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Wetteraussichten Herbst und Winter 2021: Der Herbst stottert vor sich hin

| M. Hoffmann
Das Wetter wird abwechslungsreicher

Im Verlauf der neuen Woche trogt ein Tiefdrucksystem von Skandinavien nach Deutschland aus und sorgt für einen herbstlichen Wettercharakter. Doch auf dem Atlantik regt sich Widerstand und der Herbst hat alles andere als ein leichtes Spiel.

Sonnig präsentiert sich der Oktober über Deutschland, bevor zum Sonntag und Montag die ersten Eintrübungen und zur Wochenmitte kräftige Schauer folgen. Örtlich sind kurze Gewitter nicht auszuschließen und passt alles zusammen, so kann mancherorts ein Graupelgewitter zustande kommen.

Für die Jahreszeit etwas zu kalt

Die Temperaturen erreichen heute +14 bis +18 Grad und sinken bis Mitte der kommenden Woche auf +7 bis +12 Grad ab. Das ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert leicht zu kalt. In den Nächten kann - insbesondere bei Aufklaren - mit leichtem Frost gerechnet werden. Mehr dazu: Wetter Oktober 2021.

Zwischen den Fronten stellt sich über Deutschland eine kühle Nordströmung ein
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Zwischen den Fronten stellt sich über Deutschland eine kühle Nordströmung ein
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: hochdruckdominiertes Wetter

Die obenstehende Wetterkarte bringt es auf den Punkt. Setzt sich der Trog durch, dominiert der Herbst das Wettergeschehen. Rückt das Hoch nach, so bekommt der Oktober noch ein paar goldene Tage.

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Erst der Herbst

Der Trog gibt sich nach der Wetterprognose der Europäer nicht so leicht geschlagen und legt zwischen dem 14. und 16. Oktober mit einem Tiefdruckableger aus Skandinavien kommend nach. Das meridionale - von Nord nach Süd verlaufende - Strömungsmuster bleibt bis zum 16. Oktober erhalten. Von den Temperaturen sind nicht mehr als +7 bis +12 Grad zu erwarten. Dazu gibt es bei einem böigen Wind immer wieder Schauer unterschiedlichster Intensität zu bestaunen.

Dann die Sonne

Der Trog verliert vom 16. bis 18. Oktober an Kraft und wird von einem Hoch über England nach Osten gedrückt. Bis zum 17. Oktober liegt das Hoch bereits über Mitteleuropa. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz lässt die Schauertätigkeit bei auflockernder Bewölkung nach. Die Temperaturen streben nach regional frostigen Nächten und zäher Nebelauflösung in Richtung der +15 Grad-Marke.

Kein stabiles Hoch

Im Vergleich zu gestern hat sich die Wettervorhersage der Europäer kaum verändert. Der Trog rückt ab, das Hoch rückt nach, doch auf dem Atlantik entstehen die nächsten Tiefdrucksysteme und machen gegen das Hoch mobil. Was folgt, ist eine über Deutschland zunehmende Anströmung warmer Luftmassen aus südwestlichen Richtungen. Die Südwestwetterlage gilt es somit im Blick zu behalten.

Ein Hoch über Deutschland mit Optionen auf eine unbeständige und warme Südwestwetterlage
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: ein Hoch über Deutschland mit Optionen auf eine unbeständige und warme Südwestwetterlage
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: zwischen den Fronten

Während die Wetterprognose der Europäer auf Kurs bleibt, wanken die Amerikaner zwischen einer herbstlichen Wetterlage und dem goldenen Oktober hin und her. Das unterstreicht zugleich, dass die kommende Wetterlage nicht einfach zu interpretieren ist und Ende Oktober kam es in der Vergangenheit gerne zu einem ersten winterlichen Gruß.

Trog, Hoch, Trog und zwischen den Fronten

Die Wetterprognose der Amerikaner berechnet das, was eine schwungvolle meridionale Wetterlage ausmacht. Mit einer hohen Wellenbewegung kommt es entlang der Polarfront zu einem interessanten Wechselspiel. Langweilig wird das Wetter nach diesen Berechnungen nicht.

