Wetter: Sorgt ein Hoch für die ersten Frühlingsgefühle oder reicht es noch einmal für Winterwetter?
Hoher Luftdruck setzt sich in den kommenden Tagen durch und sorgt über den Regionen mit einer Schneedecke für ein Winterwunderland
. Wie lange aber bleibt dieses Hoch und wie steht es um den Winter?
Leichter Niederschlag ist in den kommenden 24 Stunden westlich einer Linie von Rostock und der Zugspitze zu erwarten, der nach Westen nennenswert ausfallen kann. Östlich einer Linie von Hamburg und Stuttgart kann der Niederschlag oberhalb etwa 300 bis 600 Meter in Schnee übergehen (Schneeprognose).
Hochdruckwetter mit Sonnenschein
Im weiteren Verlauf der Woche setzt sich über Deutschland ein Hochdrucksystem durch und sorgt für eine zunehmende Sonnenscheindauer, die gelegentlich von vorüberziehenden Nebel- oder Hochnebelfeldern eingetrübt werden kann. Der Wind kommt schwach aus östlichen Richtungen und die Temperaturen schwanken am Tage meist um den Gefrierpunkt und können über dem Westen und Nordwesten bis +5 Grad ermöglichen. Über den Regionen mit Schnee, kann Dauerfrost vorherrschend sein. In den Nächten sinken die Werte auf +0 bis -5 Grad ab und können über Schnee unter die -10 Grad-Marke absinken. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Hochdruckdominanz bleibt vorerst erhalten
Die Amerikaner, wie auch die Europäer, berechnen in ihrer Wetterprognose einen Verbleib der Hochdruckzone über Mitteleuropa bis Mitte Februar.
Unterschiedliche Positionierung
Es sind nur Nuancen, doch für die Grundströmung von entscheidender Bedeutung. Die Amerikaner berechnen den Hochdruckkern bis Mitte Februar mehr über der Mittelmeerregion, die Europäer mehr über Deutschland und dem östlichen Europa.
Für die Jahreszeit zu warm
Für die höheren Lagen bedeutet diese Wetterentwicklung eine Konservierung des Winterwunderlandes
, das sich über den Alpen und Teilen des Bayerischen Waldes eingestellt hat. Darunter wird man bei viel Sonnenschein und einer braunen Landschaft zu rechnen haben. Die Temperaturen steigen am Tage auf +4 bis +8 Grad an und können über dem Westen und Nordwesten die +10 Grad-Marke übersteigen.
Ein für den Winter schwerer Stand
Die Wettervorhersage der Amerikaner macht den Freunden des Winterwetters
bis zum 21. Februar keine großartigen Hoffnungen auf Winter. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Auflaufende Frontalzone
Das Hoch über der Mittelmeerregion dehnt sich vom 15. bis 21. Februar von der Mittelmeerregion weiter nach Norden aus und dominiert einen Bereich, der sich von Spanien über England, Deutschland, Polen und die östliche Mittelmeerregion erstreckt.
Frühlingswetter
Die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik laufen voll auf das Hoch auf und lassen dem Winter kaum mehr Spielraum. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiegt ein trockener und ruhiger Wettercharakter, bei dem die Temperaturen mit +9 bis +13 Grad und örtlich bis +15 Grad frühlingshaft ausfallen können.
Auf den Punkt gebracht: Hochdruckwetter!
Das Hoch kommt Anfang der Woche und wird das Wetter über Deutschland mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bis Mitte Februar und einer mittleren bis höheren Wahrscheinlichkeit über die gesamte zweite Februar-Dekade dominieren können.
Kaum Niederschlag
Die Niederschlagsleistung lässt nach den Kontrollläufen ab Dienstag über Deutschland nach und bleibt bis zum 15. Februar auf einem schwachen Niveau. Verbreitet bleibt es trocken. Erst nach dem 15. Februar steigt die Niederschlagsprognose in den leicht erhöhten Bereich an.
Südwestwetterlage?
Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe, so ist bis zum 10. Februar mit einem gemäßigten Temperaturspektrum zu rechnen, das durchaus dem jahreszeitlichen Mittelwert entspricht. Vom 10. bis 20. Februar steigt das Temperaturniveau auf einen Bereich an, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1 bis +3 Grad und mancherorts bis +4 Grad zu warm ausfallen kann (91/20: -0,1 bis +2,9 Grad).
