Wetter Herbst und Winter 2020/2021 Wettertrend vom 19.9.2020 - Der Herbst macht ernst

Der Herbst wird sich im Verlauf der kommenden Woche mit Wind, Sturm, Regen und spürbar kühleren Temperaturwerten bemerkbar machen. Doch wie nachhaltig ist die Wetterumstellung?
Deutschland liegt aktuell noch in einer Hochdruckzone und so ist bis einschließlich Dienstag kommender Woche mit viel Sonnenschein und einem trockenen Wettercharakter zu rechnen. Vereinzelte Schauer sind über dem Südwesten und entlang der Apen nicht auszuschließen. Doch bereits zum Dienstag machen sich die Wolkenfelder eines atlantischen Tiefdrucksystems bemerkbar, der zum Mittwoch und Donnerstag langsam auf Deutschland übergreift und mit Wind und Regen für Abwechslung sorgen kann.
Die Temperaturen bewegen sich mit +20 bis +25 Grad meist im spätsommerlichen Bereich, können aber örtlich auf bis +27 Grad ansteigen. Mit zunehmender Bewölkung und dem einsetzenden Niederschlag geht das Temperaturniveau über dem Westen auf +17 bis +22 Grad zurück, bleibt sonst aber im spätsommerlich warmen Bereich. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter September 2020.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Herbst wagt sich vor
Ob sich ein kühler Herbst aber wird behaupten können, bleibt noch abzuwarten. Die Konstellation, was die Wetterprognose der Europäer berechnet, lässt auch noch eine spätsommerliche Option offen.
Die atlantische Frontalzone rückt näher
Bis zum 24. September bleibt der spätsommerlich warme Temperaturcharakter noch erhalten, doch die atlantische Frontalzone nimmt zum 25. September zunehmend Einfluss auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa.
Tiefdruckzentrum zu weit westlich
Doch im Vergleich zur gestrigen Wettervorhersage positioniert sich das Tiefdruckzentrum bis zum 27. September zwischen Island und England und liegt damit bedeutend westlicher, sodass Deutschland, Österreich und die Schweiz nicht, bzw. nur kurz in den Genuss
einer Trogwetterlage. Stattdessen werden aus westlichen Richtungen gemäßigt kühle Luftmassen nach Mitteleuropa geführt, was die Temperaturen bspw. am 27. September mit +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad in einen Jahreszeit-typischen Bereich zurückgehen lässt. Mit Regen ist zu rechnen, der über dem Nordwesten schwächer als über dem Süden zu bewerten ist.
Erneuter Hochdruckaufbau?
Bedingt durch das westlich positionierte Tiefdruckzentrum kann das Azorenhoch auf dem Atlantik nicht nach Norden aufkeilen. Folglich weicht es nach Osten aus und positioniert sich Ende September/Anfang Oktober über Mitteleuropa. Im Zusammenspiel mit dem Tiefdruckzentrum kann sich daraus eine warme Südwestanströmung ergeben. Anders formuliert nimmt Wetter nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells zunehmend normale Züge an und lässt die Optionen für einen goldenen Oktober
bestehen.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Kühles Herbstwetter
Die gestrige Wetterprognose wird vom amerikanischen Wettermodell heute bestätigt, wenngleich sich der Hauptlauf dem gestrigen Mittelwert der Kontrollläufe annähert - nichtsdestotrotz stehen die Zeichen auf Herbst - Vollherbst.
Tief Mittel-/ Nordeuropa
Das Tiefdrucksystem kommt zum Ende der Woche nur langsam nach Osten voran und wird von einem kräftigen Kontinentalhoch blockiert. Über dem Westen keilt das Azorenhoch nach Norden auf und was entsteht ist eine meridional verlaufende Grundströmung. Dem Tief über Europa bleibt gar nichts anderes übrig, als an Ort und Stelle zu verweilen und langsam nach Süden auszutrogen.
Viel Regen
Im gesamten Zeitraum vom 25. September bis 3. Oktober ziehen Tiefdruckausläufer über Deutschland, Österreich und der Schweiz hinweg. Unterschiedlich stark strukturierte Niederschlagsfelder sorgen für reichlich Abwechslung. Zwischendurch sind immer wieder - sonnige Abschnitte möglich
Viel Wind
Der Wind tritt überwiegend böig in Erscheinung und dreht von südwestliche auf nordwestliche Richtungen. Über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee sind stürmische Windböen möglich.
Herbstliche Temperaturwerte
Das Tief macht mit dem sommerlichen bis spätsommerlichen Wettercharakter kurzen Prozess. Erreichen die Werte am 24. September noch +20 bis +25 Grad, so sind am 25. September bereits kaum mehr als +10 bis +15 Grad zu erwarten. An diesem herbstlichen Temperaturcharakter ändert sich bis zum 3. Oktober kaum etwas. Mit Niederschlag und starker Bewölkung können die Tageswerte auch unter der +10 Grad Marke verweilen. Durch und durch herbstliches Wetter.

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Auf den Punkt gebracht: Der Herbst macht ernst
Die Unsicherheiten wurden im Vergleich zur gestrigen Wetterprognose Oktober weitgehend ausgeräumt. Die Kontrollläufe stützen einen ab dem 24. September markanten und nachhaltigen Temperaturabschwung, der in den letzten Tagen bereist berechnet und heute bestätigt wird. Die Eintreffwahrscheinlichkeit erhöht sich maßgeblich und zu warme Varianten sind kaum mehr vorhanden. Zudem gleicht sich der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells dem Mittelwert der Kontrollläufe an.
Doch noch gilt es ein paar Fragezeichen zu setzen
Auch wenn der Wettertrend sehr wahrscheinlich in die herbstliche Richtung kippen wird, so stimmt die Wetterprognose des europäischen Prognosemodells nachdenklich und lässt die Variante einer frühzeitigen Blockade der Tiefdrucksysteme noch offen. Anders formuliert: Werden die Tiefdruckgebiete ein paar wenige hundert Kilometer weiter westlich blockiert, so gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz auf der warmen Seite des Troges.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
25. September | +6 bis +17 Grad |
+11 Grad bis +14 Grad |
29. September | +6 bis +17 Grad |
+10 bis +14 Grad |
4. Oktober | +10 bis +22 Grad |
+14 bis +16 Grad |

Niederschlagsprognose: Übereinstimmende Prognose
In den letzten Tagen differierten die Niederschlagsprognosen der Vorhersage-Modelle, doch heute zeigt sich eine Übereinstimmung, die auch von den Kontrollläufen so gestützt wird. Verbreitet sind vom 24. bis 29. September Niederschlagssummen von 10 bis 20 l/m² zu erwarten, die über Süddeutschland für 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² an Regen sorgen können. Weniger ist tendenziell mit 0 bis 10 l/m² über dem Nordwesten zu erwarten.
