Wettertrend: Dem Hoch über Deutschland wird ein Dämpfer verpasst
Das Hoch über Deutschland wird in den kommenden Tagen kräftiger und dominiert das Wettergeschehen. Doch ab der Monatsmitte kommt neuer Schwung in die Wetterküche und kann die eingefahrene Wetterlage in eine andere Richtung drehen.
Sonnig sind die Tage über der Südhälfte noch bis Freitag. Von Norden mehren sich die Wolken, doch bis auf ein paar vereinzelte Regentropfen ist nicht mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen. Der Wind kommt zunächst noch mäßig aus östlichen Richtungen, schwächt sich dann aus unterschiedlichen Richtungen kommend ab. Über den Küsten von Nord- und Ostsee frischt der Wind hingegen aus westlichen Richtungen kommend auf.
Eine kurze Störung zum Wochenende
Die Wolken mehren sich am Freitag und trüben den Sonnenschein bis einschließlich Sonntag ein weiter ein. Insbesondere am Samstag sind östlich einer Linie von Hamburg und München ein paar Schauer möglich, die regional nennenswert ausfallen können. Sonst bleibt es trocken und zum Start in die neue Woche ist ein Wechselspiel aus Sonne, Wolken und Nebel zu erwarten. Die Temperaturen schwanken zunächst noch um den Gefrierpunkt und steigen zum Wochenende auf +5 bis +10 Grad an und können über dem Westen bis +12 Grad möglich machen. Aber auch die Nächte werden zum Wochenende zunehmend frei von Frost. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Omegahoch über Deutschland
Vor ein paar Tagen hatten wir die - für Freunde des Winterwetters
- ungünstigste Wetterentwicklung in Form einer Omegawetterlage ins Spiel gebracht und schaut man sich die obenstehenden Wetterkarten an, so braucht man nicht viel Fantasie, um die Omegastruktur zu erkennen (Ω). Für gewöhnlich hält sich so ein Hoch für einen längeren Zeitraum. Manches Mal nur sieben, häufiger bis vierzehn Tage und im Sommer sogar über mehrere Wochen hinweg.
Abbau der Hochdruckdominanz?
Geht es nach der Wetterprognose der Europäer, so ist über Kanada und Grönland der Polarwirbel fest verankert und entsendet ein Tief nach dem anderen in Richtung Skandinavien. Das Omegahoch drückt die atlantische Frontalzone weit nach Norden und führt jegliche Wetteraktivität an Deutschland, der Schweiz und Österreich vorbei.
Tiefdruckcluster Skandinavien
Doch ändert sich an diesem Muster ab Mitte Februar etwas. Der Polarwirbel dehnt sich weiter in Richtung Skandinavien und der Barentssee aus und schließt die Reihen am südlichen Gradienten. Das Hoch bekommt auf diese Art und Weise einen Dämpfer
verpasst und man erkennt auf den nachfolgenden Wetterkarten eine zunehmende Dynamik der atlantischen Frontalzone, die mitsamt von Randtiefentwicklungen und Schnellläufersystemen auf sich aufmerksam macht. Ja, die Tiefdruckrinne scheint sich zum Beginn der letzten Februar-Dekade zu stabilisieren, sodass eine Westwetterlage samt möglichen Starkwindereignissen ins Spiel gebracht werden kann.
Sollte das der Fall sein, wäre ein Wintereinbruch im Februar sehr unwahrscheinlich.
Rasche Umstrukturierung beim Wetter?
Wer jetzt hofft, dass sich die Wetterlage in der zweiten Februar-Hälfte noch einmal signifikant ändert, dem sei ein Blick auf die Wettervorhersage der Amerikaner zu empfehlen.
Omegawetterlage in der Erhaltungsneigung
Die Amerikaner zeigen heute sehr eindrücklich, wie langwierig der Prozess zum Abbau eine Omegawetterlage dauern kann. Das Hoch dehnt sich nach dem 18. Februar weiter nach Norden aus und verlagert sein Zentrum zum 20. Februar in den Bereich von Skandinavien, Polen und Deutschland.
Mehr Frühling als Winter
Insbesondere in den klaren Nächten sinken die Werte verbreitet in den Frostbereich ab, doch am Tage zeigt der Sonnenschein mit Werten von +5 bis +10 Grad und über dem Westen von phasenweise bis +15 Grad, was er mit einem erhöhten Stand schon für Temperaturen ermöglichen kann.
Ein Ende der Hochdruckwetterlage?
Da sich die Omegastruktur zum Beginn der letzten Februar-Dekade etwas weiter nach Osten verlagert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Hoch in das Kontinentalhoch über Russland übergeht. Ist das der Fall, kann der Kaltluftsee über Kanada und Grönland weiter nach Süden durchgreifen und die atlantische Frontalzone in Gang setzten.
Anders formuliert hält nach dem Wettertrend der Amerikaner das Hoch bis zum 22. Februar durch. Nachfolgend kann - ähnlich wie nach der Prognose der Europäer - die Westwetterlage ins Spiel gebracht werden. Wie man es also dreht und wendet, ist eine winterliche Wetterentwicklung nicht zu erkennen.
Auf den Punkt gebracht: Wetterumschwung in der zweiten Februar-Hälfte?
