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Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 26.01.2020 - Nasskalt mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen

| M. Hoffmann

Wind, Regen, Schnee, dann wieder außergewöhnlich warme Temperaturen. Ein turbulentes Auf und Ab ist in den kommenden Tagen vom Wetter zu erwarten, doch wie sieht es mit den winterlichen Ambitionen im Verlauf der ersten Februar Dekade aus?

Nasskalt mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen
Nasskalt mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen

Der Wettercharakter der kommenden Woche verändert sich. Aus ruhig und mild wird ein turbulenter, unbeständiger und windiger Wettercharakter hervorgehen, der über exponierten Lagen und den Küstenregionen auch für stürmische Windböen verantwortlich sein kann. Der Wind treibt zudem Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg die mit zurückgehenden Temperaturen bis auf die mittleren Lagen als Schnee niedergehen und auch über tieferen Lagen für den einen oder anderen Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sorgen können.

Oberhalb etwa 500 bis 700 Meter kann der Schnee auch liegen bleiben und zur Ausbildung einer dünnen Schneedecke führen. Weiter über dem Flachland aber ist bei Tageswerten von +1 bis +5 Grad ein bis zum Wochenmitte anhaltend nasskalter Wettercharakter zu erwarten. Mehr dazu n der aktuellen Schneeprognose.

Kräftige Erwärmung

Vom 30. Januar bis 3. Februar beruhigt sich das Wetter wieder und bei einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken und gelegentlichem Niederschlag steigen die Temperaturen mit einer kräftigen Südwestströmung in Richtung der +10 Grad Marke an - örtlich sind auch Werte darüber hinaus zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar 2020.

Ruhiges und mildes Wetter Anfang Februar?
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Ruhiges und mildes Wetter Anfang Februar?
© www.meteociel.fr

Ruhig und mild, oder turbulent und mild?

Nein, so einfach ist es dann doch nicht, denn zu erwähnen ist, dass nicht alle Vorhersage-Modelle den ruhigen Wettercharakter Anfang Februar stützen. Allen voran ist da die Wetterprognose der Europäer zu benennen.

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Das Wetter bleibt turbulent

Der Hochdruckkeil kann sich nach der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells nicht in dem Maße nach Mitteleuropa aufbauen, wie es vonnöten wäre, um das Wetter nachhaltig zu beeinflussen. Stattdessen treibt die - äußerst aktive - Tiefdruckrinne auf dem Atlantik ein Tief nach dem anderen in Richtung Mitteleuropa.

Windig und regnerisch

Und so ziehen vom 30. bis Januar bis zum 3. Februar immer wieder Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa hinweg, die mancherorts den Wind stürmisch aufleben lassen können. Im Kern aber bleibt der Wettercharakter für die Jahreszeit zu mild und wechselhaft.

Außergewöhnlich warm

Wenn man so möchte, setzt nach den Europäern dann zeitverzögert die Milderung aus südwestlichen Richtungen ein. Vom 3. bis 5. Februar werden aus südwestlichen Richtungen sehr warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was die Tageswerte bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter auf +8 bis +14 Grad ansteigen lassen kann. Örtlich wäre auch das Erreichen der +15 Grad Marke nicht auszuschließen.

Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront, doch liegt Deutschland auf der warmen - unwinterlichen - Seite
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront, doch liegt Deutschland auf der warmen - unwinterlichen - Seite
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Winterliche Entwicklungen ab den mittleren Lagen möglich

In den letzten Stunden berechnete die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine im Zeitraum vom 4. bis 10. Februar westliche Verlagerung des Hochdrucksystems. Ob der Winter dann eine Chance hat, hängt von der genauen Hochdruckposition ab.

Nasskalt - nicht winterlich - ist der Wettertrend

Das Hoch verlagert sich vom 3. bis 6. Februar weiter raus auf den Atlantik und liegt nördlich der Azoren zwischen Neufundland, Island und England. Damit sind die Bedingungen für einen neutralen NAO-Index erfüllt (Verhältnis zwischen Azorenhoch und Islandtief). Sehr häufig entstehen daraus nasskalte West- bis Nordwestwetterlagen, da die atlantische Frontalzone in Richtung Skandinavien zieht, aber eben am östlichen Hochdruckgradienten nach Südosten abrutscht.

