Wetterprognose Herbst und Winter 2021/2022: Normales Herbstwetter mit spätsommerlichen Ambitionen
Ein Störimpuls regnet über Deutschland ab und kann im Schwerpunkt über dem Osten zu unwetterartigen Regenfallen mit regionalen Überflutungen führen. Nachfolgend versuchen der Herbst und der Spätsommer die Entwicklung der Großwetterlage jeweils zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
Unwetterartiger Dauerregen. Ein Tiefdrucksystem regnet sich in der Nacht auf Montag über den östlichen Landesteilen aus und sorgt so für ansteigende Bach- und Flusspegel. Regional kann mit Überflutungen gerechnet werden (Unwetterwarnung || Warnlagenbericht || Gewitterradar). Ist das Tief abgezogen, versucht sich mit viel Sonnenschein der Sommer über Deutschland durchzusetzen, bevor ab Donnerstag das nächste Tiefdrucksystem über Deutschland hinwegzieht und den unbeständigen Wettercharakter aufrechterhält.
Sommerlich gemäßigt
Die Temperaturen haben im Vergleich zu Samstag einen ordentlichen Dämpfer erfahren, steigen aber bis zur Wochenmitte auf +18 bis +24 Grad an und können mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer über dem Südwesten bis +26 Grad erreichen. In der zweiten Wochenhälfte sacken die Werte erneut ab und pendeln sich zum Wochenausklang bei einem böigen Wind aus nördlichen Richtungen auf +15 bis +20 Grad ein.
Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: unbeständig in den Herbst
Der meteorologische Herbst beginnt mit dem 1. September. Bis dahin hat sich nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells der Trog nach Osten verlagert und ist nur noch wenig wetterwirksam.
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Schwachgradientige Wetterlage
Von Westen rückt bis zum 1. September ein schwacher Hochdruckausläufer nach, doch so richtig dominierend wird keines der Wettersysteme. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen so in einem gradientenschwachen Wetterumfeld, bei dem es zu zeitweiligen Niederschlägen kommen kann. Viel an Regen ist nicht zu erwarten.
Und so sind bei starker bis wechselnder Bewölkung längere sonnige Abschnitte möglich. Die Temperaturen steigen etwas an und pendeln sich in den ersten Septembertagen auf +18 bis +24 Grad ein. Zieht ein Schauer vorüber kann es auf bis +15 Grad abkühlen, während mit Sonnenschein bis +26 Grad möglich sind.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: mehr Spätsommer als Herbst
Die Entwicklung der Großwetterlage ist nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zunächst einmal sehr ähnlich der der Europäer. Der Trog verabschiedet sich zum September nach Osten und von Westen rückt ein Hochdruckkeil nach, doch so wirklich kann sich bis zum 1. September keines der Wettersysteme nachhaltig durchsetzen.
Das Spätsommerhoch
Doch das ändert sich ab dem 2. September. Vom Azorenhoch ausgehend dehnt sich ein Hochdruckkeil weiter in Richtung Europa aus und dominiert in fortan das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Niederschlagsneigung lässt nach und die Sonne scheint von einem zunehmend blauen Himmel auf Deutschland herab.
Erreichen die Temperaturen am 1. September +18 bis +24 Grad, so sind bis zum 5. September +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad möglich. Anders formuliert schafft der Spätsommer nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells den Sprung nach Deutschland.
Schaut man sich die Großwetterlage genauer an, so dominiert der hohe Luftdruck das Wetter über Europa und Tiefdrucksysteme spielen eine nur untergeordnete Rolle. Ein stabiler Wettercharakter wäre demnach in der ersten September-Dekade möglich.
Auf den Punkt gebracht: Normales Herbstwetter
Die deutlich zu kalten Berechnungen des amerikanischen Wettermodells der letzten 72 Stunden wurden erwartungsgemäß verworfen. Interessant aber ist, dass die aktuelle Wetterprognose im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den wärmsten Varianten gehört. Da ist wenig Stabilität vorhanden und zeigt vor allem eines - die kommende Entwicklung der Großwetterlage gilt als komplex und kann sowohl zu einem spätsommerlichen, als auch frühherbstlichen Wettercharakter führen.
Die höhere Wahrscheinlichkeit liegt in einem für die Jahreszeit-typischen Wettercharakter, der zwischen den Extremen liegen kann. Der Mittelwert der Temperaturen liegt im Zeitraum vom 1. bis 5. September und im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad).
Zudem werden immer wieder Niederschlagssignale berechnet - meist der leichten Art - es reicht aber aus, um den Wettercharakter insgesamt als unbeständig zu definieren. Ein stabiles Spätsommerhoch ist somit möglich, zum aktuellen Stand aber weniger wahrscheinlich.
Deutlicher wird diese Großwetterlage, wenn man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe näher anschaut. Da sticht nichts Besonderes hervor. Mischmaschwetter.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
28. August | +13 bis +22 Grad |
+17 bis +19 Grad |
1. September | +15 bis +28 Grad |
+19 bis +21 Grad |
6. September | +12 bis +25 Grad |
+18 bis +20 Grad |
Langfristprognose Herbst und Winter 2021/2022
In der Langfristprognose für den September, Oktober und November hat sich in den letzten 48 Stunden kaum etwas verändert. Der Herbst soll mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm ausfallen können. Nach dem - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Abweichung bei +0,5 bis +1,5 Grad.
Die Niederschlagsprognose fällt insbesondere für den Oktober deutlich zu trocken aus, während der September und November nur leicht zu trocken berechnet wird.
Für den Winter 2021/22 kam es zu Verschiebungen in die zu warme Richtung. Die Abweichung liegt meist zwischen +1 bis +2 Grad und verlagert sich im Januar mit einer Abweichung von bis +3 Grad in den deutlich zu warmen Bereich (Winter im Vergleich zum wärmeren Mittelwert von 91/20: -0,2 bis +0,8 Grad; +1,8 Grad).
Die Niederschlagsprognose ist durchwachen und im Trend etwas zu nass, was im Winter erneut den Rückschluss auf eine Zonalisierung (Westwetterlage) zulässt.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2021 | +0,5 bis +1,5 Grad (+0,0 bis +1,0 Grad) |
Trend: etwas zu trocken |
Oktober 2021 | +0,5 bis +2,0 Grad (+0,1 bis +1,6 Grad) |
Trend: deutlich zu trocken |
November 2021 | +0,5 bis +1,5 Grad (-0,4 bis +0,6 Grad) |
Trend: etwas zu trocken |
Dezember 2021 | +1,0 bis +2,0 Grad (+0,0 bis +1,0 Grad) |
Trend: etwas zu nass |
Januar 2022 | +1,0 bis +3,0 Grad (-0,4 bis +1,6 Grad) |
Trend: etwas zu nass |
Februar 2022 | +0,5 bis +1,5 Grad (-0,6 bis +0,4 Grad) |
Trend: normal |