Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 03.02.2020 - Der nächste Sturm? Eine turbulente Wetterentwicklung zeichnet sich ab
Wind, Dauerregen, Überflutungen und Schneefall. Das Wetter hat im Februar allerhand zu bieten und auch in den aktuellen Wetterprognosen zeichnet sich eine anhaltend hohe Wetteraktivität ab.
Eine Tiefdruckfront schleift
in den kommenden Stunden über Deutschland hinweg und sorgt südlich der Linie von Köln und Dresden für zeitweilige Niederschläge, die über Baden-Württemberg und Bayern länger andauernd und ergiebiger ausfallen können. In Kombination mit dem Wind und den milden Temperaturen kommt noch Schmelzwasser hinzu, was regional die Flüsse über die Ufer und zu Überflutungen führen kann. Mehr dazu in der aktuellen Niederschlagsprognose und den Warnungen der Hochwasserzentralen.
Bereits in der Nacht auf Dienstag erfolgt von Norden ein Temperatursturz, was die Tageswerte in den kommenden Tagen auf +1 bis +6 Grad absinken lässt. Die Schneefallgrenze pendelt sich um die 500 Meter herum ein und oberhalb etwa 600 Meter ist mit der Ausbildung einer Schneedecke zu rechnen (Schneeprognose). Nachfolgend beruhigt sich das Wetter. Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Februar 2020.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Eine Nasskalte Wetterentwicklung
Nach der Wetterprognose der Europäer konzentriert sich vom 7. bis 10. Februar ein Tiefdruckzentrum bei Island, welches sich nachfolgend nach Osten verlagert. So ist die ruhige Wetterphase wohl nur von kurzer Dauer.
Zunehmende Wetteraktivität
Bis zum 9. Februar ist mit einem weitgehend ruhigen Wettercharakter zu rechnen, doch das atlantische Frontensystem zieht rasch in Richtung Skandinavien und sorgt vom 9. bis 11. Februar über Deutschland, Österreich und der Schweiz für reichlich Niederschlag und kräftige Winde. Das Potential von Starkwindereignissen ist deutlich erhöht.
Absinkende Schneefallgrenze
Liegen die Tageswerte am 9. Februar noch zwischen +8 bis +13 Grad, so sinken die Werte mit einer nordwestlichen Grundströmung bis zum 11. Februar auf +1 bis +6 Grad ab. Die Schneefallgrenze pendelt sich erneut auf die mittleren Lagen (500 bis 800 Meter) ein und über den höheren Lagen ist mit Neuschneezuwachs zu rechnen. Ein Flachlandwinter aber hat nach dieser Berechnung keine Chance.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Hohe Wetteraktivität
Auch nach der Wettervorhersage der Amerikaner zeichnet sich eine im Zeitraum vom 5. bis 9. Februar nur vorübergehende Wetterberuhigung ab. Nachfolgend drängen kräftige Tiefdruckgebiete in Richtung Mitteleuropa und sorgen für ein ansteigendes Unwetterpotential.
Sturm mit erhöhten Potential orkanartiger Winde
Die Überschrift stammt von gestern und hat auch heute noch Gültigkeit, was die Eintreffwahrscheinlichkeit für dieses Wetterereignis erhöht. Das Tiefdruckzentrum verlagert sich vom 9. bis 14. Februar nur sehr langsam in Richtung Skandinavien und ist quasi-stationär zu bewerten. Die Tiefdruckgradienten reichen vom östlichen Kanada bis über das westliche Russland, was für die Jahreszeit außergewöhnliche Dimensionen sind.
Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich am südlichen Tiefdruckgradienten, was zu einer erhöhten Neigung von Randtiefentwicklungen oder sog. Schnellläufersystemen führen kann. Kurzum ist auch nach dieser Wettervorhersage vom 9. bis 13. Februar mit einer erhöhten Wetteraktivität zu rechnen.
Ein Auf und Ab der Temperaturen
Das Temperaturspektrum liegt vom 9. bis 17. Februar meist im Bereich von +4 bis +8 Grad und kann mit einer Vorderseitenströmung kurzzeitig auf bis +12 Grad und mit der Rückseitenströmung auf bis +1 Grad absinken. Von Regen- über Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wird alles dabei sein können.
Auf den Punkt gebracht: Nach einer kurzen Pause geht es wieder zur Sache
Diesen Wettertrend verfolgen die Vorhersage-Modelle schon seit einigen Tagen. Wie turbulent der Wettercharakter aber tatsächlich verlaufen wird, hängt von der Position der Tiefdruckrinne ab. In den letzten Stunden wurde diese weiter südlich berechnet, das das Potential von unwetterartigen Starkwindereignisse ansteigen lassen kann.
Zudem wäre somit eine deutlich zu warme Wetterlage vom Tisch, wenngleich sich bei nasskalten bis milden Witterungsverhältnissen auch keine winterliche Großwetterlage einstellen mag.
