Wetterprognose und Wettervorhersage
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Winter zu Ende? Die Temperaturen kennen in den kommenden Tagen keine Grenzen mehr und streben in Richtung Frühsommer. Ist damit der Winter vorbei?
Ungewöhnlich warm. Die extreme Temperaturentwicklung wurde von den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle heute bestätigt und der Höhepunkt der Milderung kann mit Werten von +15 bis +20 Grad und örtlich bis +22 Grad zum 24. Februar erwartet werden. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert sind diese Werte um 10 bis 15 Grad zu warm.
Bis zum 24. Februar dominiert ein Hochdrucksystem das Wetter über Deutschland und so ist über dem Norden nur gelegentlich mit etwas Niederschlag zu rechnen, während es über der Südhälfte weitgehend trocken bleiben kann.
Temperaturwerte jenseits der +20 Grad gehören zum frühsommerlich warmen Spektrum und wir bekommen eine Vielzahl an Nachfragen per E-Mail, ob der Winter nun als beendet erklärt werden kann?
Der Winter befindet sich nun in seinem Finale und damit über tieferen Lagen im März noch einmal Dauerfrost einstellen kann, muss die Temperatur in ca. 1.400 Meter Höhe auf unter -10 Grad absinken. Das ist schon ordentlich und kommt im März vor, dann aber meist in Form von Kaltluftvorstößen, die für 2 bis 4 Tage nochmals für einen spätwinterlichen Wettercharakter sorgen können. Für Hochwinter müssten die Höhenwerte in Richtung der -20 Grad absinken. Auch das kommt vor, wie bspw. 2018, doch auch das ist meist nur von kurzer Dauer.
Viel wahrscheinlicher ist im März eine Übergangsphase vom Winter in den Frühling. Spätwinterliches Geplänkel bei überwiegend nasskalten Werten mit winterlichen Wettererscheinungen ab den mittleren Lagen ist da schon vielversprechender.
Wie man es aber dreht und wendet, wer sich den Winter nochmals wünscht, der sollte auf eine Hochdruckposition zwischen Island und Skandinavien hoffen. Die Wetterprognose der Amerikaner berechnet nach einer milden Temperaturentwicklung zum 2. März die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Island/Skandinavien und so gelangen mithilfe eines Arctic Outbreaks kalte Luftmassen nach Deutschland, sodass vom 4. März an mit Dauerfrost und Schneefall bis auf tiefere Lagen herab zu rechnen wäre.
Man sieht, dass der Spätwinter (noch) immer nicht von Tisch ist und seine Chancen wahrt. Im Vergleich zu den Kontrollläufen aber ist der Hauptlauf der Amerikaner ein deutlich zu kalter Ausreißer. Möglich ja, wahrscheinlich eher nicht.
Frühsommerlich warme Werte sind im Februar nicht von langer Dauer. Der höchste Wert, der in einem Februar einmal registriert worden ist, betrug +22,5 Grad. Schaun mer mal, ob dieser Temperaturrekord in den kommenden Tagen eingestellt werden kann, denn in diesem Fall wäre der Februar 2021 mit einer Temperaturspanne von bis zu 49 Grad ein Monat der Superlative!
Aber zurück zum Thema. Ab dem 26. Februar wird ein markanter Temperatursturz zunehmend wahrscheinlicher, was die Tageswerte auf +4 bis +8 Grad in den nasskalten - und damit Jahreszeit-typischen Bereich - absinken lassen kann.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Temperaturen am 5. März unter 0 Grad liegen können, liegt zwischen 5 und 30 Prozent. Für Tageswerte von +1 bis +6 Grad liegt die Wahrscheinlichkeit zwischen 40 und 80 Prozent und das spiegelt auch die Wahrscheinlichkeit des Winters wider. Möglich ja, wahrscheinlich eher nicht.
Vielmehr ist es nach Durchsicht der Kontrollläufe und auch der Wetterprognose des europäischen Wettermodells so, dass man in den ersten März-Tagen die Zonalisierung in Betracht ziehen kann. Dem Hoch gelingt es nicht so recht, sich nach Norden aufzustellen, stattdessen setzen sich die Tiefdrucksysteme durch und sorgen für eine gemäßigt milde West- bis nasskalte Nordwestwetterlage.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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