Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 04.02.2020 - Eine unwetterartige Sturmserie nähert sich Deutschland
Einer ruhigen Wetterphase folgt die nächste Sturmserie nach und setzt den Trend eines turbulenten und ereignisreichen Wintermonats weiter fort. Wie hoch ist das Potential von orkanartigen Winden einzustufen?
Einige Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer gehen heute noch über Deutschland nieder, die über den Staulagen und insbesondere über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern länger andauernd ausfallen können. Die Schneefallgrenze schwankt um die 500 Meter und oberhalb etwa 700 Meter kann der Schnee auch liegen bleiben. Mehr dazu in der Schneeprognose.
In den darauffolgenden Tagen beruhigt sich das Wetter. Die Niederschläge klingen ab und vermehrt kommt nach teils frostigen Nächten die Sonne zum Vorschein. Örtlich bleibt es auch den ganzen Tag über neblig trüb und mit Wind ist erst einmal nicht zu rechnen. Die Tageswerte pendeln sich auf milde +4 bis +8 Grad ein. Zum Sonntag aber verlagert sich ein Sturmtief in Richtung Deutschland und bestätigt damit den Wettertrend der letzten Tage. Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Februar.
Orkanartige Winde?
Wir möchten an dieser Stelle kurz auf die turbulente und unwetterartige Wetterentwicklung zum Wochenende und zum Start in die neue Woche näher eingehen. Es handelt sich hierbei um eine aktiv-dynamische Wetterentwicklung, die von einem kräftigen Tiefdruckzentrum über Island dominiert wird. Dieses Tiefdruckzentrum verlagert sich nun bis zum Start in die neue Woche weiter nach Osten in Richtung Skandinavien und ermöglicht an seinem südlichen Gradienten die Entwicklung von Schnellläufersystemen und Randtiefentwicklungen, mit denen im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu spaßen
ist.
Grundsätzlich aber gilt bei dieser Wetteraktivität die Details noch abzuwarten und in den kommenden Tagen weiter zu beobachten. Doch was möglich wäre wenn dieses Tief tatsächlich diese Zugbahn hat, zeigt die aktuelle Windberechnung des europäischen Wettermodells für den kommenden Montag.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Turbulente Wetterentwicklung
Im gesamten Zeitraum vom 10. bis 14. Februar bleibt die Wetteraktivität nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells auf einem hohen bis sehr hohem Niveau. Der Wind hat in diesem Zeitraum weiterhin das Potential für Starkwindereignisse über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sorgen.
Ein Auf und Ab
Die Temperaturen pendeln sich meist auf Werte von +4 bis +8 Grad ein und können mit Hilfe der Vorderseitenströmung kurzzeitig bis an die +10 Grad Marker heran ansteigen und mit der nachfolgenden Rückseite auf +1 Grad absinken.
Der Wettercharakter ist als instabil zu bewerten und immer wieder kommt es zu Niederschlägen unterschiedlichster Intensität und Dauer.
Winterliche Anzeichen?
Bis auf weiteres erst einmal Fehlanzeige für winterliche Wetterverhältnisse. Daran hat sich in den letzten Stunden wenig verändert. In den letzten Tagen hatten wir aber immer wieder einmal über den Polarwirbel berichtet, der nach der Monatsmitte zur Instabilität neigen kann. Einen Ansatz hierfür zeigen die Europäer zum 14. Februar, was über Deutschland zunächst nur nasskalte Temperaturen zur Folge haben kann. Mal sehen, was aus diesem Ansatz in den kommenden Tagen wird.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Hohes Unwetterpotential
Die Wettervorhersage der Amerikaner stützt die turbulente und aktiv-dynamische Wetterentwicklung des europäischen Wettermodells und setzt sogar noch was oben drauf.
Eine ganze Sturmserie ist möglich
Es wird stark darauf ankommen, wie die Tiefdruckrinne im Detail verlaufen wird. Zum aktuellen Stand wird diese weiter südlich berechnet, was die Wetteraktivität über Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmen lassen wird. Das südlich gelegene Hoch versucht zwar immer wieder für etwas Beruhigung zu sorgen, doch bleibt es zumeist bei einem kläglichen Versuch.
Und so ist im gesamten Zeitraum vom 9. bis 13. Februar mit unwetterartigen Starkwindereignissen zu rechnen, wobei es über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee, sowie über den exponierten Lagen zu vollem Orkan kommen kann.
Und der Winter?
Der hat bei dieser Windaktivität vorerst keine Chancen sich durchzusetzen. Doch die Chancen einer solch hohen Wetteraktivität liegen für den Winter im sog. Downstream-Development, was die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells heute auch so berechnet. Die Tiefdruckgebiete stoßen durch ihre Wucht immer weiter nach Osten vor und nachfolgend reißt die Verbindung zur Tiefdruckrinne ab, bzw. kann nicht auf Dauer aufrecht erhalten werden. Die restlichen Tiefdruckgebiete wirbeln über dem östlichen Europa umher und ziehen aus nördlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Süden.
