Wetterprognose und Wettervorhersage
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Ein Hoch dehnt sich nach Grönland aus und leitet an seinem östlichen Gradienten den Ausbruch kalter Luftmassen polaren Ursprungs ein (Arctic Outbreak). Steuern diese Kaltluftmassen auf Deutschland zu und sorgen für tiefwinterliche Wetterverhältnisse, oder werden die kalten Luftmassen kurz vor Deutschland doch noch umgeleitet?
Nasskaltes Wetter ist in den kommenden Tagen zu erwarten, bei der sich die Temperaturen in der Nacht kaum von denen am Tage unterscheiden und meist im Bereich von +0 bis +5 Grad herum schwanken können - milder bleibt es mit bis +7 Grad über dem Südwesten und den Küsten. Hinzu kommt etwas Niederschlag, der oberhalb etwa 500 bis 700 Meter in Schnee übergeht und für winterliche Wetterverhältnisse sorgen kann.
Ein Hoch über Grönland und der Polarwirbel im Bereich der Kara- und Barentssee führen ab der Wochenmitte kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden und erreichen zum Ende der Woche Deutschland. Wie weit die kalten Luftmassen nach Süden vorankommen, hängt noch von einem Tief über Portugal ab, das auf seiner Vorderseite milde Luftmassen nach Norden drückt. Voraussichtlich stellt sich eine Grenzwetterlage ein, die über Baden-Württemberg und Bayern verlaufen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember.
Ein paar Niederschlagsgebiete steuern auf Deutschland zu, die am Montag im weitgefassten Bereich zwischen dem Saarland und Berlin für nennenswerten Niederschlag sorgen kann. Teils als Schnee, teils aber auch als Regen. Oberhalb 500 bis 700 Meter kann es winterlich werden. In der Nacht auf Dienstag intensiviert sich der Niederschlag im Bereich von Nordrhein-Westfalen und Berlin, was die Schneedecke oberhalb etwa 300 bis 500 Meter nochmals um 5 bis 10 cm ansteigen lassen kann.
Von Dienstag bis Donnerstag sind immer wieder - leichte - Schnee-, Schneeregen-, Graupel- oder Regenschauer möglich, die sich zum Freitag über Baden-Württemberg und Bayern intensivieren und zu länger andauerndem und ergiebigen Niederschlag führen können. Der Niederschlag ist einer Luftmassengrenze zu verdanken. Wo der Niederschlag als Schnee und wo als Regen niedergehen wird, bleibt für den Moment noch abzuwarten.
Die Vorhersage-Modelle hatten in den letzten Tagen nur selten einheitliche Prognosen berechnet. Zu knifflig ist die kommende Wetterentwicklung, die eine absolut gestörte Zirkulation zur Folge haben wird. Doch heute werden die Differenzen kleiner und ein zunehmend klareres Bild zeichnet sich im Wettertrend ab.
Die Hochdruckzone über Grönland dehnt sich bis zum 10. Dezember weiter nach Osten bis über die Barentssee aus. Das schnürt den Prozess des Arctic Outbreaks in Form eines Clusters ab, der sich - durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn - von Ost nach West verlagern lässt. Die kalten Luftmassen polaren Ursprungs rauschen zwar nach Süden, jedoch im weitesten Sinne an Deutschland vorbei - kein Volltreffer also.
Zum 12. Dezember erreichen nach der Wetterprognose der Amerikaner die kalten Luftmassen den Atlantik und entfachen dort eine weitere Tiefdruckdynamik und da sich Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen, werden milde Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Norden geführt.
Die Temperaturen erreichen am 10. Dezember +2 bis -4 Grad und steigen bis zum 14. Dezember auf +4 bis +8 Grad und über dem Westen auf bis +12 Grad an.
Die Wetterprognose der Europäer zeigen eine Zwischenlösung, bei der sich die Milderung zunächst verzögern kann, doch auf den nachfolgenden Wetterkarten bereits ersichtlich ist.
Bis sich die atlantische Frontalzone aber formieren kann, strömen die kalten Luftmassen nach Süden aus und lassen die Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum 10. Dezember auf +2 bis -4 Grad absinken - direkt an den Alpen liegen die Höchstwerte unterhalb der -5 Grad-Marke. Bis zum 13. Dezember sinken die Werte mit Höchstwerten von +1 bis -7 Grad noch etwas weiter ab und in den Nächten ist bei Temperaturen von -4 bis -12 Grad mäßiger bis strenger Frost möglich. Bei Aufklaren und über Schnee können die Werte unter die -15 Grad-Marke absinken.
Da die kalten Luftmassen tiefdruckdominiert sind, ist im Zeitraum vom 8. bis 13. Dezember mit zeitweiligem Schneefall zu rechnen, was auch über den tieferen Lagen zu winterlichen Wetterverhältnissen führen kann.
Das bleibt nach wie vor abzuwarten. Die Vorhersage-Modelle schlagen zwar eine einheitliche Richtung für die Entwicklung der Großwetterlage ein, doch wird es sehr auf die Details ankommen. Auf andere Art formuliert muss das Hoch über Grönland erst ankommen (aktuell liegt das Hoch noch im Bereich des europäischen Nordmeers und Island) und sich dort festigen. Anschließend wird der Ausbruch kalter Luftmassen polaren Ursprungs initialisiert und was dann folgt, bleibt abzuwarten.
Der Wettertrend der letzten Tage war - trotz des Arctic Outbreaks - als nasskalt zu bewerten, bei der ein Wintereinbruch lediglich optional war. Die Kontrollläufe berechnen über dem Norden und Osten in der Höhe von 1.400 Meter vom 8. bis 14. Dezember Temperaturen von -4 bis -7 Grad. Das sollte für Schneefall samt Ausbildung einer Schneedecke bis auf tiefere Lagen reichen.
Über dem Süden und Westen schwanken die Höhenwerte zwischen -2 und -4 Grad. Das reicht nicht für den Flachlandwinter. Zwar ist Schneefall bis auf tiefere Lagen möglich, doch die Ausbildung einer Schneedecke bezieht sich auf Lagen oberhalb etwa 500 bis 700 Meter.
Dass die kommende Wetterlage tiefdruckdominiert sein wird, zeigt sich an der vom 10. bis 18. Dezember mäßig hohen Niederschlagsentwicklung, die über Deutschland einheitlich verteilt ist und keine großen Unterschiede aufweist.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
10. Dezember | -2 bis +10 Grad |
+2 bis +4 Grad |
14. Dezember | -6 bis +13 Grad |
+0 bis +3 Grad |
19. Dezember | -9 bis +10 Grad |
+1 bis +3 Grad |
© Bild - Martin Bloch
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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