Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 05.12.2019 - Ein Sturm jagt den nächsten - erhöhtes Unwetterpotential
Stürmische bis orkanartige Winde steuern auf Deutschland zu. Immer wieder kommt es zu unwetterartigen Starkwindereignisse, doch wie stehen die Chancen für den Winter?
Die Windaktivitäten werden die Wettervorhersagen der kommenden Tage dominieren. Der Sturm erreicht dabei keinen Höhepunkt, sondern bleibt von Sonntag bis einschließlich Dienstag auf einem sehr hohen Niveau, was verbreitet zu schweren Sturmböen und örtlich zu orkanartigen Winden führen kann. Entsprechend hoch ist das Unwetterpotential.
Begleitet wird der Wetterwechsel von vielen Wolken und wiederholten Niederschlägen unterschiedlichster Intensität und Dauer. Gerade aber über windabgeneigten Regionen (Lee) sind weniger Niederschläge zu erwarten. Bis zum 10. Dezember werden Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m², örtlich bis 50 l/m² und über dem Westen bis zu 60 l/m² simuliert. Die Temperaturen bleiben mit Werten von +5 bis +10 Grad und örtlich bis +13 Grad auf einem für die Jahreszeit zu warmen Niveau. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.
Eine zu Unwetter neigende Großwetterlage
Die atlantische Frontalzone setzt sich heute über Skandinavien fest und dominiert von dort aus das Wettergeschehen bis zur Mitte kommender Woche. Nachfolgend zieht das Tiefdruckzentrum immer wieder Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik in Richtung Skandinavien und so entsteht auf dem Atlantik eine stramme und gut strukturierte Tiefdruckrinne. Am südlichen Gradienten - und damit im vollen Sturmfeld - liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Stürmisches Dezember-Wetter
Die Tiefdruckaktivität bleibt nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells bis zur Monatsmitte auf einem hohen Niveau. Anders formuliert ist vom 6. bis 15. Dezember mit einer anhaltend hohen Wahrscheinlichkeit von Starkwindereignissen zu rechnen.
Nasskaltes Winterwetter
Die Zugbahn der Tiefdruckgebiete aber verläuft südlicher und somit gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz in eine nordwestliche Anströmungskomponente, was die Tageswerte meist zwischen +2 bis +6 Grad in einem nasskalten Bereich bewegen lässt. Kurzzeitig gelangen in der Höhe kühlere Luftmassen nach Deutschland, was am 10. und 15. Dezember Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen ermöglichen könnte. Sonst ist die Niederschlagsform meist flüssiger Natur.
Und der Winter?
Erst muss sich das Westwindwetter austoben
, was es im wahrsten Sinne des Wortes auch macht. Frühestens ab dem 13. bis 15. Dezember ergeben sich wieder andere Entwicklungsmöglichkeiten. Geht es nach der Wettervorhersage der Europäer, so könnte das Finale der enormem Tiefdruckdynamik am 15. Dezember erreicht werden. Ob es dann in Richtung Winter gehen wird, lässt sich aus den aktuellen Wetterkarten zwar nicht ableiten, doch zeigt sich die Auffälligkeit eines nach Norden aufstrebenden Hochdrucksystems, während der Polarwirbel sein Zentrum zwischen Skandinavien und der Karasee hat. Damit ist das Zentrum ungewöhnlich weit nach Osten verschoben. Das sind im Vergleich zum letzten Jahr völlig andere Voraussetzungen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Winter ist in der Vorweihnachtszeit auf dem Vormarsch
Enorme Windaktivitäten sind auch in der Wettervorhersage des amerikanischen Prognose-Modells bis zum 15. Dezember auszumachen. Das wird kein Spaß werden, auch wenn die Wetterentwicklung an für sich sehr interessant ist. Wir bezeichnen das gerne als Vollwetter. Ein Sturmtief nach dem anderen überquert Deutschland, Österreich und die Schweiz in kurzen Abständen.
Nasskalte bis milde Temperaturwerte
Vom 6. bis 15. Dezember pendeln sich die Werte zumeist im Bereich von +5 bis +10 Grad ein und können phasenweise mal darunter und mal darüber liegen. Mit winterlichen Wetterverhältnissen ist nach der Wetterprognose der Amerikaner in tieferen Lagen bis zum 15. Dezember nicht zu rechnen.
Die Chancen für den Winter
Wie seit Tagen häufiger erwähnt muss es erst einmal warm
werden, bevor der Winter überhaupt in Erwägung gezogen werden kann. Häufiger geschieht das gerade mit, bzw. nach einer aktiv-dynamischen Tiefdruckphase - ganz so wie diese im Moment berechnet wird. Irgendwann ist die Luft raus und das Strömungsmuster beginnt zu mäandrieren. Ob aus der Theorie eine Praxis wird, wird sich zeigen.
Einen Ansatz hierzu zeigt aber die Wetterprognose der Amerikaner. Ein Hochdruckkeil des Azorenhochs stellt sich zum 18. Dezember nach Norden auf und blockiert die Tiefdruckrinne. Damit fehlt dem Tiefdruckzentrum über Skandinavien der Nachschub und das Zentrum beginnt nach Süden auszutrogen.