Gleichzeitig erhöht sich der Spielraum für das Hoch, sich nach Norden auszustellen und den Kaltluftzustrom nach Süden zu stützen. Das kann in einer abgeschwächten, aber auch in einer sehr ausgeprägten Form von statten gehen. Die Amerikaner zeigen heute eine ausgeprägte Form, was den Winter zwar nicht - nachhaltig - nach Deutschland führt, dennoch aber aufzeigt, wie das gelingen kann.
Auf den Punkt gebracht: Unwetterartige Starkwindereignisse
Ein paar ruhige Wettertage sind nun bis zum Wochenende zu erwarten. Die Ruhe vor dem Sturm sozusagen, denn seit einigen Tagen berechnen - beide - Vorhersage-Modelle eine im Zeitraum vom 9. bis 13. Februar äußerst dynamische Wetterentwicklung, die zudem ein hohes Potential von unwetterartigen Starkwindereignissen mit sich führt. Mit winterlichen Wetterverhältnissen ist bis dahin nicht zu rechnen, wenngleich mit einer entsprechend kräftigen Rückseitenströmung der eine oder andere Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nicht ausgeschlossen werden kann.
Interessant aber sind die Entwicklungen nach der Monatsmitte. Die kräftigen Tiefdrucksysteme hinterlassen im Polarwirbel ihre Spuren, was das die Entwicklung der Temperaturen wieder breiter aufstellt.
Wettervorhersage der Kontrollläufe: Viel Wind, viel Regen, wechselhafte Temperaturen
Der Zeitraum vom 6. bis 10. Februar wird für die Jahreszeit von den Kontrollläufen zu mild berechnet. Vom 10. bis 14. Februar zeichnet sich eine nasskalte Wetterentwicklung ab, bei der die Tageswerte in den Bereich um, bzw. unter die +5 Grad Marke absinken können. Im weiteren Verlauf zeichnet sich vom 15. bis 20. Februar eine zu milde Temperaturentwicklung ab.
Die Niederschlagsneigung ist bis zum 9. Februar als schwach zu bewerten, steigt dann aber bis zum 15. Februar in den mäßig erhöhten Bereich an und sinkt nachfolgend in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich ab.
Der Wind wird mit einem Mittelwind von 10 bis 13 m/s (36 bis 47 km/h) vom 9. bis 15. Februar auf einem stürmischen Niveau berechnet.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
10. Februar | +2 bis +11 Grad |
+6 bis +8 Grad |
14. Februar | +0 bis +10 Grad |
+4 bis +6 Grad |
19. Februar | +0 bis +14 Grad |
+7 bis +9 Grad |
Die aktuelle Entwicklung lässt für den Zeitraum vom 9. bis 13. Februar nicht Gutes erahnen. Starkwindereignisse werden zunehmend wahrscheinlicher und auch Randtiefentwicklungen werden berechnet, die unter Umständen auch zu orkanartigen Winden führen können. Mit winterlichen Wetterentwicklung bis auf tiefere Lagen herab ist dabei nicht zu rechnen, wenngleich die Niederschläge ab den mittleren Lagen durchaus in Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer übergehen können. Erst zur Monatsmitte zeichnen sich vermehrt Wetterentwicklungen ab, die für eine strukturelle Veränderung sorgen können. Welche das sind und was das für den Winter bedeutet, erläutern wir in einer Aktualisierung der Winterprognose heute Abend an dieser Stelle gegen 20:30 Uhr.
Update der Wetterprognose von 20:30 Uhr
Trotz der nun eingeflossenen kühlen Luft, waren die bereits vergangenen Februar-Tage mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +8,12 Grad deutlich zu warm. Das wird sich zwar in den kommenden Tagen noch etwas nach unten korrigieren, doch zeigt es, dass die erste Februar-Dekade und mit hoher Wahrscheinlichkeit die gesamte erste Februar-Hälfte zu warm ausfallen wird. Warum?
Zwischen nasskalt bis mild
Die aktuellen Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle zeigen keinen Ausweg, wie das mit einem Kaltlufteinbruch klappen könnte. Zu stark und zu dominierend ist der Tiefdruckwirbel zwischen Island, Skandinavien und der Barentssee. Allenfalls nasskalte Wetterphasen sind möglich, die ab den mittleren Lagen für etwas Schnee und ab den höheren mittleren Lagen für die Ausbreitung einer Schneedecke sorgen können. An ein Flachlandwinter ist bis zum 14. Februar nicht zu denken.
Heftige Winde
Dafür aber wurden im Tagesverlauf die kräftigen, stürmischen Winde im Zeitraum vom 9. bis 13. Februar bestätigt. Zudem zieht die Tiefdruckachse weit südlich, sodass das Potential von unwetterartigen Starkwindereignissen bis hin zu orkanartigen Winden erhalten bleibt.
