Wetter Winter 2020/2021 Wetterprognose vom 17.02.2021 - Zum März spürbar kühler

| M. Hoffmann
Nasskaltes Schauerwetter?

Winter zu Ende? Die Temperaturen kennen in den kommenden Tagen keine Grenzen mehr und streben in Richtung Frühsommer. Ist damit der Winter vorbei?

Ungewöhnlich warm. Die extreme Temperaturentwicklung wurde von den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle heute bestätigt und der Höhepunkt der Milderung kann mit Werten von +15 bis +20 Grad und örtlich bis +22 Grad zum 24. Februar erwartet werden. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert sind diese Werte um 10 bis 15 Grad zu warm.

Viel Sonnenschein, wenig Niederschlag

Bis zum 24. Februar dominiert ein Hochdrucksystem das Wetter über Deutschland und so ist über dem Norden nur gelegentlich mit etwas Niederschlag zu rechnen, während es über der Südhälfte weitgehend trocken bleiben kann.

Unter dieser Wärmeblase wird es frühlingshaft mild
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Unter dieser Wärmeblase wird es frühlingshaft mild
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War es das mit dem Winter?

Temperaturwerte jenseits der +20 Grad gehören zum frühsommerlich warmen Spektrum und wir bekommen eine Vielzahl an Nachfragen per E-Mail, ob der Winter nun als beendet erklärt werden kann?

Hochwinter nein, Winter vielleicht, Spätwinter möglich

Der Winter befindet sich nun in seinem Finale und damit über tieferen Lagen im März noch einmal Dauerfrost einstellen kann, muss die Temperatur in ca. 1.400 Meter Höhe auf unter -10 Grad absinken. Das ist schon ordentlich und kommt im März vor, dann aber meist in Form von Kaltluftvorstößen, die für 2 bis 4 Tage nochmals für einen spätwinterlichen Wettercharakter sorgen können. Für Hochwinter müssten die Höhenwerte in Richtung der -20 Grad absinken. Auch das kommt vor, wie bspw. 2018, doch auch das ist meist nur von kurzer Dauer.

Viel wahrscheinlicher ist im März eine Übergangsphase vom Winter in den Frühling. Spätwinterliches Geplänkel bei überwiegend nasskalten Werten mit winterlichen Wettererscheinungen ab den mittleren Lagen ist da schon vielversprechender.

Der Winter im März

Wie man es aber dreht und wendet, wer sich den Winter nochmals wünscht, der sollte auf eine Hochdruckposition zwischen Island und Skandinavien hoffen. Die Wetterprognose der Amerikaner berechnet nach einer milden Temperaturentwicklung zum 2. März die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Island/Skandinavien und so gelangen mithilfe eines Arctic Outbreaks kalte Luftmassen nach Deutschland, sodass vom 4. März an mit Dauerfrost und Schneefall bis auf tiefere Lagen herab zu rechnen wäre.

Man sieht, dass der Spätwinter (noch) immer nicht von Tisch ist und seine Chancen wahrt. Im Vergleich zu den Kontrollläufen aber ist der Hauptlauf der Amerikaner ein deutlich zu kalter Ausreißer. Möglich ja, wahrscheinlich eher nicht.

Arctic Outbreak mit winterlichen Wetterbedingungen über Deutschland
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Arctic Outbreak mit winterlichen Wetterbedingungen über Deutschland
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Auf den Punkt gebracht: nasskalt? Eine gute Option!

Frühsommerlich warme Werte sind im Februar nicht von langer Dauer. Der höchste Wert, der in einem Februar einmal registriert worden ist, betrug +22,5 Grad. Schaun mer mal, ob dieser Temperaturrekord in den kommenden Tagen eingestellt werden kann, denn in diesem Fall wäre der Februar 2021 mit einer Temperaturspanne von bis zu 49 Grad ein Monat der Superlative!

Aber zurück zum Thema. Ab dem 26. Februar wird ein markanter Temperatursturz zunehmend wahrscheinlicher, was die Tageswerte auf +4 bis +8 Grad in den nasskalten - und damit Jahreszeit-typischen Bereich - absinken lassen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Temperaturen am 5. März unter 0 Grad liegen können, liegt zwischen 5 und 30 Prozent. Für Tageswerte von +1 bis +6 Grad liegt die Wahrscheinlichkeit zwischen 40 und 80 Prozent und das spiegelt auch die Wahrscheinlichkeit des Winters wider. Möglich ja, wahrscheinlich eher nicht.

Vielmehr ist es nach Durchsicht der Kontrollläufe und auch der Wetterprognose des europäischen Wettermodells so, dass man in den ersten März-Tagen die Zonalisierung in Betracht ziehen kann. Dem Hoch gelingt es nicht so recht, sich nach Norden aufzustellen, stattdessen setzen sich die Tiefdrucksysteme durch und sorgen für eine gemäßigt milde West- bis nasskalte Nordwestwetterlage.

Eine Zonalisierung mit einer gemäßigt milden bis nasskalten Westwetterlage ist eine plausible Wetterentwicklung
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell (li.) und dem Mittelwert aller Kontrollläufe (re.): Eine Zonalisierung mit einer gemäßigt milden bis nasskalten Westwetterlage ist eine plausible Wetterentwicklung
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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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