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Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 23.12.2019 - Auch im neuen Jahr kein Winter?

| M. Hoffmann

Über und auch nach Weihnachten wird es spürbar kühler, doch will sich der Winter nicht so recht durchsetzen. Ein Hochdruckkeil entscheidet nun darüber, ob es Anfang Januar milder oder kälter werden kann.

Die Temperaturen gehen über Weihnachten zurück und erreichen am 26. Dezember Höchstwerte von +2 bis +7 Grad. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch der eine oder andere Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer möglich, doch verbreitet wird der Wettercharakter schlichtweg nasskalt ausfallen. Weiße Weihnachten ist in 2019 bis auf die höheren Mittleren und teils auch höheren Lagen nicht möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Weihnachten 2019.

Nasskaltes und unbeständiges Wetter- wo bleibt der Winter?
Nasskaltes und unbeständiges Wetter- wo bleibt der Winter?

Nach Weihnachten bleibt es kühl!

Verantwortlich für den Kaltluftvorstoß ist ein Hochdruckgebiet westlich von Mitteleuropa, was über Weihnachten bis zum 29. Dezember allmählich über Europa nach Osten abkippt. Die Hochdruckachse wird von den Vorhersage-Modellen noch unterschiedlich stabil berechnet, doch im Wesentlichen verbleibt Deutschland am östlichen Hochdruckgradienten. Das ist zum Vergleich zu heute Nachmittag eine im Detail andere Entwicklung, doch milde und kühle Luftmassen trennen nur wenige hundert Kilometer.

Die Hochdruckachse verläuft bis zum 29. Dezember zwischen Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland und Polen was aus nördlichen bis nordöstlichen Richtungen in Bodennähe kühlere Luftmassen zuführt und die Tageswerte auf -1 bis +5 Grad ansteigen lässt. Bildet sich zudem Nebel- oder Hochnebel aus, wäre in einigen Regionen mit Dauerfrost zu rechnen. Niederschläge sind in diesem Fall nur vereinzelt welche zu erwarten.

Deutschland verbleibt nach Weihnachten noch am östlichen Hochdruckgradienten
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Deutschland verbleibt nach Weihnachten noch am östlichen Hochdruckgradienten
© www.meteociel.fr

Milder zum Jahreswechsel

Das Hoch verlagert sich zum Jahresende weiter nach Süden und flacht nach der Prognose der Amerikaner zunehmend ab, was der atlantische Frontalzone den Weg bis nach Skandinavien frei macht. Die Niederschlagsneigung nimmt vom 1. bis 3. Januar ebenso wie die Windaktivitäten zu. Starkwindereignisse wären bei diesem strukturellen Umbau der Großwetterlage nicht auszuschließen.

Mit Hilfe der Durchmischung können die Tageswerte nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells auf +5 bis +10 Grad ansteigen. Winter sieht anders aus. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar

Die atlantische Frontalzone setzt sich Anfang Januar über Skandinavien durch und verhindert jeden Ansatz von winterlichen Wetterentwicklungen
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Die atlantische Frontalzone setzt sich Anfang Januar über Skandinavien durch und verhindert jeden Ansatz von winterlichen Wetterentwicklungen
© www.meteociel.fr

Nasskalte Nordwestwetterlage

Wie bereits heute Morgen und auch heute Mittag bestätigt die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells eine ab dem 3. Januar beginnende Nordwestwetterlage, bei der angewärmte (maritime) Kaltluftmassen nach Mitteleuropa geführt werden können. Bei Tageswerten von -1 bis +5 Grad wäre vom 3. bis 6. Januar der Winter ab den mittleren Lagen optional. In tieferen Lagen bleibt es nasskalt.

Der Winter bleibt in der ersten Januar-Dekade ab den mittleren Lagen optional
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Der Winter bleibt in der ersten Januar-Dekade ab den mittleren Lagen optional
© www.meteociel.fr

Wie steht es um den Winter: Die Randfaktoren

In Stratosphärenhöhe bläst derzeit mit +180 km/h eine ordentliche Westströmung. Von oben herab ist vorerst nicht mit einer Veränderung zu rechnen. Doch vor ein paar Tagen haben wir einmal auf ein unerwartetes Major-Warming in Stratosphärenhöhe hingewiesen, dessen Entwicklung abgewartet und beobachtet werden muss. Wie ist der Stand?

Vom 31. Dezember bis 6. Januar entwickelt sich in Stratosphärenhöhe ein sog. Minor-Warming, was im Winter häufiger vorkommt und keinen Einfluss auf die unteren Luftschichten hat. Zum aktuellen Stand entwickelt sich dieses Minor-Warming nicht zu einem Major-Warming weiter, doch das Potential hierfür bleibt bestehen. Diesen Randfaktor kann man also erst einmal zur Seite legen, aber weiter zu beobachten.

Ein Minor-Warming in Stratosphärenhöhe
Ein Minor-Warming in Stratosphärenhöhe
© www.meteociel.fr

Der NAO- und AO-Index

Beide Werte sind zunächst neutral bis leicht negativ. Zum Start in das neue Jahr aber werden beide Indikatoren positiv berechnet. Das lässt zwei Rückschlüsse zu: zum einen ein sich stabilisierenden Polarwirbel und zum anderen eine erhöhte Tiefdruckaktivität über Island. Im Umkehrschluss daraus hat eine zonale Großwetterlage bessere Karten, als ein nachhaltiger Vorstoß des Winters bis auf das Flachland herab. Im weiteren Verlauf tendieren beide Werte wieder in die neutrale Richtung, was eine nasskalte Wetterentwicklung begünstigt.

Hohe Wetteraktivität zwischen Island und Skandinavien
Der Mittelwert aller Kontrollläufe: Hohe Wetteraktivität zwischen Island und Skandinavien
© www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Hohe Wetteraktivität

Der oben stehende Mittelwert der Kontrollläufen stützt klar eine wahrscheinliche Zonalisierung Anfang Januar. Was man sieht ist eine Konzentration des tiefen Luftdrucks zwischen Island und Skandinavien. Das sog. worst case Szenario aller Freunde des Winterwetters. Damit folgen die Vorhersage-Modelle dem Wettertrend der Langfristmodelle, die eine überwiegend zonal verlaufende Grundströmung über die Wintermonate seit dem Sommer berechnet hatten.

Die Winterprognose nach den Kontrollläufen
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
30. Dezember -2 bis
+11 Grad
+3 bis
+4 Grad
3. Januar 2020 +0 bis
+10 Grad
+4 bis
+6 Grad
7. Januar 2020 -2 bis
+12 Grad
+3 bis
+5 Grad
Diagramm Temperaturen Januar 2019 vom 23.12.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Nein, so wird das - vorläufig - nichts mit dem Winter. Wenn zudem sich der Hochdruckkeil so verhält wie er aktuell berechnet wird, setzt sich mit höherer Wahrscheinlichkeit die Zonalisierung Anfang Januar durch und kann das Wetter weitgehend über die erste Januar-Dekade dominieren. Bei einer zonalen Großwetterlage liegt das Spektrum zwischen nasskalt und mild - weniger auf winterlich. Doch die Wetterentwicklung hat für alle Wetterinteressierten zum Jahreswechsel allerhand zu bieten - langweilig wird es nicht werden. Soweit der Stand.

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