Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 13.01.2020 - Spürbarer Temperaturrückgang zur letzten Januar-Dekade
Der Wettertrend zum Wochenende zeigt bei zurückgehenden Temperaturen eine absinkende Schneefallgrenze bis auf die mittleren Lagen herab. Kommt nun der Winter?
Zweigeteiltes Wetter ist im Verlauf der Woche zu erwarten. Dabei ist über dem Norden mit mehr Wind, Wolken und auch Niederschlägen zu rechnen, als das über dem Süden der Fall sein wird. Zur Wochenmitte sind über den Küstenregionen und exponierten Lagen nördlich der Linie von Köln und Berlin stürmische Windböen zu erwarten.
Ab der Wochenmitte dümpelt
das Wetter dann auch über dem Norden vor sich hin und die Temperaturen sind mit +7 bis +13 Grad für die Jahreszeit zu mild, bevor zum Wochenende ein Temperaturrückgang erfolgt und die Schneefallgrenze bis auf die mittleren Lagen absinken kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar 2020.
Die weder noch
Wetterlage
Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich bis zum 18. Januar im Einflussbereich zweier Wettersysteme. Das eine erstreckt sich in Form eines Hochdruckkeils von den Azoren bis über das östliche Europa und beeinflusst mehr den Süden, während die atlantische Frontalzone mehr das norddeutsche Tiefland beeinflussen kann. Die Grundströmung kommt aus südwestlichen Richtungen, was die Werte zunächst noch auf einem für die Jahreszeit zu warmen Niveau hält.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Kühler, nicht winterlich
Die Wetterprognose der Europäer berechnete gestern noch eine Variante eines sog. Arctic Outbreaks, welches auf direktem Wege kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland geführt hätte. Die Bedingung hierfür ist, dass das Hoch an entsprechender Position auf dem Atlantik nach Norden aufstrebt und die Tiefdruckaktivität frühzeitig blockiert.
Nix mit arktischem Kaltluftausbruch: Das Hoch kippt nach Osten ab
Der Prozess des nach Norden aufkeilenden Hochdrucksystems wird zum 18./19. Januar in Gang gesetzt und führt an seinen östlichen Gradienten kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa, was die Tageswerte über Deutschland und der Schweiz auf +0 bis +5 Grad in den nasskalten Bereich absinken lassen kann.
Doch anstatt sich das Hoch auf dem Atlantik etablieren kann, setzt die atlantische Frontalzone alles daran, dieses Vorhanden zu unterbinden und so entsteht zum 19. Januar ein enorm kräftiges Tiefdrucksystem bei Neufundland.
Nasskalter Wettercharakter
In diesem Prozess wird das Hoch noch etwas weiter nach Norden gezogen und geht eine Hochdruckverbindung zum Kontinentalhoch ein. Da nun aber auf der östlichen Hochdruckseite ein stützendes Tiefdruckelement fehlt, kippt das gesamte Hochdruckgebiet nach Osten ab und legt sich ab dem 20. Januar quer über Mitteleuropa. Bei einem Mix aus Sonne, Wolken, Nebel und Hochnebel geht das Dümpelwetter
bei nasskalten Werten von -1 bis +5 Grad geradewegs so weiter.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Spürbar kühler
Das Hoch keilt auch nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells nach Norden auf, doch im Vergleich zu den Europäern liegt der Hochdruckkern westlicher und die Hochdruckbrücke zum Kontinentalhoch mag nicht so recht gelingen.
Der Januar wird kälter
Das Hochdruckkonstrukt kippt zum 20. Januar nach Osten ab, jedoch geschieht dieser Prozess weiter nördlicher, was Deutschland, die Schweiz und Österreich auf den südöstlichen Hochdruckgradienten bringt. Aus östlichen Richtungen werden bodennah Kaltluftmassen nach Deutschland geführt, was die Tageswerte zum 19. Januar auf -1 bis +4 Grad und zum 23. Januar auf -3 bis +2 Grad über dem Süden und -1 bis +4 Grad über dem Norden absinken lassen kann. Bei Ostwetterlagen gilt grundsätzlich eine erhöhte Neigung zu zähen Hochnebelfeldern. Ist das der Fall, ist über einigen Regionen mit Dauerfrost (Kahlfrost) zu rechnen.
Auf den Punkt gebracht: Mehr nasskalt als Winter
Dieser Wettertrend wurde in den letzten Tagen immer wieder berechnet und wird heute erneut bestätigt. Ob dabei über den mittleren Lagen etwas Schnee herab rieseln kann, hängt von der Hochdruckposition ab.
Nasskalter Wettertrend der Kontrollläufe
Die Wetterprognosen des amerikanischen und europäischen Wettermodells gehören im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den wärmeren Varianten, was das Abkippen des Hochdruckkeils grundsätzlich noch infrage stellen lässt. Der Temperaturtrend der Kontrollläufe ist - im Vergleich zu den letzten Tagen - noch etwas kühler berechnet worden.
