Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 30.01.2020 - Wann kommt der Winter?
Der Februar startet außergewöhnlich warm, bekommt dann aber einen Dämpfer verpasst, der auch in die winterliche Richtungen kippen kann. Ob der Winter dann aber auch über Deutschland nachhaltig Einzug halten, hängt nach wie vor von einem Hochdrucksystem ab.

Richtig warm wird es am kommende Wochenende. Verbreitet werden Tageshöchstwerte von +10 bis +14 Grad berechnet und unter bestimmten Voraussetzungen wären auch bis +16 Grad möglich. Lediglich die dichten Wolkenfelder und der zeitweilige Niederschläge verhindern, dass es noch wärmer werden kann. Kurzum: Mehr Frühling als Winter!
Apropos Niederschlag, der wird als reichlich, bzw. ausreichend simuliert. Bis zum 4. Februar sind über den Küstenregionen und südlich der Linie von Köln und Dresden 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² zu erwarten. In einem breiten Streifen zwischen Münster und Berlin kann es mit 5 bis 15 l/m² weniger an Niederschlag geben. Details aber bleiben in der dynamischen Wetterentwicklung noch abzuwarten - Verschiebungen sind möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Februar.

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Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der winterliche Ansatz bleibt erhalten
In den letzten Stunden haben die Vorhersage-Modelle zwei unterschiedliche Richtungen verfolgt - eine davon war der Winter. Die Schlüsselszene für den Winter ist bereits am 3. Februar. Nur - und nur dann - wenn sich das Hoch auf dem Atlantik aufstellt, einen Störimpuls setzt und nachfolgend für eine Meridionalisierung des Strömungsmusters sorgt, so hat der Winter seine Chance. Die Wetterprognose der Europäer aber schwankt und wankt weiterhin.
Winterliche Optionen
Das Hoch schafft es, sich zum 3. Februar von den Azoren bis nach Grönland aufzustellen und einen Störimpuls zu setzen. Bis zum 5. Februar wird das Hoch etwas weiter nach Osten gedrückt und liegt mit seinem Kern bei England. Bedingt durch die eingeleitete Meridionalisierung tropfen die Tiefdruckgebiete über Skandinavien nach Süden ab und führen kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer
Die Temperaturen gehen vom 5. bis 7. Februar auf +1 bis +6 Grad zurück und bis auf tiefere Lagen herab sind Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer möglich. Ab den mittleren Lagen ist wieder mit der Ausbildung einer dünnen Schneedecke zu rechnen.
Das Hoch weicht nach Osten aus
Doch dem Versuch die Meridionalisierung nachhaltiger zu gestalten, wird nicht genügend Zeit eingeräumt. Wie ein Presser
sitzen die atlantischen Tiefdruckausläufer in den Startlöchern und erhöhen den Druck auf das Hoch. Da die Stabilisierung fehlt, kippt das Hoch nachfolgend einfach nach Osten ab und der milde, unbeständige und teils auch windige Wettercharakter nimmt seinen Lauf.
Eine winterliche Wetterentwicklung hat aber weiterhin noch das Potential nachhaltiger auszufallen, so wie es in den letzten Tagen schon häufiger mal berechnet wurde. Entscheidend werden zwei Faktoren sein. Der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada und die Stabilität des Hochdrucksystems. Rückblickend mit dem Verlauf des bisherigen Winters aber ist das ab kippende Hochdrucksystem eine absolut plausible Wetterentwicklung.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein für den Winter nicht ganz so optimale Entwicklung
Stark verkürzt zusammengefasst, weichen die Amerikaner nicht von den letzten vier zu milden Berechnungen der letzten Stunden ab und auch die fünfte in Folge zeigt eine in der ersten Februar-Dekade zu warme Temperaturentwicklung.
Das Hoch baut sich nicht einmal im Ansatz auf
Das Hoch regt sich - wie ein Kleinkind - nach oben, versucht auf die Beine zu kommen, doch dann kommen rabiate Tiefdruckgebiete und schubsen das Hoch einfach um. Bildlich formuliert, aber durchaus den Tatsachen der Wetterprognose der Amerikaner entsprechend.
Nasskalt
Der Temperaturcharakter sinkt zwar vom 5. bis 7. Februar in den nasskalten Bereich ab, doch mit einer winterlichen Wetterentwicklung ist das nicht gleichzusetzen, wenngleich ein paar Graupelschauer bis auf die tieferen Lagen herab niedergehen können.
Erneut brechen stürmische Zeiten an
Erst einmal entfesselt, toben sich die Tiefdruckgebiete regelrecht aus. Das Hoch wird zunehmend defensiver und verschwindet zum 8. Februar schließlich ganz nach Osten. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz stellt sich eine Südwest- bis Westwetterlage ein und die Tiefdruckgebiete sorgen für reichlich Wolken, Niederschlag und viel Wind. Die Temperaturen bleiben mit +6 bis +12 Grad für die Jahreszeit viel zu warm.
Der Winterverhinderer
Der zeigt sich in der Wettervorhersage der Amerikaner heute ganz deutlich in einem sich zentralisierenden Polarwirbel über Kanada. Fast der gesamte Polarwirbel konzentriert sich dort an einer Stelle. Außergewöhnlich heftig, aber aufgrund der Vorgeschichte kein Wunder, lag doch dort im Winter bislang das Kälte- und Schneezentrum. Bedingt durch diese brachiale
Wucht des Wirbels, traut sich das Hoch nicht einmal im Ansatz nach Norden aufzusteigen und verschwindet lieber, bevor es Haue
bekommt.

