Wetter: Herbstwetter - Mitte Oktober bahnt sich ein markanter Wetterwechsel an

Bis Mitte Oktober kann sich ein leicht wechselhafter, aber zu warmer Wettercharakter behaupten, bevor sich in der zweiten Hälfte ein markanter Wetterwechsel anbahnt.
Wolken ziehen in den kommenden Tagen über Deutschland hinweg und trüben den goldenen Oktober
gelegentlich ein und können am Samstag sogar für ein paar Regentropfen sorgen.
Warmes und leicht unbeständiges Wetter
Verantwortlich für die Störungen ist ein Tiefdruckkomplex über Island, der auf seiner Vorderseite nicht nur Wolken, sondern auch verhältnismäßig warme Luftmassen nach Deutschland führt. Die Temperaturen erreichen meist Werte von +15 bis +20 Grad und können phasenweise auf bis +12 Grad absinken. Kommt die Sonne hingegen für längere Zeit zum Vorschein, so kann im Schwerpunkt über dem Südwesten die +20 Grad-Marke überschritten werden. Dazu bläst ein über dem Norden kräftiger Wind, der über den Küsten zu stürmischen Winden führen kann. Weiter nach Süden schwächt sich der Wind ab. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober.

Die Regenprognose
Schauer sind am Samstag und am Montag im Schwerpunkt über den Küstenregionen und den Alpen zu erwarten. Viel an Niederschlag wird jedoch nicht zusammenkommen.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Trogdurchbruch mit Herbstwetter
Die Wetterprognose der Europäer berechnet einen erneuten zeitlichen Versatz einer Trogwetterlage, doch bestätigt sich der Wettertrend der letzten Tage, dass ein Trog in der zweiten Oktober-Hälfte das Wettergeschehen zunehmend über Deutschland dominieren kann.
Kräftiges Sturmtief über Island
Der Auslöser für den Trog ist nach wie vor der Kaltluftausbruch über dem östlichen Kanada, was bis zum 14. Oktober einen kräftigen Tiefdruckwirbel über Island zum Vorschein bringt. Im Minimum kann dieses Tief einen Kerndruck von bis 970 hPa erreichen. Bis zum 15. Oktober erreicht das Tief England und dehnt sich zügig nach Skandinavien aus. Die Achsausbildung des Tiefdrucksystems verläuft von Nord nach Süd und drückt den bis dahin wetterbestimmenden Hochdruckkeil nach Westen auf den Atlantik. Dort angekommen, stellt sich das Hoch nach Norden auf und blockiert die nacheilende Frontalzone.
Wind und Regen mit markantem Temperaturrückgang
Im Zusammenspiel beider Wettersysteme entsteht eine meridional verlaufende Grundströmung, mithilfe derer aus nördlichen Richtungen kühle Luftmassen nach Süden geführt werden können. Die Niederschlagstätigkeit nimmt ab dem 13. Oktober zu und können die Temperaturen am 14. Oktober noch +15 bis +20 Grad erreichen, so sinken die Werte bis zum 15. Oktober auf frühherbstliche +10 bis +15 Grad ab.
Herbstwetter
Spielt man den Wettertrend der Europäer einmal durch, so festigt sich eine meridionale Nord-Süd-Strömung, die zudem noch vom Blockadehoch auf dem Atlantik gestützt wird. Sollte sich diese Wetterlage einstellen, so wäre nach einer deutlich zu warmen ersten Oktober-Hälfte eine zu kühle zweite Oktober-Hälfte möglich. Eine Westwetterlage hätte sich - zumindest mit dieser Aufstellung - erledigt. Deutlicher wird das in den nachfolgenden Wetterkarten dargestellt.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Abgekapseltes Trogsystem mit Tief Mitteleuropa
Die Wettervorhersage der Europäer bremst den Trogvorstoß, doch die Konstellation der Wettersysteme zeigt Ähnlichkeiten mit der Wetterprognose der Europäer.
Blockierter Trog
Der Kaltluftausbruch über dem östlichen Kanada sorgt bis zum 14. Oktober für ein kräftiges Tiefdrucksystem über Island, das sich bis zum 16. Oktober weiter nach Osten positionieren möchte, jedoch von einem Hochdruckkeil über dem östlichen Europa blockiert wird. Dem Tief bleiben somit nur zwei Möglichkeiten. Entweder nach Nordosten über die Barentssee abzuziehen und die Südwestwetterlage bis zum Beginn der letzten Oktober-Dekade zu verlängern, oder über England und Frankreich über die westliche Mittelmeerregion auszutrogen.
Viel Regen - Tief Mitteleuropa
Die Amerikaner favorisieren heute die zweite Variante. Der Trog dehnt sich nach Süden aus und etabliert sich im Bereich von England, Frankreich und Deutschland. Die Achse nach Norden reißt ab, was eine reine Nord-Süd-Strömung verhindert. Stattdessen wird das Tief von einer Hochdruckzone eingekapselt, verharrt vom 16. bis 18. Oktober in dieser Position und verlagert sich bis zum 19. Oktober weiter nach Osten.
Die langsame Zugbahn des Tiefdrucksystems sorgt über Deutschland, der Schweiz und Österreich für kräftigen Dauerniederschlag und einen böigen Wind. Simuliert werden bei Temperaturen von +10 bis +15 Grad Regenmengen von 10 bis 25 l/m² und regional werden bis zu 60 l/m² in Aussicht gestellt. Ein goldener Oktober
oder eine Westwetterlage lassen sich auch nach dieser Wetterprognose ausschließen.