Mit einer nordwestlichen Grundströmung werden maritim angewärmte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt, was die Temperaturen über dem Süden auf +1 bis +5 Grad und über dem Norden auf +7 Grad absinken lässt. Das hat mit dem Winter wenig gemeinsam, doch sorgt diese Wetterlage für reichlich Niederschlag und einiges an Wind. Zudem werden winterliche Wetterverhältnisse ab den mittleren Lagen (400 bis 700 Meter) wieder optional.

Nordwestwetterlage: nasskalt mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Nordwestwetterlage: nasskalt mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Nasskalter Wettertrend

Die Überschrift stammt von gestern und behält heute ihre Gültigkeit bei. Der Wettercharakter wird zunächst turbulent ausfallen und - je nach Vorhersage-Modell - bis in den Februar hinein turbulent bleiben, bzw. sich beruhigen. So oder so geht in Summe daraus ein für die Jahreszeit zu milder Wettercharakter hervor, wobei das europäische Wettermodell den Vogel mit zu +15 Grad abschießt. Ob es so kommt, wird sich noch zeigen müssen

Im weiteren Verlauf der ersten Februar-Dekade verstärkt sich dann der Trend zu einer nasskalten Nordwestwetterlage, die zwar ab den mittleren Lagen für winterliche Wetterverhältnisse sorgen kann, doch mit dem Blick auf die Kontrollläufe bleibt der Mittelwert im Trend etwas zu mild, ist aber nicht weit vom Jahreszeit-typischen Bereich entfernt. Immerhin - mag man nach dem bislang viel zu warmen Winter meinen.

Ausreichend Niederschlag

Auch kündigt sich mit dem Wetterwechsel eine Entspannung der bislang viel zu trockenen Witterung ab. Die Kontrollläufe berechnen eine vom 27. Januar bis 9. Februar mäßig erhöhte Niederschlagswahrscheinlichkeit. Schaut man sich die - simulierten - Niederschlagssummen bis zum 10. Februar an, so werden verbreitet 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² berechnet. Zum Vergleich: der Februar hat eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 49 l/m².

Die Winterprognose nach den Kontrollläufen
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
2. Februar +2 bis
+15 Grad
+8 bis
+9 Grad
6. Februar -4 bis
+11 Grad
+2 bis
+5 Grad
10. Februar -6 bis
80 Grad
+2 bis
+5 Grad
Diagramm Temperaturen Februar 2020 vom 26.01.2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Eine außergewöhnlich milde Wetterlage wird Einzug halten können, deren zeitlicher Aufschlagpunkt in den ersten Februar-Tagen zu definieren ist. Nachfolgend aber kippt das Muster mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in die nasskalte - aber immer noch zu milde - Richtung. Verlagert sich aber das Hoch noch etwas weiter nach Westen, so sieht die Sache für den Winter anders aus. Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, erläutern wir in einer Aktualisierung der Winterprognose heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr.

Update der Wetterprognose von 20:02 Uhr

Sowohl die nasskalte Witterung bis zur Wochenmitte, als auch die nachfolgende Milderung bis zum 3. Februar wurde im Tagesverlauf von den Vorhersage-Modellen bestätigt. Und so sind die tiefsten Werte mit +1 bis +7 Grad am Mittwoch und die höchsten mit +10 bis +15 Grad am 1. und 3. Februar zu erwarten. In Summe aber bleiben die Werte auf einem für die Jahreszeit viel zu hohem Niveau und sollten die +15 Grad Anfang Februar tatsächlich Realität werden, so würden die Werte um +8 bis +12 Grad über dem vieljährigen Mittelwert im zu warmen Bereich liegen können.

Doch spannend bleibt die Frage, was nach dem 3. Februar passiert. Gelingt es dem Hoch einen anständigen Keil nach Norden aufzubauen, um das Strömungsmuster - nachhaltig - zu stören, bzw. zu meridionalisieren?

