Wetter Winter 2020/2021 Wetterprognose vom 13.02.2021 - Ungewöhnliche Temperaturentwicklung
Ein Wetterumschwung sorgt im Verlauf der kommenden Woche für eine durchgreifende Milderung, was in der Übergangsphase das Potential unwetterartiger Wetterereignisse in Form von Schnee und Eis weiter ansteigen lassen kann. Ungewöhnlich ist darüber hinaus die Temperaturentwicklung mit nachhaltigen Folgen für den Winter.
Bereits in der Kurzfrostprognose erkennt man im Verlauf der kommenden Woche die durchgreifende und spürbare Milderung. Zum Ende der Woche können verbreitet Werte von +4 bis +8 Grad und über dem Westen bis +12 Grad erreicht werden. Kühler bleibt es mit +0 bis +4 Grad erwartungsgemäß über den östlichen Landesteilen.
Schnee und Eis: Unwetterpotential
Die Wetteraktivität nimmt zum Start in die neue Woche zu und sorgt für eine leicht erhöhte Niederschlagsneigung, die in der ersten Wochenhälfte regional noch zu chaotischen Verhältnissen führen kann. Der Boden ist örtlich bis auf eine Tiefe von 50 cm gefroren. Fällt anfangs noch Schnee, so bleibt dieser sofort liegen. Geht der Niederschlag aber in Regen über, so gefriert dieser sofort bei Auftreffen auf dem Boden und führt zu Glatteis. Die kritische Übergangsphase wird von den Vorhersage-Modellen von West nach Ost voranschreitend für den Zeitraum vom Montag bis Mittwoch berechnet. In der Nacht auf Mittwoch könnte nach längerer Zeit wieder eine frostfreie Nacht bevorstehen. Mehr dazu: Wetter Februar 2021.
Der Februar 2021 ist aktuell zu kalt
Bis zum 7. Februar war das Wetter im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1991 um +2,6 Grad zu warm (91-20: +1,5 Grad). Das hat sich bis heute geändert und die arktischen Kaltluftmassen haben ganze Arbeit geleistet. Zum aktuellen Stand ist der Februar im Vergleich zu 1961 und 1990 um -2,0 Grad zu kalt und im Vergleich zur wärmeren Periode von 1991 und 2020 um -3,1 Grad zu kalt. Das sind - im Angesicht der Milderung - gute Voraussetzungen für einen letztlich normalen bis zu kalten Februarmonat.
Kräftiges Tauwetter
Mithilfe des Hochdrucksystems über Mitteleuropa werden warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt, was das Tauwetter bis auf die höheren Lagen bringt und die Schneepracht in den tieferen Lagen relativ zügig abtauen lässt. Regnet es noch rein, so beschleunigt das den Tauprozess. Der Taupunktwert liegt am Donnerstag zwischen +3 bis +7 Grad, was der Schneedecke ordentlich zusetzen sollte.
Mildes Wetter setzt sich durch - wie warm kann es werden?
Damit aber nicht genug. Die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle berechnen übereinstimmend eine Hochdruckposition, die für den Winter bis zum 23. Februar sehr ungünstig. Der atlantischen Frontalzone gelingt zwar nicht der Durchbruch nach Mitteleuropa, drückt das Hoch aber auf eine südliche Position und im Verbund der beiden Wettersysteme werden sehr warme Luftmassen aus südlichen Richtungen zugeführt.
Frühlingshaft mild
Und so steigen die Temperaturen von Tag zu Tag an und können am 22. Februar nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells zwischen +8 bis +12 Grad und über dem Westen bis +15 Grad liegen. Nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells kann es über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern am 22. Februar mit bis +19 Grad ungewöhnlich warm werden. Details bleiben abzuwarten, doch der Wettertrend ist eindeutig.
Der Februar am Ende dann doch zu warm?
Ähnlich rasch wie der anfängliche Temperaturüberschuss im Februar abgebaut wurde, könnte mit Werten jenseits der +10 Grad-Marke das Temperaturdefizit neutralisiert werden. Fällt der Spätwinter aus, so könnte der Februar am Ende mit einem Überschuss von +1 bis +1,5 Grad gegenüber dem Mittelwert von 1961 und 190 zu warm ausfallen (91/20: -0,1 bis +0,4 Grad).
Die Chancen für den Spätwinter
Nur wenn das Hoch nach Norden in Richtung Skandinavien aufkeilt, gelingt der Zustrom kalter Kontinentalluftmassen nach Deutschland. In den letzten Tagen zeigte sich diese Variante immer wieder einmal und wurde vom amerikanischen Wettermodell heute erneut berechnet.
Kontinentale Kaltluft
Im Zeitraum vom 22. bis 26. Februar bleibt es mit Werten von +8 bis +12 Grad und über dem Westen bis +16 Grad zunächst bei einer für die Jahreszeit zu milden Wetterentwicklung. Zum 25. Februar aber beginnt das Hoch sich nach Skandinavien zu verlagern und ab dem 27. Februar wird der Kaltluftzustrom nach Deutschland in Gang gesetzt. Am 28. Februar liegen die Tageshöchstwerte zwischen -7 und +2 Grad.
Auf den Punkt gebracht: für die Jahreszeit zu warm mit optionalem Spätwinter
Das Fazit stammt von gestern und wird heute bestätigt. Betrachtet man die Wahrscheinlichkeiten für einen neuerlichen Ausbruch kalter Luftmassen in Richtung Deutschland, so haben diese in den letzten 24 Stunden weiter abgenommen.
Die Kontrollläufe berechnen Werte, die um +2 bis +4 Grad über dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1991 liegen und phasenweise um bis +8 Grad darüber liegen können. Dieser Wettertrend ist auch nach dem neuen - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 viel zu warm.
Die Möglichkeiten für die neuerliche Zufuhr kalter Luftmassen aber bleibt in den Kontrollläufen ab dem 24. Februar grundsätzlich erhalten. Der Hauptlauf der Amerikaner bildet dabei die kälteste Variante ab.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
19. Februar | -4 bis +11 Grad |
-5 Grad bis +7 Grad |
23. Februar | +0 bis +17 Grad |
+7 bis +9 Grad |
28. Februar | -4 bis +13 Grad |
+5 bis +7 Grad |
Was die Rahmenbedingungen, der Zustand des Polarwirbels in den unteren und oberen Schichten für den März bedeuten und ob ein Märzwinter in Betracht gezogen werden kann, erläutern wir heute Abend gegen 20:30 Uhr in einer ersten Wetterprognose zum Wetter März 2021.