Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 04.01.2020 - Bis auf weiteres milde Wetteraussichten
Außergewöhnlich warme Luftmassen ziehen in Richtung Deutschland und drohen dem Winter komplett ausfallen zu lassen. Erst wenn sich innerhalb des Polarwirbels verändert, bekommt der Winter seine Chance.
Etwas Schneefall ist ab den mittleren Lagen über dem Osten und dem Bayerischen Wald in den kommenden 16 Stunden nicht auszuschließen, doch ist der Wettercharakter mit Tageswerten von +2 bis +7 Grad weit von dem entfernt, was der Definition von Winter entspricht. Das ändert sich im Verlauf der Woche und es kann mit +7 bis +12 Grad und örtlich bis +14 Grad noch etwas wärmer werden. Manche Prognose-Modelle simulieren auch Werte jenseits der +15 Grad Marke. Ab Werten von +14 Grad spricht man von einem Frühlingstag, was zum derzeitigen Stand zwar vermessen ist, es zeigt aber, wie weit die Wetterlage derzeit vom Winter entfernt ist. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar 2020.
Zwischen -28 und +18 Grad liegen nur 800 Kilometer
Diese Temperaturgegensätze sind zum Start in die neue Woche auf dem Atlantik - bei Neufundland - zu bestaunen und diese hohe Temperaturdifferenz bleibt nicht ohne Folgen. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet entsteht und zieht bis zum 7. Januar rasch in Richtung Island weiter und setzt dort erst einmal seinen Schwerpunkt. An seinem südlichen Gradienten gelangen sehr warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die Tageswerte ansteigen und selbst in 1.500 Meter Höhe mit +4 bis +8 Grad milde Luftmassen heranwehen lässt.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochdruckdominiertes Wetter
Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik wird nach der Wetterprognose der Europäer bis zum 12. Januar als hoch bewertet. Zeitgleich aber strebt das Hoch über Mitteleuropa nach Norden auf.
Wenig Niederschlag bei milden Temperaturen
Doch gelingt dem Hoch nicht der Sprung in Richtung Skandinavien. Infolge daraus wird die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik blockiert und im Verbund zwischen dem Hoch und den Tiefdrucksysteme werden vom 7. bis 12. Januar weiterhin milde Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt. Berechnet werden Tageshöchstwerte von +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad. Im Vergleich zu m vieljährigen Mittelwert sind diese Werte um 5 bis 10 Grad zu warm.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Für den Winter befindet sich das Hoch an falscher Stelle
Auch nach der Wettervorhersage der Amerikaner sind keine großartigen Veränderungen zu erwarten. Die atlantische Frontalzone tobt sich auf dem Atlantik aus und schiebt an ihrer Vorderseite das Hoch über Mitteleuropa auf.
Warme Südwestwetterlage
Was daraus entsteht ist eine milde und über weite Streckendröge
Südwestwetterlage. Die Temperaturen erreichen bei einer schwachen bis mäßigen Wetteraktivität +4 bis +8 Grad und sind damit der Wetterprognose der Europäer sehr ähnlich.
Schwache Wetteraktivität
Zwar streifen
die Tiefdruckgebiete hin und wieder Deutschland, doch sind bis zum 20. Januar mit verbreitet 2 bis 12 l/m² nur wenig Niederschläge zu erwarten. Lediglich über den Küstenregionen können mit 15 bis 30 l/² nennenswerte Niederschläge niedergehen.
Auf den Punkt gebracht: Kältere Varianten haben abgenommen
Die Schlüsselszene
, die eine weitere Entscheidung über die Fortdauer der milden Temperaturen wird entscheiden können, wurde mit der Hochdruckausbildung um den 8. Januar herum ausgemacht. Heute Nacht gab es tatsächlich eine Vielzahl von noch deutlich kälteren Varianten - darunter auch eine vom Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells, doch wurden diese in den letzten 12 Stunden nicht bestätigt.
Bis auf weiteres für die Jahreszeit deutlich zu warm
Zudem bestätigen die Kontrollläufe zunehmend einen milden Trend und rechnen die kälteren Varianten weiter zurück. Anders formuliert ist die erste Januar-Dekade drauf und dran um bis +4 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu warm auszufallen und in der zweiten Januar-Dekade ist keine gegenteilige Wetterentwicklung festzustellen. Neben den mit +2,9 Grad zu warmen Dezember wäre der Winter zu seiner meteorlogischen Halbzeit um +3 Grad zu warm. Der wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881 stammte mit einer Abweichung von +4,3 Grad aus dem Jahre 2007.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
11. Januar | +0 bis +10 Grad |
+4 bis +6 Grad |
15. Januar | -3 bis +9 Grad |
+4 bis +6 Grad |
19. Januar | -4 bis +8 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Und die Chancen des Winters?
Es gibt einen Ausweg, die sind derzeit aber mehr als Vage. Sie zeigen sich im Ansatz in den Druckanomalien bis zum 14. Januar. Die Hochdruckverbindung zwischen Sibirien und Kanada wird unterbrochen und den Tiefdruckgebieten gelingt es, einen Keil dazwischen zu bringen. Verstärkt sich dieses Vorhaben, dann ist mit Veränderungen innerhalb des Polarwirbels zu rechnen.
Wie sich das in den oben dargestellten Druckanomalien in Vollendung zeigen kann, wird in einem Kontrolllauf gut dargestellt. Das Tiefdruckzentrum des Polarwirbels verlagert sich über die Barents- und Karasee. Gleichzeitig strebt das Hoch über Island über das nördliche Kanada nach Norden auf und damit verändert sich auch das Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels, woraus auch andere Wetterlagen entstehen können (warme und kalte). Abwarten, was daraus wird.
Was sich im Tagesverlauf verändert hat, erläutern wir in einem kurzem Update der Winterprognose gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:02 Uhr
Es bleibt dabei. Sowohl heute Nachmittag, wie auch in den Berechnungen von heute Abend wird die Tiefdruckaktivität vom 7. bis 19. Januar auf dem Atlantik als hoch bewertet.
Im Unterschied jedoch zu den Vortagen drücken die Gradienten weiter nach Süden durch, was den ruhigen und milden Wettercharakter nicht ganz bestätigt. Denn bedingt durch die Wetterdynamik können sog. Schnellläufersysteme (Randtiefentwicklungen) entstehen, die wiederum einen turbulenten und teils unwetterartigen Wettercharakter annehmen können.
Simuliert wird so ein Schnellläufersystem vom amerikanischen Wettermodell im Zeitraum vom 8. bis 11. Januar. Das ändert aber nichts an der insgesamt wenig winterlichen Großwetterlage.
Die Erkenntnis: Abwarten
Alle die auf den Winter warten, müssen sich weiterhin in Geduld üben und abwarten. Die Prognose-Modelle lassen bis zum 15. Januar für den Winter einen nur sehr geringen Spielraum zu. Darüber hinaus bleibt die Möglichkeit eines nach Norden verschobenen Hochdrucksystems bestehen, bzw. wird von den Kontrollläufen heute Abend als Variante bestätigt. Kommt diese, kann sich das Wetter in der zweiten Winterhälfte ändern, kommt es nicht, bleibt der Winter für die Jahreszeit zu mild.