Die Europäer deuten es schon seit ein paar Tagen an und lassen die Hochdruckdominanz ab dem 15. Februar auslaufen. Dass da etwas dran sein könnte, zeigt sich in der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe.
Ansteigende Niederschlagssignale
Bis einschließlich dem 15. Februar sind in der Fläche über Deutschland kaum Niederschlagssignale vertreten und mit einem weitgehend trockenen Wettercharakter ist zu rechnen. Vom 16. bis 19. Februar steigt über dem Norden und Westen die Niederschlagstätigkeit in den leicht erhöhten Bereich an, bleibt aber über dem Süden und Osten schwach. Erst zum Beginn der letzten Februar-Dekade ist so etwas wie ein nennenswerter Niederschlagstrend zu erkennen.
Und der Winter?
In Bezug auf den Winter ein Blick auf die Temperaturentwicklung in 1.400 Meter Höhe. Dort liegen die Temperaturen am 14. Februar bei bis +8 Grad und damit um bis zu +12 Grad über dem, was für Mitte Februar normal wäre. Das zeigt schon, in welcher Kategorie sich die kommende Wetterlage abspielt. Nachfolgend sinkt das Temperaturniveau in der Höhe bis zum 23. Februar langsam ab, bleibt aber für die Jahreszeit um +2 bis +4 Grad erheblich zu warm.
Winterliche Varianten sind zwar in den Kontrollläufen vertreten, doch spielen diese für den Moment eine untergeordnete Rolle. Das könnte sich mit einem Major-Warming in Stratosphärenhöhe zum 15. Februar noch ändern - schaun mer mal - ansonsten sieht es im Hinblick auf den Winter nicht sonderlich gut aus.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
14. Februar | +6 bis +12 Grad |
+7 bis +9 Grad |
18. Februar | +0 bis +12 Grad |
+7 bis +9 Grad |
23. Februar | +2 bis +14 Grad |
+7 bis +9 Grad |
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:07 Uhr
Die Hochdruckblase in Omegaformation wurde über den Tag hinweg mindestens bis zum 15. Februar und längstens bis zum 19. Februar als stabil simuliert.
Sonne, Wolken, Nebel, etwas Regen und warmes Wetter
Die Folge daraus ist viel Sonnenschein, der sich gelegentlich von Nebel- und Hochnebelfeldern eintrüben lässt. Gelegentlich ziehen Wolken vorüber und können den einen oder anderen Regentropfen niedergehen lassen. Verbreitet aber ist mit einem trockenen Wettercharakter zu rechnen. Die Temperaturen erreichen am Tage +7 bis +12 Grad und können über dem Westen und Südwesten in Richtung der +15 Grad-Marke streben. Herrscht Nebel vor, ist es mit +2 bis +5 Grad frischer. In den Nächten ist mit leichtem Frost zu rechnen.
Displacement des Polarwirbels
Die Amerikaner bringen heute Abend einen weiteren Ansatz ins Spiel, der zumeist die Folge eines Warmings in Stratosphärenhöhe ist. Entweder es kommt zu einer Destabilisierung des Polarwirbels, oder zu einem Displacement (Verschiebung), bei der die eigentliche Struktur des Polarwirbels intakt bleibt.
Nach der Wettervorhersage der Amerikaner bleibt das Hoch in einer für Europa dominanten Position und erstreckt sich am 24. Februar von Portugal über Osteuropa bis weit über Russland. Der Polarwirbel zieht derweil seine Kreise zwischen Kanada, Grönland, dem europäischen Nordmeer und der Barentssee. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das einen ruhigen Wettercharakter zur Folge, bei dem die Temperaturen sich in einem Bereich von +5 bis +10 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer bis +14 Grad einpendeln können. Das ist nicht nur für die Jahreszeit erheblich zu warm, sondern hat auch zur Folge, dass der Winter - zumindest nach dieser Wetterprognose - chancenlos bleibt.
Die Randfaktoren
Unwinterlich positiv bleiben die Randfaktoren, wie bspw. der NAO- und auch AO-Index. Zwar kann sich auch im positiven Fall Winterwetter über Deutschland einstellen, doch handelt es sich hierbei um ganz spezielle Wetterlagen, die im Moment nicht erkennbar sind.
Kein Kippmuster
Schaut man sich die Druckanomalien und den Mittelwert aller Kontrollläufe bis zum 18. Februar an, so wird es bis dahin kein gravierenden und markanten Wetterwechsel geben können. Und noch etwas fällt auf und fällt zu 100 Prozent in die Kategorie Klimaerhitzung. Wir hatten das Thema des ungewöhnlich warmen Atlantiks bereits im November schon einmal angesprochen.
Schaut man sich die aktuelle Anomalie an, so ergibt sich erneut das Bild eines viel zu warmen Atlantiks. Da stimmt also etwas ganz und gar nicht. Die Konsequenzen wurden bereits beschrieben: typischer Mild- bis Supermildwinter
. Das sollte man in den kommenden Tagen einmal im Hinterkopf behalten.
Die Wetterprognose der Europäer
Auch nach dieser Wettervorhersage bliebt das Hochdrucksystem bis zum 17. Februar in einer für Deutschland dominierenden Position. Bis zum 18. Februar aber kommt die atlantische Frontalzone in Schwung und Deutschland sehr nahe. Die Westwetterlage wird erneut ins Spiel gebracht. Nein, keine einfache Zeit als Freund des Winterwetters
.