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Auf den Punkt gebracht: Nasskalter bis milder Wettertrend
Zunächst sei erwähnt, dass die winterlichen Varianten nicht verschwunden sind, diese werden weiterhin berechnet. Die Vorhersage-Modelle aber sind derzeit der Meinung, dass sich in der ersten Februar-Dekade eher eine nasskalte bis zu milde Wetterlage durchsetzen kann. Anders formuliert würde es in den kommenden Stunden nicht überraschen, wenn die Vorhersage-Modelle nochmals in die winterliche Richtung kippen würden, tun sie das aber nicht, so ist die Milderung ein sehr wahrscheinlicher Wetterausblick für die erste Februar-Dekade.
Der vierte Anlauf des Winters würde dann ebenfalls kläglich scheitern, wie die Versuche zuvor. Manchmal ist aus Sicht der Winterfreunde einfach der Wurm, bzw. der Klimawandel drin. Warum das so sein mag, hatten wir vor ein paar Tagen einmal erläutert. Mehr dazu: Warum die Winter wärmer werden.
Milder Temperaturtrend
Das eine mildere Temperaturentwicklung eine durchaus plausible Entwicklung ist, zeigen die Kontrollläufe. Der Zeitraum vom 1. bis 3. Februar fällt gegenüber dem vieljährigen Mittelwert deutlich zu warm aus. Vom 4. bis 7. Februar zeichnet sich mit höherer Wahrscheinlichkeit eine nasskalte Entwicklung ab, die auch für Schneeschauer gut sein kann. Vom 7. bis 15. Februar ist aber eine zu milde Temperaturtendenz auszumachen.
Viel Niederschlag
Das ist sozusagen das Positive an der kommenden Wetterentwicklung - zumindest aus Sicht der Natur. Denn die Tiefdruckgebiete sorgen für reichlich Niederschlag und so können bis zum 15. Februar zwischen 20 bis 40 l/m², örtlich bis 60 l/m² und über Staulagen bis 80 l/m² zusammenkommen. Zum Vergleich hat der Durchschnittliche Februar ein Niederschlagssoll von 49 l/m².
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
5. Februar | -3 bis +7 Grad |
+1 bis +2 Grad über dem Süden und Osten +4 bis +6 Grad über dem Norden und Westen |
9. Februar | -1 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
14. Februar | -1 bis +11 Grad |
+6 bis +7 Grad |

Der Prozess mit dem Kaltluftvorstoß zum 4./6. Februar ist noch nicht vom Tisch und schwankt zwischen nasskalt und teils winterlichen Wetterereignissen. Nachfolgend aber zeigt sich eine neuerliche - zu warme - Temperaturentwicklung ab. Ob die Vorhersage-Modelle nochmals in Richtung Winter kippen, oder die Milderung letztlich bestätigen, erläutern wir in einer Aktualisierung der Winterprognose heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr.
Update der Wetterprognose von 20:09 Uhr
Den großen Umschwung in Richtung Winter hat es im Tagesverlauf nicht gegeben, aber auch für das deutlich zu warme Niveau fehlt es noch etwas an Elan.
Zudem sind die winterlichen Wetterlagen noch immer nicht vom Tisch. Wir gehen der Sache einmal näher nach und schauen, welche Optionen dem Winter denn Überhaupt noch bleiben.

