Wetterprognose und Wettervorhersage
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Eine ungewöhnlich warme Temperaturphase steht bevor, die unter bestimmten Bedingungen ebenso ungewöhnlich beendet werden kann. Die Voraussetzungen aber hierfür liegen in der Positionierung eines Hochdrucksystems über Deutschland, was zu dieser außergewöhnlichen Wetterlage führen wird.
Spektakulär ist die Temperaturentwicklung in dieser Woche. Heute Nacht wurden über Dachwig (Thüringen, 170 Meter) noch -23,3 Grad gemessen, doch zum Wochenende kennt die Temperaturentwicklung nur eine Richtung und die heißt Frühling!
Normalerweise geht dieser Prozess langsam und allmählich vonstatten, doch bereits zum Wochenende können über dem Westen bis +15 Grad erreicht werden, was nicht nur frühlingshaft mild ist, sondern einem Temperatursprung von bis 38 Grad entspricht. Lässt man einmal die in den kommenden 48 Stunden zu erwartende Glatteisbildung außen vor, so geht - bedingt durch die Hochdruckdominanz - dieser Wetterwechsel ohne extreme Wetterereignisse über die Bühne. Mehr dazu: Wetter Februar 2021.
Beide Vorhersage-Modelle stimmen darüber überein, dass die ungewöhnlich warme Temperaturentwicklung zwischen dem 23. und 26. Februar ihren Höhepunkt erreichen kann. Simuliert werden Tageshöchstwerte von +14 bis +18 Grad und örtlich bis +22 Grad, was dann schon dem frühsommerlich warmen Bereich zuzuschreiben ist.
Selten ist dieses Phänomen und eher dem Sommer, als dem Spätwinter zuzuschreiben, doch die Kombination ermöglicht es. Ein kräftiges Tief etabliert sich zwischen dem 23. und 25. Februar zwischen Island und Skandinavien und drückt das Hoch nach Süden. Das Hoch aber hält dagegen und hat mit einem Kerndruck von bis 1040 hPa eine ebenfalls gute und kräftige Struktur. Und so prallen diese zwei Giganten
aufeinander, was zu dieser ungewöhnlichen Wärmeblase führt. Selbst in 1.400 Meter Höhe können die Werte bis zu +12 Grad betragen. Das zeigt noch einmal deutlich die Dimensionen, die sich hier aufbauen.
Trotz der Temperaturkapriolen ist und bleibt das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum 26. Februar hochdruckdominiert. Viel an Wetteraction ist da nicht zu erwarten und selbst die - meist klaren - Nächte fallen mit +5 bis +10 Grad ungewöhnlich mild aus. Gemessen am vieljährigen Mittelwert liegen diese Temperaturen um 8 bis 16 Grad über dem, was normal wäre.
Mann kann annehmen, dass sich an der Milderung bis zum Ende vom Februar nicht mehr viel verändern wird, doch diese Hochdruckblase kann auch relativ zügig abkippen, sobald das Tief Skandinavien erreicht hat.
Das ist für den Moment noch mehr eine These, die in den letzten Stunden in den Kontrollläufen und auch den Vorhersage-Modellen mehr und mehr Beachtung findet. Drückt sich die atlantische Frontalzone nach Skandinavien durch, wird der Raum auf dem Atlantik für das Hoch frei und durch die Drehrichtung beider Wettersysteme ist es für das Hoch nicht sonderlich schwer, sich über den Atlantik zu positionieren, um dort die nachfolgende Tiefdruckrinne zu unterbinden und nachfolgend ein meridionales Strömungsmuster (Nord-Süd; Süd-Nord) zu etablieren.
Durch den Umstand, dass das Hoch über Mitteleuropa fehlt, tropft das Tief Ende Februar über Mitteleuropa nach Süden ab und sorgt über Deutschland für die Zufuhr kühlerer Luftmassen. Angedeutet wird dieser Prozess in beiden Vorhersage-Modellen ab dem 26. Februar, den man in den kommenden Stunden noch weiter beobachten sollte.
Es ist so und bleibt so. Die Temperaturen kennen im Februar 2021 kaum Grenzen. Das Spektrum könnte sich Ende Februar von -26,7 Grad (Tiefstwert vom 10. Februar) bis +22 Grad erstrecken, was einer Temperaturspanne von 48 Grad entspricht.
Die Kontrollläufe stützen die um bis 15 Grad zu warme Temperaturentwicklung vom 20. bis 25. Februar. Nachfolgend aber wird ein plötzlicher Temperaturrückgang simuliert, der sich nach dem 27. Februar auf ein Jahreszeit-typisches Niveau einpendeln kann. Ganz so abwegig ist die oben aufgestellte These also nicht.
Was das für Auswirkungen auf das Wetter im März haben kann und welche Optionen dabei der Spätwinter hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:30 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose zum Wetter März 2021.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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