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Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 28.12.2019 - Bleibt der Winter in der ersten Januar-Dekade zahnlos?

| M. Hoffmann

Betonhoch Anfang Januar oder folgt ein Wetterwechsel? Klar ist, der Winter hat seine Probleme, doch ganz Chancenlos ist er nicht.

Das Wetter findet in den kommenden und auch in den ersten Januar-Tagen quasi nicht statt. Die spannendste Frage wird sein, wo sich der Nebel auflösen und wo er ganztägig präsent sein wird. Entsprechend pendelt sich das Temperaturniveau bis zum 4. Januar auf +1 bis +7 Grad und in den Nächten auf -2 bis +2 Grad ein. Bei Dauernebel wäre über bestimmten Regionen auch mit Dauerfrost zu rechnen.

Eine wenig winterliche Großwetterlage
Eine wenig winterliche Großwetterlage

Das Wetter dümpelt vor sich hin

Der eine oder andere mag sich vielleicht über die ruhigen und für die Jahreszeit zu milden Tage freuen, doch bedeutet das zugleich, dass dem Winter immer weniger Zeit bleibt, um sich - zumindest mal Ansatzweise - zu zeigen. Anfang Dezember verhinderte die Westwetterlage den Winter - nun ist es ein Hochdrucksystem, welches mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bis zum 4. Januar das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz bestimmen wird. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar 2020

Das Wetter dümpelt vor sich hin
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Das Wetter dümpelt vor sich hin
© www.meteociel.fr

Wie steht es um den Winter?

Bislang ist der Winter ein Totalausfall, was sich an den ersten Januar-Tagen auch nicht ändern wird. Entscheidend bleibt nach wie vor, wie sich das Hochdrucksystem im neuen Jahr entwickeln und positionieren wird.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Nix winterliches

Das Hochdruckgebiet dominiert nach der Wetterprognose der Europäer das Wetter bis zum 3. Januar, weicht dann kurzzeitig nach Westen aus und verlagert sich zum 5. Januar wieder über Mitteleuropa.

Kurzzeitig kälter

Im Zeitraum vom 3. bis 5. Januar können sich die Temperaturen der Null-Grad-Marke weiter nähern und der eine oder andere Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer ist bis auf tiefere Lagen herab möglich, doch mit einem nachhaltigen Wintereinbruch hat das nach wie vor wenig gemeinsam.

Nicht in Stein gemeißelt

Wie bereits in den letzten Tagen auch, wird heute die Verlagerung des Hochdruckgebietes zum 3. Januar auf den Atlantik bestätigt. Das kann für die erste Januar-Dekade eine erneute Schlüsselszene bedeuten. Bleibt das Hoch auf dem Atlantik, bekommt der Winter seine Gelegenheit, rückt es erneut in Richtung Mitteleuropa vor, so bleibt der Winter im ersten Januar-Drittel zahnlos.

Rückt das Hoch erneut in Richtung Mitteleuropa vor - der Winter bleibt zahnlos
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Rückt das Hoch erneut in Richtung Mitteleuropa vor, bleibt der Winter zahnlos
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Der Winter wagt sich vor

Was passieren kann, wenn das Hoch auf dem Atlantik verweilt, zeigt die Wetterprognose der Amerikaner. Doch bis es soweit ist, bestimmt das Hoch die Wetteraktivität über Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum 5. Januar.

Die atlantische Frontalzone nimmt Anlauf

Vom 5. bis 7. Januar gelingt es den atlantischen Frontensystemen die Hochdruckdominanz abzubauen und sich über Skandinavien zu positionieren. Dieser Prozess verläuft aktiv-dynamisch, was in diesem Zeitraum Starkwindereignisse nicht ausschließen lässt.

Das Strömungsmuster kippt

Bis zum 9. Januar kann sich über Skandinavien und der Barentssee ein Tiefdruckzentrum etablieren, während das Hoch westlich von Europa einen Weg sucht, um nach Norden aufkeilen zu können. Das gelingt über England und bereits zum 11. Januar positioniert sich das Hoch über Skandinavien. Am östlichen Hochdruckgradienten werden kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden geführt.

Winterwetter möglich

Zwar blockiert ein Hoch über Skandinavien zumeist den Zustrom arktischer Luftmassen und ist eher für die Zufuhr kontinentaler Kaltluftmassen zuständig, doch die Kernaussage liegt darin, dass es nach der Wetterprognose der Amerikaner ab dem 9. Januar zunehmend kälter werden kann. Wie kalt? Die Tageshöchstwerte werden am 11. Januar im Bereich von -3 und +3 Grad berechnet. Immerhin ein Ansatz, der in die winterliche Richtung geht.