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Der NAO- und AO-Index
Beides sind frühe Indikatoren für einen Störimpuls, bzw. einer sich grundsätzlich verändernden Großwetterlage. Entsteht bspw. ein Blockadehoch mit winterlichen Auswirkungen auf Mitteleuropa, so sollte der NAO-Index negativ sein. Bläst hingegen ein kräftiger West bis Südwestwind und treibt die Temperaturen nach oben, so ist der NAO-Index positiv. Umgekehrt ist ein nasskalter Witterungscharakter wahrscheinlicher, wenn sich der NAO-Index im neutralen Umfeld tummelt.
Aktuell liegt der NAO-Index von 2. bis 7. Februar im neutralen und darüber hinaus im positiven Bereich. Anders formuliert sind die Anzeichen für ein Blockadehoch auf dem Atlantik als gering einzustufen.
Der AO-Index (vereinfacht Zustand des Polarwirbels) kann darüber Auskunft geben, ob eine Veränderung vom Polarwirbel ausgeht. Ist der AO-Index stark negativ, so ist vom Displacement bis hin zum Polarwirbelsplitt alles möglich. Ist der AO-Index hingegen positiv, so ist mit einen intakten Polarwirbel zu rechnen, was eine zonale Grundströmung wahrscheinlicher macht. Zum aktuellen Stand wird der AO-Index fast auf Anschlag
im positiven Bereich simuliert. Winterliche Wunder
sind vom Polarwirbel wohl nicht zu erwarten.
Warming in Stratosphärenhöhe
Das Thema eines Major-Warmings in Stratosphärenhöhe ist vorerst vom Tisch. Mehr wie ein Minor-Warming ist nicht drin und die Windgeschwindigkeiten in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades liegen mit +70 bis +130 km/h im positiven Bereich. Mit einer Abschwächung des Polarwirbels ist also erst einmal nicht zu rechnen.

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Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront
Das ist und bleibt - wohl der letzte - Hoffnungsschimmer der Freunde des Winterwetters
. Der Zusammenschluss zwischen den Hochdruckgebieten über Sibirien und Alaska/Kanada kommt weiterhin nicht zustande. Das gibt den Tiefdruckgebieten zwischen den Aleuten und dem Zentrum zwischen Neufundland und Skandinavien die Chance sich zu verbinden.
Gelingt das möglichst weit westlich, so hat das Azorenhoch noch die Möglichkeit sich über dem Atlantik nach Norden aufzuwölben und eine hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront zu provozieren. Wie das aussehen kann, zeigt sich in den Druckanomalien und einem Kontrolllauf. Es sei aber an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass wenn die Tiefdruckaktivität weiter östlich liegt, dass Hoch sich eben auch östlicher positioniert, was dann wohl mit milden und trockenen Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz einhergehen wird.

Die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle
Die Rahmenbedingungen zeigen es überdeutlich, dass der Winter sich weiterhin - extrem - schwer tun wird, sich durchzusetzen. Doch Rahmenbedingungen sind dazu da, dass diese verändert werden können. Kurzum ist nach den Randfaktoren ein nasskalter bis milder Wettercharakter bis Mitte Februar deutlich wahrscheinlicher als ein nachhaltiger Wintereinbruch.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodell: Der fast Winter
Ganz chancenlos war der Winter im Tagesverlauf nicht und die Amerikaner berücksichtigen zumindest vom 4 bis 6. Februar den Kaltluftvorstoß wieder. Doch nachhaltig ist das alles nicht. Der Polarwirbel ist unglaublich aktiv und weist zum 11. Februar einen Kerndruck von bis zu 925 hPa aus. Das ist ein unglaublich niedriger Luftdruck. Wäre beeindruckend, wenn das so käme. Der niedrigste Luftdruck, der jemals registriert wurde betrug 870 hPa (innerhalb eines Taifuns). Zum Vergleich liegt der Luftdruck über Deutschland im Schnitt bei rund 1002 hPa.

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Wettervorhersage der Europäer: Erst nasskalt, dann milder
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells hat sich nur unwesentlich verändert und bleibt im Grunde gleich. Das bedeutet einen nasskalten Zeitraum vom 4. bis 6. Februar mit anschließender Milderung. Im Übrigen verfolgen die Europäer mit diesem dicken Tiefdruckklops
einen ganz ähnlichen Ansatz, wie die Amerikaner.

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Die Erkenntnis: Nasskalt mit mildem Trend
Dieser Wettertrend kann gerade so stehen bleiben. Der Februar beginnt sehr mild, wird zum 4. Februar zunehmend nasskalt mit durchaus winterlichen Ambitionen, bevor nach dem 7. Februar ein gegenüber dem vieljährigen Mittelwert positiver Temperaturtrend auszumachen ist Soweit der Stand!