Der Mittelwert hat über dem Süden und Osten vom 20. bis 26. Januar gute Chancen in den Dauerfrostbereich abzusinken, während die Werte über dem Norden und Westen im Mittel von +3 Grad wenig winterlich sind.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
20. Januar | -1 bis +5 Grad |
+0 Grad über dem Süden und Osten +4 Grad über dem Westen und Norden |
24. Januar | -8 bis +7 Grad |
-1 bis +1 Grad über dem Süden und Osten +2 Grad bis +3 Grad über dem Norden und Westen |
28. Januar | -5 bis +8 Grad |
+1 bis +3 Grad |
Arctic Outbreak?
Wer hier regelmäßig mit liest, dem ist dieser Begriff geläufig und wurde in den letzten Tagen hin und wieder von den Vorhersage-Modellen berechnet. Sollte sich das Hoch also auf dem Atlantik nach Norden aufstellen und dazu noch eine Hochdruckbrücke innerhalb des Polarwirbels hinein in Richtung Alaska oder Polzentrum aufbauen können, so wäre in der letzten Januar-Dekade auch mit einem winterlichen Wettercharakter bis auf tiefere Lagen herab zu rechnen.
Zum aktuellen Stand ist diese Variante für die letzte Januar-Dekade noch nicht vom Tisch und wird noch von einer Handvoll
von Kontrollläufen simuliert, doch wahrscheinlicher ist und bleibt der nasskalte Temperaturtrend. Und noch ein weiterer Trend zeichnet sich ab: die letzte Januar-Dekade wird wohl die kälteste Januar-Dekade werden, was aufgrund des enormen Temperaturüberschusses von aktuell +3,9 Grad wenig verwunderlich sein sollte. Was sich im Tagesverlauf verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:02 Uhr
Die Wetterprognose für die letzte Januar-Dekade ist weiterhin als nasskalt zu bewerten. Im Trend - also der Tendenz - lässt sich aber eine zunehmend kühlere Temperaturentwicklung ausmachen. Anders formuliert werden die winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen zunehmend konkreter.
Der optionale Winter
Die Wetterprognose der Amerikaner berechnet heute Abend einen weit nach Norden verschobenen Hochdruckkeil, der sich vom 19. bis 23. Januar von den Azoren bis über das westliche Russland ausdehnt. Gleichzeitig wird am südlichen Hochdruckgradienten - und damit über der Mittelmeerregion - ein Tiefdrucksystem eingeschlossen und zudem die atlantische Frontalzone blockiert.
Spürbar kälter
Die Grundströmung dreht auf östliche Richtungen und die Temperaturen kühlen vom 19. Januar mit +0 bis +7 Grad bis zum 23. Januar auf -4 bis +2 Grad ab. Der Dauerfrost bleibt für manche Regionen in den Berechnungen erhalten. Jedoch bedeutet eine Ostströmung, dass trockene Luftmassen zugeführt werden - also kein Schnee, sondern Kahlfrost.
Das Hoch bleibt ein Unruhestifter
Der Impuls, was das Hochdrucksystem entlang der Polarfront vorgibt, bleibt auch im Zeitraum vom 24. bis 27. Januar erhalten. Nach einer kurzen Milderung (+0 bis +5 Grad), keilt auf dem Atlantik das Azorenhoch nach Norden auf und meridionalisiert das Strömungsmuster. Die Temperaturen kühlen auf -3 bis +2 Grad ab und mit Hilfe einer nördlichen Grundströmung wären auch Schneefälle bis ins Flachland herab zu diskutieren.
Wie steht es um den Winter?
Nicht gut, bislang war dieser viel zu warm. Zur meteorologischen Halbzeit wird sein Überschuss bei rund +3,1 Grad liegen können. Das lässt sich bis Ende Februar nicht mehr abbauen - in der Theorie zwar nicht unmöglich, doch woher soll in der Praxis das plötzliche Defizit kommen?
Schaut man sich aber die aktuellen Rahmenbedingungen an, so sind die Aussichten für den Winter wesentlich besser, als das Anfang Dezember und Januar der Fall war. Anders ausgedrückt stehen die Wahrscheinlichkeiten auf ein paar Schneeflocken bis über das Flachland herab gar nicht einmal so schlecht. Wobei auch hier - wieder einmal -differenziert werden muss. Über dem Süden und Osten wird eine Dauerfrostperiode vom 20. bis 24. Januar zunehmend wahrscheinlicher, während über dem Norden und Westen die Werte um die +2 bis +3 Grad herum pendeln. Das aber ist für die Jahreszeit typisch.
Die Erkenntnis: Dem Winter ein Stück näher?
Der Trend bleibt nasskalt, die Tendenz aber wird von Tag zu Tag etwas kühler berechnet, was den optionalen Winter ab den mittleren Lagen im Verlauf der letzten Januar-Dekade zunehmend wahrscheinlicher macht. Soweit der Stand.