in der heutigen Prognose bis zum 25. Februar direkt über Mitteleuropa berechnet. Das ist suboptimal für alle, die sich zum Winterfinale auch noch einmal Winterwetter wünschen. Warum? Das Hoch über Europa blockt sämtliche Wetteraktivitäten ab und die Temperaturen steigen mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer auf +12 bis +17 Grad in den frühlingshaft warmen Bereich an.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: nasskaltes Winterwetter ist möglich
Die Amerikaner bestätigen den Arctic Outbreak zum 23. Februar.
Kalter Wind aus Nordosten - Schneeschauer bis auf das Flachland herab
Das Hoch positioniert sich zum 22. Februar zwischen den Azoren und Island auf dem Atlantik, während sich ein Teil des Polarwirbels über Skandinavien positioniert. Damit sind die Grundvoraussetzungen für ein Arctic Outbreak geschaffen.
Schon gewusst?
Der Februar ist aktuell im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,5 Grad deutlich zu warm (91/20: +0,4 Grad). Kumuliert man die Prognosen, so kann der Februar am Ende um +2,3 bis +2,8 Grad erheblich zu warm ausfallen (91/20: +1,2 bis +1,7 Grad).
Die kalten Luftmassen polaren Ursprungs werden am 23. Februar nach Süden geführt und verstärken die meridionale Grundströmung (Nord-Süd, Süd-Nord). Bis zum 24. Februar haben die in der Höhe kalten Luftmassen Deutschland vollständig geflutet, was die Temperaturen bis zum 25. Februar auf nasskalte +2 bis +6 Grad zurückgehen lassen kann.
Zahlreiche Schauer können - dank der Höhenkälte - bis auf tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen. Auch sind kurze Graupelgewitter nicht auszuschließen.
Kein Winterwetter
Dem Arctic Outbreak gelingt es darüber hinaus nicht, ein Tief über der Mittelmeerregion zu initialisieren und wird vom Hoch abgeschnürt. Das Hoch positioniert sich zum 27. Februar über Skandinavien und leitet am südlichen Gradienten eine schwache Ostströmung ein, was über Deutschland eine überwiegend sonnigen und mit Temperaturen von +10 bis +15 Grad einen ungewöhnlich warmen Wettercharakter zur Folge hat.
Auf den Punkt gebracht: Die Hochdruckposition entscheidet
Die Überschrift stammt von gestern und vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass die Europäer gestern noch eine nasskalte und die Amerikaner eine Hochdruckblase über Deutschland berechneten und die Extreme schwankten zwischen tiefwinterlichen und frühlingshaft warmen Entwicklungen. Vor diesem Hintergrund überraschen die frühlingshaft warme Wetterprognose nur bedingt.
Kurz noch einmal Winterwetter?
Das Maß der Dinge aber war in den Berechnungen die nasskalte Witterung, die sich heute in den Kontrollläufen erneut bestätigen lässt. Das Temperaturspektrum bleibt bis zum 22. Februar auf einem Niveau, das im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um bis +8 Grad zu warm ausfallen kann. Nachfolgend normalisiert sich das Temperaturspektrum im Zeitraum vom 23. bis 27. Februar und lässt Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab nicht ausschließen.
Nasskalt
Dennoch - vom Flachlandwinter ist nicht auszugehen, vielmehr von einer nasskalten Witterung, welche oberhalb etwa 600 bis 800 Meter den Winter noch einmal optional werden lassen kann. Schaun mer mal, auf welche Richtung sich die Wetterprognose der Vorhersage-Modelle in den kommenden Stunden einigen werden - schließlich ist heute mit Windumkehr in Stratosphärenhöhe der Höhepunkt des Major-Warmings in Stratosphärenhöhe erreicht und dessen Auswirkungen im Zeitraum vom 20. bis 23. Februar in den unteren Luftschichten sichtbar werden. Das Hoch - mit seiner noch variablen Position - ist eine Folge davon.
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung zum Wetter im März 2023