Auf den Punkt gebracht: Ein Wetterwechsel bahnt sich an
Der Wettertrend der letzten Tage hat sich heute bestätigt. Ein ursprünglich für den 10. Oktober vorgesehener Trogvorstoß verzögert sich zum 15. Oktober. Bis dahin bleibt das Temperaturniveau für die Jahreszeit zu warm und verbreitet zu trocken.
Markanter Wetterwechsel in der zweiten Oktober-Hälfte
Bestätigt wird der Wetterwechsel auch von den Kontrollläufen. Liegt der Mittelwert der Temperaturen am 14. Oktober mit einer Differenz von +1 bis +3 Grad über dem vieljährigen Mittelwert, so wird es ab dem 15. Oktober spürbar kühler und der Mittelwert pendelt sich auf ein Niveau ein, dass über dem Osten etwas zu mild, über dem Süden und Westen normal
und über dem Norden mit einer Differenz von -2 bis +0 Grad zu kühl ausfallen kann.
Unbeständiges Herbstwetter
Die Niederschlagssignale sind bis zum 14. Oktober als schwach zu bewerten. Überdies steigen die Niederschlagssignale in den mäßig erhöhten Bereich an und verharren bis zum 20. Oktober auf diesem Niveau. Mit anderen Worten formuliert, ist mit wiederholten Schauern zu rechnen, die regional auch kräftiger ausfallen können.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
12. Oktober | +12 bis +22 Grad |
+15 bis +17 Grad |
16. Oktober | +7 bis +20 Grad |
+11 bis +13 Grad |
21. Oktober | +5 bis +18 Grad |
+11 bis +13 Grad |

Die Herbst- und Winterprognose des Langfristmodells
Der Oktober wird mit einer Differenz gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990 von +1 bis +2 Grad zwar weiterhin zu warm berechnet (91/20: +0,6 bis +1,6 Grad), doch im Trend zeigt sich eine Korrektur auf +0,5 bis +1,5 Grad. Der November, der Dezember, Januar und der Februar können im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990 mit einer Differenz von +2 bis +3 Grad erheblich zu warm ausfallen.
Am Ende kann der Herbst um +1 bis +2 Grad (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad) zu warm ausfallen. Der Winter weist mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad (91/20: -0,2 bis +1,8 Grad) einen deutlich zu warmen Trend aus.
Tendenziell leicht zu nass wird der Oktober, November, Dezember und der Januar simuliert, während der Februar etwas zu trocken bilanziert wird.