Die Temperaturen sinken verbreitet auf +0 bis +5 Grad ab und im Schwerpunkt über dem Süden kommt Dauerfrost in den Bereich des Möglichen. Ob es so kommt, bleibt abzuwarten, es visualisiert aber gut, wie das mit dem Winter vor Weihnachten noch klappen kann.
Wettertrend der Kontrollläufe: Nasskalt bleibt es
Ein nasskalter Wettertrend zeigt sich in den Kontrollläufen schon seit Tagen und wird auch heute erneut bestätigt. Die Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe bewegen sich in der zweiten Dezember-Dekade im Bereich von -5 bis 0 Grad. Gleichzeitig ist die Niederschlagsneigung als sehr hoch zu bewerten, was in den Skiregionen oberhalb etwa 900 bis 1.100 Meter für ordentlichen Neuschneezuwachs sorgen kann.
Anders die Situation über den tieferen Lagen. Dort fällt nach der Wetterprognose der Kontrollläufen die zweite Dezember-Dekade mit einem Mittelwert von rund +5 Grad nasskalt aus.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
11. Dezember | +1 bis +10 Grad |
+5 bis +7 Grad |
15. Dezember | -1 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
20. Dezember | -7 bis +12 Grad |
+2 bis +5 Grad |
Auf den Punkt gebracht
Das Wetter wird in den kommenden Tagen richtig zur Sache kommen. Die aktiv-dynamische und zu Starkwindereignissen neigende Großwetterlage wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bis zum 15. Dezember anhalten können. Erst danach ergibt sich der Spielraum für andere Wetterentwicklungen.
Welche Entwicklungen das sein können, was das Langfristmodells berechnet und was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, klären wir heute Abend gegen 20:30 Uhr in einer Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:35 Uhr
Beide Vorhersage-Modelle bestätigten im Tagesverlauf die turbulente, stürmische und abwechslungsreiche Wetterentwicklung bis mindestens zum 15. Dezember. Anders formuliert hat der - nachhaltige - Winter bis dahin keine Chance sich durchzusetzen. Zwar gibt es immer wieder einmal ein sog. Downstream- Development mit kühleren Temperaturphasen - was bei stürmischen Wetterlagen gerne einmal vorkommt. Was das Downstream-Development ist? Kurz und knapp: Eine nach Süden austrogende Strömung, die meist schon vom nächsten Sturmtief plattgebügelt
wird. Nichtsdestotrotz sind dabei Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nicht auszuschließen. Überwiegend ist der Temperaturcharakter bis zum 15. Dezember aber als nasskalt zu bewerten.
Wie lange hält sich die Westwetterlage?
Wie dominant die zonale Wetterentwicklung ist, zeigt sich in den Druckanomalien bis zum 15. Dezember. Langweilig wird es nicht werden.
Ein wirklich dicker Brummer
Anders kann man es nicht bewerten. Die atlantische Frontalzone setzt sich über Skandinavien fest und bleibt dort bis auf weiteres bestehen. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen voll in aktiv-dynamischen Bereich der südlichen Gradienten, was zu unwetterartigen Starkwindereignissen und reichlich Niederschlag führen wird.
Chance und Risiko zugleich
Das weit nach Osten verschobene Tiefdruckzentrum ist auch Sicht der Freunde des Winterwetters
Segen und Fluch zugleich. Optional ergeben sich daraus Chancen für den Winter, sofern das Azorenhoch auf dem Atlantik nach Norden aufkeilt. Das Risiko besteht in der Erhaltungsneigung. In diesem Fall wäre die Westwetterlage bis Weihnachten dominierend.
Nasskalt bleibt die erste Wahl
Der Mittelwert der Kontrollläufe schwankt weiterhin in 1.500 Meter Höhe zwischen 0 bis -4 Grad, was über tieferen Lagen zu Tageswerten um die +5 Grad Marke führt. Nicht warm, nicht kalt, sondern nasskalt. Wie es aber in der Theorie mit dem Winter noch vor Weihnachten funktionieren kann, zeigen die Kontrollläufen auch. Grundsätzlich aber ist die Westwetterlage bis zum 15. Dezember gesetzt.
Wetterprognose des Langfristmodells: Kühl, warm und gemäßigt
Eigentlich ist bei der Langfristprognose alles vorhanden, was für einen abwechslungsreichen Wettercharakter spricht.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Dezember 2019 | -0,5 bis +1 Grad Grad | Trend: etwas zu nass |
Januar 2020 | +1 bis +3 Grad | Trend: zu nass |
Februar 2020 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: zu nass |
Die Erkenntnis: Nasskalt
Mann will es ja eigentlich schon gar nicht mehr hören, aber der Dezember ist der klassisch nasskalte und abwechslungsreiche Wintermonat. Im Schnitt bringt er es auf eine Temperatur von +0,8 Grad. Insofern entspricht die kommende Wetterlage durchaus dem typischen Charakter des Dezembers, wenngleich er in 2019 etwas heftig ausfällt. Durch die weit nach Osten verschobene Tiefdruckaktivität bleibt der Winter in der Vorweihnachtszeit nicht ganz Chancenlos.