Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 09.12.2019 - Endet die Westwetterlage nach dem dritten Advent?
Stürmische Winde sorgen im Verlauf der Woche für einen abwechslungsreichen Wettercharakter - auch ist Schneefall bis auf die mittleren Lagen herab möglich. Nach dem dritten Advent kündigt sich eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage ab.
Der Dezember bleibt turbulent und hat im Verlauf der Woche - aus Wettersicht - einiges zu bieten. So sinken die Werte mit verbreitet +0 bis +5 Grad und örtlich bis +7 Grad in den nasskalten Bereich ab, was Schneefall bis auf 500 Meter herab ermöglichen kann. Zudem tritt in den Nächten zunehmend Frost in Erscheinung.
Der Wind spielt weiterhin eine Rolle und sorgt im Schwerpunkt heute und am Mittwoch über dem Norden für turbulente Wetterereignisse, während am Freitag und Samstag verbreitet mit stürmischen Windböen zu rechnen ist. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.

Nasskaltes und abwechslungsreiches Dezember-Wetter
Zu verdanken ist der nasskalte, unbeständige und windige Wettercharakter einem Tiefdruckzentrum über Skandinavien, welches sich zum 3. Advent weiter nach Westen in Richtung Island verlagert. So gelangen aus nordwestlichen Richtungen gemäßigt milde Luftmassen nach Deutschland was unter bestimmten Voraussetzungen die Schneeflocken bis auf die mittleren Lagen herab rieseln lässt. Mehr dazu in der Schneeprognose.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Wenig winterliche Wetteraussichten
Nasskalt bleibt es nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells bis zum 3. Advent. Doch bereits zum 14. Dezember zeichnet sich mit einem Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada eine Entwicklung ab, die das Wetter bis in die Vorweihnachtszeit wird beeinflussen können.
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Trog vor Mitteleuropa
Der Kaltluftvorstoß geht weit auf den Atlantik runter und lässt die Tiefdruckgebiete zum 16. Dezember bis über die Azoren herunter abtropfen. Dadurch entsteht entlang der Polarfront eine Wellenbewegung, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz auf die warme Seite der Welle gelangen. Die Temperaturen können zum 17. Dezember ohne weiteres Werte zwischen +8 bis +12 Grad und örtlich bis +15 Grad erreichen. Damit wären die Temperaturen dem Frühling näher als dem Winter.
Wieder kühler
Zum 18. Dezember berechnen die Europäer ein von Spanien in Richtung Skandinavien und dem europäischen Nordmeer aufkeilendes Hochdrucksystem. Deutschland verbleibt zunächst noch im Zustrom milder Luftmassen, doch sinken die Tageswerte allmählich auf +4 bis +8 Grad ab.
Störimpuls
Diese Möglichkeit werden wir in den kommenden Tagen genauer beobachten. Seit einigen Tagen berechnen beide Vorhersage-Modelle die Möglichkeit eine nach Norden aufkeilendes Hochdrucksystem, was sowohl zu sehr warmen, aber auch winterlichen Wetterentwicklungen führen kann.
Schaut man sich die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells genauer an, so strebt der Hochdruckkeil weit in den Polarwirbel hinein und blockiert die atlantische Frontalzone. Zeitgleich sorgt der Vorstoß des Hochdrucksystems im Verbund mit einem Tiefdruckwirbel über der Karasee für eine Veränderung des Strömungsmusters innerhalb des Polarwirbels.
Zwar liegt Deutschland exakt zwischen den Fronten, doch ist der Winter in der Vorweihnachtszeit (noch) nicht abzuschreiben.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Warmes Dezember-Wetter
Der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada führt auch nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells zu einer Trogausbildung vor Mitteleuropa. Doch im Gegensatz zum europäischen Vorhersage-Modell bleibt die südwestliche Anströmung erst einmal bestehen.
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Deutlich zu warm
Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen ab dem 18. Dezember zunehmend in den Einflussbereichs eines Hochdrucksystems, was die warme Grundströmung aus südlichen Richtungen noch verstärkt. Die Tageswerte können am 20. Dezember +6 bis +12 Grad erreichen und selbst in höheren Lagen sind die Werte mit +6 bis +10 Grad für die Jahreszeit viel zu warm.
Das Ende der zonalen Wetterlage
Die Gemeinsamkeiten der beiden Vorhersage-Modelle aber liegt in einem Ende der Westwetterlage zum 17./18. Dezember. Ob warm oder kalt hängt von der Ausgestaltung und der Position des Hochdrucksystems ab.

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Auf den Punkt gebracht: Die Sache mit dem Störimpuls
Der Winter wird sich - einmal abgesehen von einem kurzem winterlichen bis nasskalten Geplänkel - nicht nachhaltig und schon gar nicht bis in die tieferen Lagen durchsetzen können. Eher das Gegenteil wird bis zum 17. Dezember der Fall sein. Mit Hilfe eines Kaltluftvorstoßes über dem östlichen Kanada tropfen die Tiefdruckgebiete vor Mitteleuropa nach Süden ab und sorgen über Deutschland, der Schweiz und Österreich für eine warme Südwestströmung, was die Tageswerte in Richtung der +10 Grad Marke treiben kann.
Selbst in 1.500 Meter Höhe können vom 16. bis 18. Dezember Werte von über +5 Grad möglich sein.
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Kontrollläufe: vorerst wenig winterlich
Die Milderung berechnen auch die Kontrollläufe mit einem voraussichtlichen Höhepunkt zum 18./19. Dezember. Anschließend sinkt das Niveau in einem für die Jahreszeit-typischen Bereich ab und der ist in diesem Fall nasskalt.
Das Ende der Westwetterlage?
Noch ist ein Fragezeichen zu setzen. Doch die Kontrollläufe bestätigen bis zum 16. Dezember eine hohe Niederschlagsaktivität, die im Zeitraum vom 17. bis 20. Dezember nachlässt und in den leicht erhöhten Bereich übergeht. Das spricht für eine höhere Einflussnahme eines Hochdrucksystems, was eine Fortdauer der Westwindzirkulation bis Weihnachten weniger wahrscheinlich macht.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
15. Dezember | +1 bis +10 Grad | +5 bis +7 Grad |
19. Dezember | +0 bis +10 Grad | +6 bis +8 Grad |
24. Dezember | -4 bis +11 Grad | +2 bis +4 Grad |

Wie und ob sich der Störimpuls im Tagesverlauf weiter entwickelt hat und zu Weihnachten doch noch winterliche Optionen ermöglicht, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Weihnachten 2019.