Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 19.01.2020 - Welche Optionen bleiben dem Winter noch?
Ein Hochdrucksystem sorgt für einen wenig winterlichen Wettercharakter, doch wie stehen die Chancen des Winters - gibt es überhaupt noch welche?
Der 26. Januar scheint sich nach der Wetterprognose Februar als eine weitere Schlüsselszene für den Winter herauszukristallisieren. Das wäre der vierte Anlauf des Winters und entscheidend wird sein, wie sich das Hochdrucksystem der kommenden Woche wird verhalten können.
Eigentlich - wenn es nach den Druckanomalien geht - wird innerhalb des Polarwirbels einiges geboten, was aber in den Vorhersage-Modellen in den letzten Tagen so nicht abgebildet wurde. Zu konservativ erscheinen diese Berechnungen. Heute Abend berücksichtigt das amerikanische Vorhersage-Modell eine kältere - nasskalte Variante, die den Winter ab dem 28. Januar - zumindest bis auf die mittleren Lagen herab - bringen könnte.
Nasskalt mit winterlichen Optionen
Die atlantische Frontalzone setzt sich bis zum 26. Januar über Skandinavien durch und drückt das hoch weit nach Süden. So gelangen bis zum 28. Januar nasskalte Luftmassen aus nordwestlichen Richtungen nach Deutschland und die Temperaturen könnten sich auf +0 bis +5 Grad einpendeln.
Im weiteren Verlauf strebt - ganz sachte - das Hoch nach Norden auf und erreichtet von Portugal aus einen Hochdruckkeil in Richtung Skandinavien. Das blockiert die atlantische Tiefdruckaktivität und aus nördlichen Richtungen werden kältere Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Tageswerte - auch über den tieferen Lagen - mehr in Richtung der Null-Grad-Marke führt. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wären zudem bis auf tiefere Lagen herab zu erwarten.
Wie steht es um den Winter?
Schaut man sich die Kontrollläufe an, so sind diese ab dem 27. Januar wieder etwas kühler geworden und orientieren sich mehr am langjährigen Durchschnittswert, was einem nasskalten Wettercharakter gleich kommt. Zudem gibt es auch eine ganze Reihe von Kontrollläufen, welche den Polarwirbel zunehmend instabiler berechnen, was die Wellenbewegung entlang der Polarfront fördert.
Ob das so kommt hängt maßgeblich von der Entwicklung des Hochdrucksystems ab, wenn es aber dazu kommt, kann der Winter relativ zügig Einzug halten. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist - für den Moment - als gering einzustufen, doch als mögliche Variante auf jeden Fall erwähnenswert.
Einschätzung
Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe, so ist dieser für den Winter eher ernüchternd. Zu dominant ist die Tiefdruckrinne von Neufundland über Island bis nach Skandinavien. Für das Hoch bleibt da wenig Spielraum. Zudem erkennt man, dass das sibirische Hochdruckgebiet mit einem Keil wieder in Richtung Kanada strebt, was bereits Anfang Dezember und Anfang Januar einmal der Fall war. Was daraus wurde, ist sicherlich noch jedem in Erinnerung.
Risiko und Chance zugleich
Deutlicher wird das in den Druckanomalien dargestellt. Doch offenbart sich hier zugleich eine Chance, wenn die Tiefdruckwirbel das Hoch über Kanada abbauen und eine Querverbindung eingehen. Grundsätzlich hätte das eine höhere Wellenbewegung entlang der Polarfront zur Folge, bei der das Hoch auf dem Atlantik gute Chancen hat, nach Norden aufzustreben.
Zudem beginnt mit dem Februar der Spätwinter, was innerhalb des Polarwirbels gerne zu turbulenten Umwälzungen führt. Ganz abwegig ist dieser Ansatz also nicht, doch mit der Vorgeschichte diesen Winters wäre das dann doch eine Überraschung.
AO- und NAO-Index
Beide Werte wurden in der Zwischenzeit wieder positiv berechnet. Was einen nachhaltigen Wintereinbruch weniger wahrscheinlich macht. Vielmehr ist nach diesen Parametern eine westliche Ausrichtung der Großwetterlage zu erwarten, die sowohl in eine warme Südwest-, als auch nasskalte Nordwestwetterlage kippen kann.
Winterprognose des Langfristmodells
Winterliche Wunder
sind vom Langfristmodell schon seit dem Sommer nicht zu erwarten. Warum also sollte sich das jetzt ändern, zumal es mit seiner Einschätzung bislang richtig lag.
Zum aktuellen Stand wird der Februar 2020 mit einer Abweichung von +2 bis +3 Grad gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert deutlich zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose fällt gegenüber dem Sollwert negativ (zu trocken) aus.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Dezember 2019 | +2,9 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Januar 2020 | +3 bis +4 Grad | Trend: zu trocken |
Februar 2020 | +2 bis +3 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Auf den Punkt gebracht: Der Winter hat nicht mehr viel Zeit
Tatsächlich rennt dem Winter die Zeit regelrecht davon, denn die Tage werden wieder länger, was aber zugleich auch Chancen für den Winter bereitet. Denn mit steigenden Sonnenstand nimmt die Instabilität - und damit die Wellenbewegungen innerhalb - des Polarwirbels zu. Vorerst aber ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mit winterlichen Wetterverhältnissen zu rechnen. Erst ab dem 26. Januar ergeben sich neue Chancen für das Hoch sich anders zu positionieren. Das kann sowohl in die zu kalte, oder auch zu warme Richtung gehen. Die kommenden Stunden werden für Klarheit sorgen.