Schaut man sich die nachfolgenden Wetterkarten an, so erkennt man ohne Probleme den Kaltluftklops
über Kanada und Grönland. Es ist - für den Moment - also nur eine Frage der Zeit, bis sich das Hoch nach Osten zurückzieht und im Verbund mit der Frontalzone eine Südwestwetterlage einläutet. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
11. Februar | -2 bis +9 Grad |
+3 bis +6 Grad |
15. Februar | -2 bis +10 Grad |
+5 bis +7 Grad |
20. Februar | -1 bis +14 Grad |
+6 bis +8 Grad |
Nachtrag von heute Nachmittag
Heute Nachmittag erfolgte in der Wetterprognose der Amerikaner für den Zeitraum nach dem 14. Februar eine Korrektur. Das Hoch weicht nicht nach Osten, sondern nach Westen aus und leitet so eine meridionale Grundströmung ein, die über Deutschland zu einer Nordwestwetterlage führen kann. Statt frühlingshaft mildem wäre mit einem windigen und unbeständigen Wettercharakter zu rechnen, bei dem die Temperaturen mit +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad in einem nasskalten Bereich verweilen können. Erst wenn sich das Hoch weiter nach Norden aufstellen und sich auf dem Atlantik als Blockadehoch positionieren kann, lässt sich auch wieder über den Winter spekulieren - vorher nicht.
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:08 Uhr
Weder das amerikanische, noch das deutsche Vorhersage-Modell weichen sonderlich von den Prognosen des Tages ab.
Hochdruckdominanz
Als weitgehend gesichert gilt eine bis Mitte Februar anhaltende Hochdruckwetterlage. Die Amerikaner gehen sogar noch einen Schritt weiter und berechnen die Hochdruckdominanz mit einem zunehmend frühlingshaften Temperaturcharakter bis zum 22. Februar. Die Tageshöchstwerte pendeln sich zumeist auf +5 bis +10 Grad ein und können über dem Westen häufiger die +10 Grad-Marke überschreiten. Phasenweise orientieren sich die Werte an der +15 Grad-Marke, was für Februar ungewöhnlich warm ist.
Kommt noch einmal der Winter?
Sollte sich die Wetterprognose der Amerikaner 1:1 so durchsetzen, wäre nicht mehr mit nennenswert winterlichen Wetterereignissen bis auf das Flachland zu rechnen. Das Muster der Erhaltungsneigung ist mit der Ansammlung kalter Luftmassen über Kanada und Grönland einfach zu dominant und die Hochdruckzone zwischen Sibirien und Alaska erhält dieses Konstrukt. Nein, so wird das mit dem Winter nichts.
Einmal angenommen
Was aber wäre, wenn sich das Hoch nach Norden - also richtig - nach Norden aufwölben kann? Infolgedessen kann sich die Hochdruckachse zwischen Sibirien und Alaska nicht ausdehnen, bzw. erstreckt sich in eine andere Richtung. Da gibt es in den Kontrollläufen ein paar interessante Ansätze dazu, die von einem Displacement (Verschiebung) bis hin zu einem Polarwirbelsplit führen können. Das hat jedoch nicht zwingend etwas mit einer winterlichen Wetterentwicklung gemeinsam, wie man auf den nachfolgenden Wetterkarten gut erkennen kann.
Die Randfaktoren
Gibt es in den sog. Randfaktoren irgendwelche Hinweise auf ein Splitverhalten des Polarwirbels? Nein, gibt es nicht. Die Hochdruckzone kommt und dominiert das Wetter bis zur Monatsmitte, danach schaut man weiter.
Major-Warming in Stratosphärenhöhe
Interessanter ist da schon die Entwicklung in Stratosphärenhöhe, die mit einem Warming der Phase 3 zum 17. Februar aufwarten kann. Das Warming ist entsprechend kräftig und kann sich zu einem Major-Warming weiterentwickeln.
Die Windgeschwindigkeiten betragen in Stratosphärenhöhe aktuell +133 km/h und sinken bis zum 16. Februar auf +0 km/h ab. Daran hat sich nichts geändert. Doch sollte sich die nachfolgende Berechnung des Major-Warmings exakt so abspielen können, so sackt die Windgeschwindigkeit bis zum 17. Februar auf -72 km/h ab. Die klassische Windumkehr in den oberen Luftschichten vollzieht sich demnach in ungewöhnlich heftiger Art und Weise. Rund 4 bis 7 Tage später wird man die Auswirkungen in den Berechnungen sehen können, was in etwa auf den 20. bis 23. Februar fällt. Das ist dann sozusagen die letzte Hoffnung für die Freunde des Winterwetters
.
Was Erwartbar ist
Ruhiges Hochdruckwetter ist bis Mitte Februar absolut erwartbar. Nachfolgend wird sich zeigen, welche Unruhe das Major-Warming in Stratosphärenhöhe zum Beginn der letzten Februar-Dekade führen kann.
Wetterprognose der Europäer
Auch hier zeigt sich eine hochdruckdominierte Großwetterlage bis zum 14. Februar. Nachfolgend aber nimmt die Dynamik der atlantischen Frontalzone zu und verlagert sich mit ihrem Zentrum in Richtung Skandinavien. Über Deutschland kann das ab der Monatsmitte zu unwetterartigen Starkwindereignissen führen. Winter ist vorerst nicht zu erwarten.
Erst, wenn sich der Tiefdruckcluster nach Osten verlagert und das Hoch am südlichen Rand sich auf dem Atlantik nach Norden aufstellt, kann man wieder über den Winter spekulieren. So weit ist es aber noch nicht.