Ausreichend Niederschlag
Der Dezember und der Januar waren zu trocken und verschärften in einigen Bundesländern noch die Dürresituation. Nun aber gibt und gab es reichlich Niederschlag. Die ersten Februar-Tage sorgten für anständige Niederschlagssummen und konnten das Niederschlagssoll bereits zu 32 Prozent erfüllen. Etwas trockener war es in Teilen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Im Hinblick auf die hohe Wetteraktivität, können bereits zur Monatsmitte über manchen Regionen das Niederschlagssoll des gesamten Monats erreicht werden. Kurzum hat der Februar eine hohe Wahrscheinlichkeit zu warm und zu nass auszufallen.
Ein kurzer Blick auf die Langfristprognose:
Die Abweichung für den Februar wird - im Moment - im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit +2 bis +3 Grad um im Trend von bis zu +4 zu warm berechnet. Noch schlimmer sieht das über dem östlichen Europa und dem westlichen Russland aus, wo die Abweichung mit +3 bis +5 Grad an den oberen Rand der Berechnungen schlägt. Die Niederschlagsaktivität ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert deutlich positiv zu bewerten. Das passt also ganz gut zu der aktuellen Wetterentwicklung.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Dezember 2019 | +2,9 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Januar 2020 | +3,8 Grad | Trend: zu trocken |
Februar 2020 | +2 bis +4 Grad | Trend: zu nass |
Der wärmste Winter aller Zeiten?
Der stammt mit einer Abweichung von +4,3 Grad aus dem Jahre 2007. Der aktuelle Winter hat eine Abweichung von rund +3,5 Grad. Um den Rekord aus dem Jahre 2007 einstellen zu können, müsste der Februar also um rund +6 Grad zu warm ausfallen. Gabe es das schon einmal? Nein! Die höchste Abweichung betrug rund +5,3 Grad und stammte aus dem Jahre 1990. Zwar ist beim Wetter immer grundsätzlich alles möglich, doch die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Winter der wärmste aller Zeiten wird ist sehr sehr gering.
Einer der schneeärmsten Winter bisher
Und dennoch, dieser Winter könnte einen Rekord aufstellen, den jeder schon bemerkt hat. Der signifikante Mangel an Schnee. Der Winter brachte es bislang auf durchschnittliche 2,12 Schneetage. Der geringste Wert stammte aus dem Jahre 2007/08 mit gerade einmal 5,5 Schneetagen und mit dem Ausblick der Vorhersage-Modelle und des Langfristmodells klingt es - für den Moment - plausibel, dass dieser negativ Rekord eingestellt werden könnte.
Was aber kann den Winter noch umstimmen?
Die derzeit hohe Wetteraktivität ist durchaus als Faktor für eine Umstellung zu bewerten. Doch muss auch gesagt sein, dass die Höhenkälte ab Mitte Februar schon zwischen -7 bis -9 Grad liegen muss, damit winterliche Verhältnisse in tieferen Lagen zu diskutieren sind. Da stellt sich natürlich die Frage, wo denn die Kälte herkommen soll!? Vor allem in Anbetracht der Druckanomalien bis zum 14. Februar.
Was man sieht ist ein vollständig intakter Polarwirbel, der durch eine Hochdruckbrücke zwischen Sibirien und Alaska/Kanada noch gestützt wird. Da braucht man nicht viel Phantasie um zu erkennen, dass das mit dem Winter auf diese Art und Weise nichts wird.
Der NAO- und AO-Index weisen jeweils einen positiven Wert auf, wenngleich der AO-Index ab der Monatsmitte von sehr positiv auf gemäßigt positiv absinkt. Kurzum werden jahreszeitenbedingte Turbulenzen innerhalb der Polarwirbel frühestens ab der Monatsmitte zu erwarten sein. Wenn es also zu einer - nachhaltigen - Veränderung kommen soll, so muss diese brachial sein. So etwas ist aber in den Kontrollläufen nicht zu erkennen. Das höchste Maß an Winter
wird in Form einer Ostströmung gezeigt und mit einem Kaltlufttropfen wäre auch Schneefall möglich. Allenfalls labil. Interessant ist in diesem Zusammenhang zu bemerken, dass der Kälteklops
über Kanada erhalten bleibt und nicht von der Stelle weicht.
Die Erkenntnis: Die Zeit rennt dem Winter davon
So sieht es aus. Man braucht derzeit schon viel Phantasie, um aus der aktuellen Wetterentwicklung eine winterliche Großwetterlage abzuleiten. Vielmehr sieht es so aus, dass es bis zur Monatsmitte einen weiteren Temperaturüberschuss und einen Mangel an Flachland-Schnee zu beklagen gibt. Zwar wird dieser Winter kein Rekordwarmer Winter, doch in Sachen Schneemangel könnte er neue Maßstäbe setzen. Der Klimawandel lässt grüßen.