Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 16.01.2020 - Der ewig optionale Winter?
Die Großwetterlage verändert sich zum kommenden Wochenende und auch darüber hinaus zeigt sich eine anhaltend kühle Temperaturtendenz, was die Optionen für winterliche Wetterbedingungen ab den mittleren Lagen aufrecht erhält.
Die milden Tage neigen sich dem Ende entgegen. Am Wochenende wird es aus nördlichen Richtungen spürbar kühler (nicht kalt) und die zahlreichen Schauer können - unter bestimmten Voraussetzungen - bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer niedergehen. Ab den mittleren Lagen ist auch die Ausbildung einer dünnen Schneedecke nicht auszuschließen, was sich auch vage in der aktuellen Schneeprognose zeigt.
Doch die Tagewerte bleiben bis zum Start in die neue Woche verbreitet im positiven Bereich und können sich nur über Baden-Württemberg und Bayern der Null-Grad-Marke nähern. In den Nächten aber ist verbreitet Frost von bis zu -5 Grad möglich. Über Schnee und bei Aufklaren können es auch bis -8 Grad werden, während es über den Küstenregionen frostfrei bleibt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar 2020.
Winterliches Geplänkel
Verantwortlich für den Vorstoß kühlerer Luftmassen ist ein Keil eines Hochdrucksystems auf dem Atlantik. Dieser Keil legt sich relativ weit nördlich über Europa und Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in den Einflussbereich des östlichen Hochdruckgradienten, was aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen zuführt. Mit winterlichen Wetterverhältnissen ist das nicht gleichzusetzen, dazu müsste sich das Hoch weiter nach Westen positionieren, was für den weiteren Verlauf nicht auszuschließen ist.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Winter zeigt sich nur im Ansatz
Knifflig sind derzeit die Wetterprognosen der Europäer. Das Hoch verlagert sich vom 21. bis 26. Januar nicht über Mitteleuropa, sondern bezieht auf dem Atlantik Position, was unterschiedliche Entwicklungen zulässt.
Zu mild
Eine der Varianten wird heute und auch in den letzten Tagen immer wieder berechnet. Die atlantische Frontalzone setzt sich vom 21. bis 26. Januar immer mehr in Richtung Skandinavien durch und drückt das Hoch weiter nach Süden. So entsteht eine relativ milde Westwetterlage, bei der die Niederschlagsneigung allmählich zunimmt. Die Temperaturen pendeln sich auf +4 bis +8 Grad ein und können kurzzeitig über die +10 Grad Marke ansteigen.
Die kühlere Variante
Das Hoch hat - weiterhin - das Potential dazu, nach Norden aufzustreben. Im Ansatz wird das auch auf der nachfolgenden Wetterkarte berechnet. Gleichzeitig verlagert sich das Aktivitätszentrum des Polarwirbels in Richtung der Barents- und Karasee, was ab dem 24. Januar die Wetteraktivität über Deutschland, der Schweiz und Österreich ansteigen lassen kann. Sollte dies tatsächlich so eintreten können, so wäre im Zeitraum vom 24. bis 28. Januar mit einem Kaltluftvorstoß arktischer Luftmassen zu rechnen.
Für den Moment aber ist diese Variante eher zweitrangig, da das Azorenhoch von einer gegenteiligen Strömung am aufkeilen gehindert wird.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Der ewig optionale Winter
Wenig konkret ist auch die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells zu bewerten. Das Hoch bleibt bis zum 27. Januar auf dem Atlantik und eröffnet über Mitteleuropa eine nasskalt anmutende Nordwestwetterlage.
Schneefall nicht ausgeschlossen
Der Wind dreht vom 21. bis 27. Januar auf nordwestliche Richtungen und wird zunehmend ruppiger. Dabei gelangen maritim angewärmte Kaltluftmassen nach Mitteleuropa, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Tageshöchstwerten von +1 bis +5 Grad führen kann. Bei Nordwestwetterlagen ist es üblich, dass der Nordwesten generell etwas wärmer bleibt, sodass dort bis zu +7 Grad erreicht werden können.
Der winterliche Kipppunkt
In den letzten Tagen wurde diese Variante immer wieder berechnet, doch für den Winter hat es nicht gereicht, so auch in der aktuellen Wetterprognose. Das Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels verändert sich und führt ab dem 21. Januar sehr kalte Luftmassen in Richtung Skandinavien. Da sich das Hoch aber auf dem Atlantik eher passiv verhält, greift die nördliche Grundströmung nicht bis Mitteleuropa durch.
Eher das Gegenteil ist der Fall. Durch den hohen Temperaturunterschied wird die atlantische Tiefdruckrinne noch befeuert. Ein winterlicher Ansatz ja, man kann es auch als Kipppunkt bewerten, doch zum aktuellen Stand kippt da (noch) nichts und so bleibt der Winter in der letzten Januar-Dekade nach der Wetterprognose der Amerikaner weiterhin optional.
Auf den Punkt gebracht: Die letzte Januar-Dekade wird die kälteste
Das ist etwas, was man mit einer hohen Eintreffwahrscheinlichkeit so behaupten kann. Verwundert auch nicht, da die zurückliegenden 15 Januar-Tage gegenüber dem langjährigen Mittelwert um satte +4,5 Grad zu warm waren. Doch vom Winter sind die Berechnungen noch ein Stück weit entfernt. Nasskalt lautet daher die erneute Diagnose
der Großwetterlage. Auch wird wieder mit einer ansteigenden Niederschlagsaktivität zu rechnen sein.
Kontrollläufe stützen den kühleren Temperaturverlauf
Das war und ist zu erwarten. Das Temperaturniveau sinkt in der letzten Januar-Dekade fast auf ein Normalmaß ab, bleibt im Trend aber leicht zu mild. Was sich aber feststellen lässt, ist, dass die Anzahl der winterlichen Wetterlagen insgesamt zunimmt.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
23. Januar | -1 bis +10 Grad |
+3 über dem Süden und Osten +6 Grad über dem Westen und Norden |
27. Januar | -8 bis +8 Grad |
+2 bis +3 Grad |
31. Januar | -3 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Das an einer winterlichen Variante durchaus etwas dran sein kann, zeigte die Berechnung der Amerikaner von heute Nachmittag - doch auch hier wieder nur halbherzig
. Was sich im Tagesverlauf für Veränderungen ergeben haben, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in der Wetterprognose zum Wetter Februar 2020.