Die weitere Wetterentwicklung hängt stark davon ab, was das Hoch auf dem Atlantik so treibt
Berechnung Wetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die weitere Wetterentwicklung hängt stark davon ab, was das Hoch auf dem Atlantik so treibt
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Wechselwetter

Aber wie bereits in den letzten Tagen auch, setzt sich das Hoch nicht nachhaltig durch. Es keilt zwar nach der Wetterprognose der Amerikaner von heute Abend nach Norden auf und ermöglicht über Mitteleuropa vom 4. bis 6. Februar die Zufuhr nasskalter Luftmassen, doch mit Flachlandwinter hat das nichts - aber so rein gar nichts - gemeinsam.

Dazu liegt das Hoch zum einen zu nah an Mitteleuropa dran und zum anderen lässt sich das Hoch von der Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik beeindrucken und lässt sich - fast ohne Gegenwehr - nach Mitteleuropa treiben. Infolge daraus ergibt sich ein weiterhin für die Jahreszeit zu milder Temperaturcharakter. Das Wetter selbst bleibt unbeständig und neigt immer wieder zu Niederschlägen. Wie warm kann es werden? Simuliert werden bspw. für den 8.Februar Tageswerte von +5 bis +10 Grad.

Die erste Februar-Dekade soll nach den Amerikanern zu warm ausfallen können
Berechnung Wetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die erste Februar-Dekade soll nach den Amerikanern zu warm ausfallen können
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Major-Warming Anfang Februar?

Bislang wird weiterhin nur ein Minor-Warming in Stratosphärenhöhe berechnet, doch das Potential für ein Major-Warming bleibt erhalten.

Wurden gestern noch im Mittel für den 9. Februar -18 km/h in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades berechnet, so sind es heute +36 km/h. Das wird in den kommenden Tagen noch zu einer spannenden Angelegenheit, doch muss dazu auch erwähnt werden, dass - selbst wenn dieses Ereignis eines Major-Warming eintritt und Auswirkungen - in winterlicher Form - auf Mitteleuropa haben sollte, es dann schon Mitte Februar ist. Also tiefster Spätwinter. Man kann sich ausmalen, wie die Chancen - selbst unter optimalen Bedingungen - für einen Flachlandwinter dann aussehen.

Kräftiges Minor-Warming mit Ansatz zum Major-Warming
Berechnung Stratosphärenwirbel: Kräftiges Minor-Warming mit Ansatz zum Major-Warming
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Die Erkenntnis: Eine - deutlich - zu warme Temperaturentwicklung?

Vor dem Hintergrund, dass der Polarwirbel noch in der ersten, bzw. zum Beginn der zweiten Februar-Dekade instabiler werden kann, ist auch die deutlich zu warme Temperaturentwicklung der Amerikaner infrage zu stellen.

Und genau diesen Umstand bestätigen die Kontrollläufe von heute Abend. Die Berechnung des amerikanischen Wettermodells ist vom 6. bis 11. Februar ein deutlich zu warmer Ausreißer, der vom Mittelwert der Kontrollläufe nicht gestützt wird.

Vielmehr liegt der Mittelwert der Kontrollläufe fast exakt in dem Bereich, der für die Jahreszeit normal (und damit nasskalt) wäre. Der Mittelwert der Temperaturen in ca. 1.400 Meter Höhe geht vom 3. Februar an zurück und pendelt sich auf etwa -3 Grad ein. Die Frostgrenze würde nach diesem Mittelwert bei etwa 700 Meter liegen, während es in tieferen Lagen zu Werten von +2 bis +6 Grad kommen kann.

Das die Schlüsselszene um den 3. Februar herum liegt, zeigen auch die Wettervorhersagen der Europäer, doch auch hier zeigt sich er Schwachpunkt der Entwicklung - die Stütze für das Hochdrucksystem fehlt.

Das Hoch keilt in seiner Struktur nachhaltiger nach Norden auf
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Das Hoch keilt in seiner Struktur nachhaltiger nach Norden auf
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