Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Die kommenden Tage werden nochmals richtig heiß, doch ein Tief auf dem Atlantik wird den Hochsommer beenden und so allmählich den Gesamtcharakter des Wetters bis zum Start in den meteorologischen Herbst beenden können.
Bis es soweit ist, spielt die Hitze ein großes Thema (Temperaturprognose), bzw. strebt zu ihrem vorläufigen, aber fulminanten Höhepunkt zu. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte zum Freitag der heißeste Tag des Jahres erwartet werden. Verbreitet wird mit Werten von +30 bis +35 Grad und örtlich bis +38 Grad ordentlich geschwitzt werden können.
Doch der Ausläufer eines Tiefdrucksystems dehnt sich von Freitag auf Samstag nach Süden aus und führt nach und nach frischere Luftmassen vom Atlantik kommend nach Deutschland, was die Tageswerte - unter einer erhöhten Schauerneigung - auf +17 bis +23 Grad zurückgehen lassen kann. Zeit zum durchlüften, denn zum Dienstag wird es bereits sonniger und wärmer. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2020.
Die beiden Vorhersage-Modelle berechnen in ihren Wetterprognosen einen ordentlichen Dämpfer für den Hochsommer, von dem er sich nicht mehr erholen wird. Stattdessen wird bis zum Ende vom August - und somit auch zum Ende des meteorologischen Sommers - die Tiefdruckaktivität ein Wörtchen mit zu reden haben.
Im Zeitraum vom 26. bis 27. August wird es mit Tageswerten von +22 bis +27 Grad und örtlich bis +29 Grad nochmals sommerlich warm. Darüber hinaus kühlt es vom 28. bis 31. August auf +17 bis +23 Grad ab. Im gesamten Zeitraum aber ist mit einer - meist leicht - erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen. Viel ist aber nicht zu erwarten, ebenso wenig wie lang andauernder und flächendeckender Landregen.
Bis zum 31. August werden Niederschlagssummen von verbreitet 5 bis 10 l/m² in Aussicht gestellt. Örtlich können bis zu 25 l/m² zusammenkommen, das ist aber - gemessen am vieljährigen Durchschnittswert - etwas zu wenig und da der August ohnehin schon etwas zu trocken ist (Sollerfüllung 56 Prozent), wird der August 2020 am Ende mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit deutlich zu warm und zu trocken ausfallen.
Apropos zu warm. Die ersten zwei Drittel vom August sind rum und bislang war der August 2020 im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961-90) um +4,8 Grad zu warm. Der Rekord für einen August stammt übrigens mit einer Differenz von +4,1 Grad aus dem Jahre 2003.
Wie wir bereits in der gestrigen Wetterprognose September 2020 erläutert haben, steht mit dem Zeitraum vom 25. bis 27. August ein entscheidender Zeitraum für den September bevor. Warum? Dazu der Blick auf die Wetterprognose des europäischen Wettermodells:
Was man sieht ist eine aktive Tiefdruckrinne zwischen Neufundland und der Barentssee. Weiter nach Süden dominiert die Hochdruckzone das Wettergeschehen. Im Detail wird es nun darauf ankommen, wie sich die Wettersysteme zueinander verhalten werden. Warum das Hoch nun zu einem entscheidenden Faktor werden kann, liegt darin begründet, dass die Tiefdruckachse auf dem Atlantik nach Süden abkippen und sich das Hoch - über Mitteleuropa - nach Norden aufwölben kann. In diesem Fall würde der Herbst 2020 spätsommerlich bis sommerlich warm starten können.
Passend dazu die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells. Das Hoch wölbt sich Anfang September über Mitteleuropa auf und führt im Verbund mit der Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik warme Luftmassen nach Europa. Die Abkühlung wäre also nur von kurzer Dauer.
Interessant sind die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle allemal. Im Kern aber distanzieren diese sich zunehmend von einem frühherbstlichen Wettercharakter und tendieren mehr in Richtung einer abwechslungsreichen Entwicklung der Großwetterlage, bei der sich in kürzeren Abständen Hoch- und Tiefdrucksysteme abwechseln können.
Die Kontrollläufe stützen diesen Wettertrend mehrheitlich. Das Temperaturspektrum normalisiert sich kurzzeitig ab dem 22. August und steigt zum 26. und 27. August nochmals in den deutlich zu warmen Bereich an. Ab dem 28. August steht eine erneute Normalisierung bevor, bleibt aber im Trend - im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert - um +1 bis +2 Grad zu warm. Diese Normalisierung zieht sich bis zum 4. September hin durch. Keine Hitze, kein Frühherbst - einfach annähernd normales
Wetter.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
26. August | +16 bis +29 Grad |
+20 Grad bis +24 Grad |
30. August | +15 bis +25 Grad |
+19 bis +21 Grad |
4. September | +13 bis +23 Grad |
+18 bis +20 Grad |
Die Ausschweifungen der Vorhersage-Modelle in die Extreme sind zwar plausibel und gehören in den kommenden Tagen weiterhin beobachtet, doch die Kontrollläufe stützen den Wettertrend der letzten Tage, was ein Wechselspiel aus Sonne, Wolken und gelegentlichem Niederschlag bei weitgehend für die Jahreszeit-typischen Temperaturen - bis in den September hinein - zu einer sehr wahrscheinlichen Wetterentwicklung macht. Soweit der Stand.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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