Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 13.12.2019 - Reicht es noch für Winter im Dezember?
Es tut sich langsam was. Das Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels beginnt sich zu verändern. Reicht das aus, um die milde Witterung über Deutschland zu beenden?
Mild und milder. Die Aussichten für die Freunde des Winterwetters
sind derzeit alles andere als erquickend. Der Polarwirbel ist gut strukturiert und der Kaltlufttransport in Richtung Kanada läuft wie geschmiert. An Winterwetter ist vorerst nicht zu denken, auch wenn es in den letzten Stunden mancherorts etwas Schnee gegeben hat und sich ab den mittleren Lagen auch eine Schneedecke hat ausbilden können (Schneeprognose).
Doch dieses nasskalte Spektakel ist nur von kurzer Dauer, bereits zur aktuellen Stunde werden mit stürmischen Winden warme Luftmassen nach Deutschland geführt. Mehr dazu in der Wetterprognose Wetter Dezember und Weihnachten 2019.

Warme Vorweihnachtszeit
Daran hat sich in den Berechnungen der Vorhersage-Modelle heute Nachmittag und heute Abend nichts verändert. Die Temperaturen übersteigen verbreitet die +10 Grad Marke und können unter bestimmten Voraussetzungen über dem südlichen Bayern auf bis +15 Grad ansteigen. Nix mit Winter - zumindest bis zum 22. Dezember.
Anzeige
Bis dahin gilt die Wetterprognose als weitgehend gesichert - leicht unbeständig und mild. Kurz vor und auch über Weihnachten sieht die Entwicklung schon anders aus, wenngleich die winterlichen Optionen in der Minderheit liegen. Dazu der Blick auf die Druckanomalien bis zum 23. Dezember.

Die Struktur innerhalb des Polarwirbels
Der Zeitraum vom 21. bis 23. Dezember ist ein sog. Schlüsselzeitraum. Wer hier regelmäßig mitliest, der wird die Veränderung sofort erkennen. Das Hoch innerhalb des Polarwirbels wird stärker und beeinflusst auch das Hoch über Grönland, was eigentlich nicht relevant ist. Damit wird der Kaltlufttransport innerhalb des Polarwirbels in Richtung Kanada blockiert, bzw. erschwert.
Anzeige
Ob sich daraus nun eine winterliche Wetterlage über Deutschland, Österreich und der Schweiz wird entwickeln können, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Wahrscheinlich ist, dass der Impuls für eine nordwestliche Grundströmung wird sorgen können, was für ein typisch nasskaltes Weihnachtsfest sorgen kann. Alles andere wäre in der Tat eine faustdicke Überraschung
. Aber die Veränderung des Strömungsmusters innerhalb des Polarwirbels ist schon einmal eine nette Abwechslung.
Welche Chance hat der Winter, bzw. was muss passieren?
Wir haben vor ein paar Tagen einmal erläutert, was der Grund für die aktuell zu warme Entwicklung des Winters ist (Warum sind die Winter so warm?) und was passieren muss, damit sich das ändert.
Schaut man sich die Kontrollläufe an, so muss daraus nicht unbedingt eine winterliche Großwetterlage erfolgen, es können auch gemäßigte, oder auch milde Varianten sein. Ganz gut wird das im folgenden Beispiel gezeigt. Das Hoch innerhalb des Polarwirbels wird zunehmend stärker und führt zum 26. Dezember zu einem sog. Polarwirbelsplit. Die Rahmenbedingungen haben sich zu 100 Prozent verändert, doch verbleiben Deutschland, Österreich und die Schweiz in Anströmungsbereich nasskalter Luftmassen. Anders formuliert sind Werte von +1 bis +6 Grad zu erwarten. Aber wie erwähnt ist das exemplarisch zu verstehen, was aus so einem Störimpuls alles hervorgehen kann und das die Wetterentwicklung zu und über Weihnachten eben nur wahrscheinlich und nicht gesichert ist.

© www.meteociel.fr
Der zu warme Dezember
Zu warm waren die ersten zwölf Dezember-Tage und auch die kommenden zehn Tage werden zu warm ausfallen. Anders formuliert: Es spielt keine Rolle mehr, wie die letzte Dezember-Dekade ausfallen wird - der Dezember hat ein sehr hohes Potential zu warm auszufallen.
Bestätigt wird dieser Wettertrend von den Kontrollläufen. Bis zum 22. Dezember ist eine deutlich zu warme Temperaturentwicklung gesetzt. Anschließend sinkt das Niveau auf einen Bereich ab, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert leicht zu mild ist. Die durchschnittlichen Temperaturen bewegen sich vom 24. bis 28. Dezember zwischen +3 bis +7 Grad. Das ist alles andere als winterlich.
Winterprognose des Langfristmodells
Da geht noch was - nur nicht in Sachen Winter.
Anzeige
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Dezember 2019 | +1 bis +2 Grad Grad | Trend: etwas zu nass |
Januar 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal bis leicht nass |
Februar 2020 | +2 bis +3 Grad | Trend: etwas zu nass |

Was gezeigt wird, ist und bleibt ernüchternd für alle die sich Schnee wünschen. Der Hoffnungsschimmer
in Form einer veränderten Strömungsstruktur innerhalb des Polarwirbels muss sich in den kommenden Tagen erst noch behaupten und an Intensität gewinnen, sonst bleibt es bei einem Versuch.