Der Trog der kommenden Woche verlässt Deutschland zum 15. Oktober und ein Hoch über England rückt nach. Das Hoch dominiert das Wettergeschehen mit trockenen und nach Nebelauflösung auch sonnigen Wetter bis zum 20. Oktober und die Temperaturen pendeln sich auf +12 bis +16 Grad ein. In den Nächten sinken die Werte auf +3 bis +10 Grad ab und mancherorts kann es zu Frost kommen.

Kaltes Herbstwetter

Im Zeitraum vom 20. bis 22. Oktober gelingt der atlantische Frontalzone der Durchbruch in Richtung Europa und das Hoch zieht sich auf den Atlantik zurück. Das meridionale Strömungsmuster bleibt erhalten und die gestern angesprochene Zonalisierung (Westwetterlage) hat keine Chance. Mit dem Trog wird das Wetter abwechslungsreicher. Der Wind nimmt - wie auch die Neigung zu Schauern - zu. Die Temperaturen sinken bis zum 23. Oktober auf +4 bis +8 Grad ab. Schnee- und Graupelschauer wären nach dieser Vorhersage möglich.

Zwischen den Fronten

Im Zeitraum vom 23. bis 25. Oktober driftet der Trog mit einem gewaltigen Tiefdruckzentrum in Richtung der Barentssee und dem westlichen Russland ab und von Westen dehnt sich das Hoch auf dem Atlantik nach Europa aus. Deutschland liegt erneut zwischen den Fronten. Die Niederschlagsneigung lässt nach und die sonnigen Momente werden zahlreicher, doch mit einer nördlichen Grundströmung bleibt es mit Temperaturen von +7 bis +12 Grad frisch.

Abwechslungsreiches Wetter
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Abwechslungsreiches Wetter
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Es wird langsam Zeit für den Hebst

Zu warm und erheblich zu trocken war bislang das Wetter im Herbst 2021. Im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert von 1961 und 1990 beträgt die aktuelle Abweichung +2,12 Grad und das Niederschlagssoll wurde lediglich zu 26,6 Prozent erfüllt. Es wird also Zeit, dass der Herbst so richtig loslegt. Den Anfang macht er in der kommenden Woche, doch bevor er sich festigen kann, rückt auch schon ein Hoch nach.

Hochdruckdominanz

Diese Hochdruckdominanz wird vom 15. bis 20. Oktober von den Kontrollläufen bestätigt. Mit viel Niederschlag ist in diesem Zeitraum nicht zu rechnen. Erst in der letzten Oktoberdekade zeigt sich ein leicht ansteigender Niederschlagstrend.

Die Temperaturentwicklung erreicht zwischen dem 13. und 14. Oktober ihren Tiefpunkt. In 1.500 Meter Höhe können die Werte auf bis -1 Grad absinken, was die Schneefallgrenze auf bis 1.000 Meter absinken lassen kann. Oberhalb dieser Marke ist mit einem Wintereinbruch zu rechnen. Darunter sind Schnee- und Graupelschauer - aufgrund der Dynamik - nicht auszuschließen, doch hat das mit dem Winter wenig gemeinsam.

Im Zeitraum vom 16. bis 24. Oktober steigt das Temperaturniveau an und liegt im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich. Da hat sich den letzten 96 Stunden wenig verändert. Die in der letzten Oktoberdekade nasskalten Wetteraussichten der Amerikaner sind im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen extreme Ausreißer. Das wird sich in den kommenden Stunden noch ändern. Zusammenfassend: Erst der Trog, dann ein paar goldene Oktobertage, bevor es in der letzten Oktoberdekade zu einem Mischmaschwetter kommen kann. Der Herbst stottert weiter vor sich hin.

Eine Hochdruckdominanz ist wahrscheinlicher als ein Trog mit vollherbstlicher Ausprägung
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Eine Hochdruckdominanz ist wahrscheinlicher als ein Trog mit vollherbstlicher Ausprägung
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur­spektrum Temperatur­mittelwert
15. Oktober +6 bis
+16 Grad
+10 bis
+13 Grad
19. Oktober +7 bis
+20 Grad
+13 bis
+15 Grad
24. Oktober +7 bis
+21 Grad
+12 bis
+14 Grad
Diagramm Temperaturen Oktober 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Oktober 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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