Ein winterlicher Ansatz
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Ein winterlicher Ansatz
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Amerikanisches Vorhersage-Modell ist zu kalt

Auch das ist eine Kernaussage. Die Kontrollläufe stützen die kalte Variante des amerikanischen Wettermodells nicht, was diese zu einem kalten Ausreißer macht und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Stunden verändern wird.

Was aber gestützt wird, ist die kältere Phase - die auch das europäische Wettermodell berechnet - zwischen dem 3. und 5. Januar. Wenn man so möchte, bestätigen die Kontrollläufe die Schlüsselszene in diesem Zeitraum. Zum aktuellen Stand aber bleibt der Winter darüber hinaus in weiter Ferne. Das Temperaturspektrum ist in der ersten Januar-Dekade - im Vergleich zum langjährigen Mittelwert - um +3 bis +5 Grad zu warm. Gleichzeitig ist die Niederschlagsneigung gering ausgeprägt und über dem Norden höher als über dem Süden zu bewerten.

Die Winterprognose nach den Kontrollläufen
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
4. Januar -2 bis
+8 Grad
+2 bis
+4 Grad
8. Januar -4 bis
+10 Grad
+3 bis
+6 Grad
12. Januar -1 bis
+8 Grad
+2 bis
+4 Grad
Diagramm Temperaturen Januar 2020 vom 28.12.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Es bleibt dabei. Die Temperaturentwicklung ist zu warm - auch im Januar. Zwar gibt es die ersten Ansätze einer winterlichen Entwicklung der Großwetterlage, doch das ist für den Moment zu vage und muss sich in den kommenden Tagen erst noch behaupten. Was sich im Tagesverlauf verändert hat und was die Randfaktoren über den weiteren Winterverlauf verraten, erläutern wir in einer Aktualisierung der Winterprognose heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.

Update der Wetterprognose von 20:05 Uhr

Das amerikanische Vorhersage-Modell offerierte im Tagesverlauf nochmals die Variante einer erhöhten Wellenbewegung entlang der Polarfront, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz auch - kurzzeitig - zur Abkühlung der Luftmassen führen kann. Jedoch ist man von der Variante mit dem Skandinavienhoch - wie erwartet - abgekommen.

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist entsprechend hoch, so dass eine - nachhaltige und bis in tiefere Lagen herab reichende - Einwinterung in der ersten Januar-Dekade nicht wirklich zur Diskussion steht. Damit das überhaupt der Fall sein kann, muss sich das Hoch entweder westlicher oder auch nördlicher von Deutschland positionieren.

So wird das nichts mit dem Winter
Berechnung Wetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: So wird das nichts mit dem Winter
© www.meteociel.fr

Kontrollläufe: amerikanisches Wettermodell weiterhin die kältere Variante

Wer nun denkt, die Wetterprognose der Amerikaner ist unwinterlich, der kennt die Berechnungen der Kontrollläufe nicht, denn diese sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert vom 5. bis 12. Januar etwa um 3 bis 5 Grad zu warm. Anders formuliert zeichnet sich auch hier kein winterliches Wunder für die erste Januar-Dekade ab.

Kein wirklicher Ausweg für den Winter

Die Wetterprognose der Europäer aber vervollständigt das milde, bzw. wenig winterliche Abbild des heutigen Tages. Das Hoch liegt entweder zu nah an Mitteleuropa dran, oder aber direkt darüber, während auf den Atlantik die Tiefdruckaktivität ungebrochen hoch ist. Daraus kann keine winterliche Großwetterlage entstehen.

Bis auf weiteres keine Winterwetterlage möglich
Berechnung Wetterlage nach dem europäischen Wettermodell: Bis auf weiteres keine Winterwetterlage möglich
© www.meteociel.fr

Der Blick auf die Randfaktoren

Nach dem AO- und auch NAO-Index ist frühestens nach dem 5./6. Januar mit Veränderungen zu rechnen, die unter bestimmten Voraussetzungen in die nasskalte, oder auch winterliche Richtung gehen können. Das bleibt abzuwarten, was da in den kommenden Tagen noch simuliert wird, ist aber immerhin ein Ansatz.

Auch in Stratosphärenhöhe tut sich derzeit etwas, doch mehr wie ein kräftiges Minor-Warming wird da wohl nicht herausspringen. Der Einfluss der oberen Luftschichten auf den Polarwirbel bleibt vorerst gering.

Die Erkenntnis: Vorerst nichts winterliches zu erwarten

Ja, die Temperaturen mögen sich vielleicht mit ganztägigem Nebel im Dauerfrostbereich bewegen können, aber mit Winter hat das alles nichts gemeinsam. Und ja, mit einer länger andauernden Hochdruckwetterlage können sich die Luftmassen allmählich auskühlen, doch bleiben die Werte tagsüber im positiven Bereich. Alles in allem ist das eine Wetterlage, die einem nicht gerade vom Hocker reißt.

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