Wettervorhersage der Kontrollläufe: Viel Regen, viel Wind
Die Wetterberuhigung wird im Zeitraum vom 5. bis 9. Februar von den Kontrollläufen gestützt. Nachfolgend steigt die Niederschlags- und Windaktivität wieder an. Das Temperaturspektrum ist im Vergleich zum langjährigen Mittelwert über dem Süden etwa um +2 bis +4 Grad zu warm und pendelt sich nach Norden mit einer Differenz von +0 bis +2 Grad knapp über dem Normalwert ein. Anders formuliert ist nach den Kontrollläufen nicht mit einem Wintereinbruch zu rechnen.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
9. Februar | +2 bis +10 Grad |
+6 bis +8 Grad |
13. Februar | -1 bis +11 Grad |
+4 bis +5 Grad |
18. Februar | -1 bis +13 Grad |
+5 bis +7 Grad |
Der Wettertrend der letzten Tage bestätigt sich heute erneut und ist für die Jahreszeit weiterhin zu mild. Zwar zeichnen sich auch nasskalte Tendenzen ab, doch durch die hohe Wetteraktivität ist das nichts Halbes und auch nichts Ganzes. Was aber mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen wird, ist ein erneut turbulenter Wettercharakter mit einem hohen Potential unwetterartiger Starkwindereignisse. Wo viel Bewegung im Spiel ist, können sich auch Veränderungen ergeben. Welche das sind und in welche Richtung diese in der zweiten Februar-Dekade gehen können, erläutern wir in einer Aktualisierung der Winterprognose heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr.
Update der Wetterprognose von 19:50 Uhr
So langsam fällt ein Baustein nach dem anderen, was die kommende Wetterlage zunehmend zementiert
. Der Ausgangspunkt ist bei Neufundland. Dort entsteht zum 5. Februar ein Tiefdrucksystem, was sich rasch verstärkt und auf seiner Rückseite - über dem östlichen Kanada - sehr kalte Luftmassen nach Süden führt. Das befeuert die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik.
Zwischen nasskalt bis mild
Und bedingt durch diese Wetterentwicklung bleibt gar nicht anderes mehr übrig, als eine nasskalte Nordwest- oder milde Westwetterlage. Entscheidend hierfür ist der Verlauf der Tiefdruckrinne. Was aber in beiden Fällen gilt, ist eine vom 9. bis 13. Februar enorm hohe Wetteraktivität mit einem hohen Potential an Starkwindereignissen.
Diese - turbulenten und nassen - Wetterentwicklungen wurden vom amerikanischen Wettermodell heute Nachmittag und heute Abend bestätigt.
Ist ein Wintereinbruch möglich?
Möglich ist beim Wetter grundsätzlich immer alles, doch wahrscheinlich ist etwas anderes. Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 13. Februar an, so ist die Großwetterlage klar zonal definiert. Zonal bedeutet Westwetterlage, mal mit einer Südwest-, mal mit einer Nordwestkomponente. In jedem Fall aber wechselhaft.
Schaut man genauer hin, so erkennt man im Ansatz die Wiederherstellung der Hochdruckverbindung zwischen Sibirien und Kanada, was für alle Freunde des Winterwetters
eine suboptimale Wetterentwicklung ist. Warum? Das Zirkulationsmuster bleibt auf diese Art und Weise nicht nur erhalten, es verstärkt sich sogar noch.
Destabilisierung des Polarwirbels?
Diese Varianten hatten die Amerikaner noch gestern im Programm, doch war klar, dass dies Ausreißer sind, dennoch aber eine Möglichkeit aus dem ewigen März-Winter boten. Schaut man sich den AO-Index an, so wird dieser zum 10. Februar soweit positiv berechnet, dass einzelne Varianten schon über die Skala hinausschießen. Erst zum 15. Februar beginnen die positiven Werte wieder in Richtung neutrale abzusinken, bleiben aber bis auf weiteres positiv besetzt. Kurzum - ein mehr als stabiler Polarwirbel.
Und das eine Westwetterlage sehr wahrscheinlich ist, bestätigt ein positiver NAO-Index, der ebenfalls bis zum 16. Februar keine Ansätze in die negative Richtung aufzuweisen hat. Und um das Thema um den Polarwirbel noch zu komplettieren, bleiben die Winde in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades mit Windgeschwindigkeiten von bis +160 km/h positiv besetzt. In Summe also spricht derzeit kein Randfaktor für die Destabilisierung des Polarwirbels.
Kontrollläufe: Kein Winter
Der Mittelwert aller Kontrollläufe zeigt, dass bis Mitte Februar eine winterliche Wetterlage so gut wie keine Chancen hat - noch nicht einmal im Ansatz ist da etwas zu erkennen. Vielmehr wird die Zeit bis zur Monatsmitte nass und windig ausfallen und das Temperaturspektrum wird sich zwischen nasskalt und mild bewegen können. In jedem Fall aber für die Jahreszeit zu warm.
Die Erkenntnis: Ein Winter der seinem Namen nicht gerecht werden kann
Das Muster scheint sich zu wiederholen. Hier können Sie nachlesen, warum Warum der Winter ist, wie er ist. Es hilft alles nichts, solange diese Muster so eingefahren und zu einer ausgeprägten Erhaltungsneigung tendieren ist für den Winter nichts zu gewinnen.
Aber gibt es denn Auswege? Ganz vage zeigen sich ab der Monatsmitte Varianten, die einen instabiler werdenden Polarwirbel andeuten. Dass alleine bringt noch nicht den Winter, es bietet aber den Ausweg aus der zonalen Grundströmung. Grundsätzlich ist mit ansteigendem Sonnenstand die zweite Februar-Hälfte prädestiniert für zunehmende Turbulenzen innerhalb des Polarwirbels, doch dafür sind die Kontrollläufe momentan zu zaghaft. Wie es aber dennoch klappen kann, zeigen die nachfolgenden zwei Varianten. Entweder ein Hoch zwischen Skandinavien und der Karasee, oder ein Hoch stellt sich auf dem Atlantik nach Norden auf. Das sind die Optionen, die dem Spätwinter noch bleiben.