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Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 14.11.2019 - Hoch gegen Tief und Deutschland zwischen drin

| M. Hoffmann

Die Großwetterlage stabilisiert sich in den kommenden Tagen und lässt eine klare Struktur erkennen, die über Deutschland in eine außergewöhnliche Richtung geht.

Viel Niederschlag - verbreitet unwetterartig - ist in den kommenden Tagen über den Alpenregionen zu erwarten. Teils als Schnee, teils als Regen niedergehend. Über Deutschland kommt es bei starker bis wechselnder Bewölkung nur zu gelegentlichen Niederschlägen. Verbreitet bleibt es trocken.

In den Nächten ist mit Frost zu rechnen und lösen sich die frühmorgendlichen Nebelfelder nicht auf, so bleibt der Tag kühl. Die Temperaturen pendeln sich auf +3 bis +8 Grad ein und können kurzzeitig über den östlichen Landesteilen auf bis +14 Grad ansteigen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter November 2019.

Von frühwinterlichen Wetterereignissen weit entfernt
Von frühwinterlichen Wetterereignissen weit entfernt

Mittelmeertief

Tiefdruckgebiete fühlen sich derzeit über der Mittelmeerregion wohl und ziehen von Süd nach Nord. In diesem Prozess knallen die Niederschlagsgebiete gegen die Alpen und regnen/schneien dort ab, was zu Niederschlagssummen von 100 bis 300 l/m² führen kann. Für Deutschland bleibt da nicht mehr viel an Niederschlag übrig, doch reicht es für gelegentliche Niederschlagsereignisse noch aus.

Kräftige und unwetterartige Niederschlagsereignisse über den Alpen
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Kräftige und unwetterartige Niederschlagsereignisse über den Alpen © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Warme Luft aus südlichen Richtungen

Man sieht schon auf der oben gezeigten Wetterkarte, wohin sich die das Wetter im Zeitraum darüber hinaus entwickeln wird.

Für die Jahreszeit viel zu warm

Da liegt zum einen das Kontinentalhoch über dem Osten und dehnt sich bis zum 24. November bis über das östliche Skandinavien aus. Das reicht nicht, um das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv zu beeinflussen. Passiv gelingt das aber durchaus.

Die atlantische Frontalzone gewinnt vom 18. bis 22. November an Dynamik und positioniert sich zum 22. November über England. Da der Weg nach Osten durch das Hoch blockiert wird, gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz zwischen die Fronten. Und da sich Tiefdruckgebiete gegen und Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, werden außergewöhnlich warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Norden geführt.

Verbreitet können sich die Tageswerte an der +10 Grad Marke orientieren und unter bestimmten Voraussetzungen wären auch bis +15 Grad möglich. Das ist für die letzte November-Dekade deutlich zu warm!

Tief über dem Westen, Hoch über dem Osten und Deutschland mittendrin
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Tief über dem Westen, Hoch über dem Osten und Deutschland mittendrin © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Kontinentale Hochdruckblase

Dass das Hochdrucksystem über dem Osten eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung ist, zeigt auch die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells. Das Hoch bleibt dort bis zum 26. November omnipräsent und lässt in schöner Regelmäßigkeit die Tiefdrucksysteme auflaufen.

Warm und unbeständig

Die Tageswerte erreichen bis zum 23. November +7 bis +12 Grad und immer wieder sorgen vorüberziehende Niederschlagsfelder für einen unbeständigen Wettercharakter.

Das Hoch weicht aus

Das Hoch zieht sich bis zu 26. November weiter nach Osten zurück, doch anstatt sich nun kältere Luftmassen durchsetzen, gelingt es einem Keil des Azorenhochs nach Mitteleuropa vorzudringen und eine milde Südwestwetterlage zu etablieren. Die Großwetterlage verändert sich, doch über Mitteleuropa bleibt alles wie gehabt.

Frühwinterliche Ambitionen werden schon im Keim erstickt
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Frühwinterliche Ambitionen werden schon im Keim erstickt © www.meteociel.fr

Temperaturtrend der Kontrollläufe: Der warme Temperaturtrend verstärkt sich

Die Temperaturen bewegen sich in den kommenden Tagen in der Höhe auf und ab, ab dem 20. November aber pendeln diese sich in einen Bereich ein, der im Vergleich zum langjährigen Mittelwert etwa um +5 Grad zu warm ist. Es gibt kaum mehr Varianten, die eine in diesem Zeitraum zu kühle Witterung zulassen.

Gemäßigtes Niederschlagsverhalten

In der Niederschlagsprognose gibt es zwei Peaks. Der eine ist am 16./17. November und der zweite am 18./19. November zu erkennen. An diesen Tagen ist mit nennenswerten Niederschlägen zu rechnen. Darüber hinaus ist die Niederschlagsneigung eher schwach ausgeprägt.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
21. November +3 bis
+10 Grad
+6 bis
+8 Grad
25. November +3 bis
+10 Grad
+6 bis
+7 Grad
29. November +0 bis
+10 Grad
+4 bis
+6 Grad
Diagramm Temperaturen November 2019 vom 14.11.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Die Würfel sind vorerst gefallen. Das Kontinentalhoch blockiert die atlantischen Tiefdruckgebiete und das passiert mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit über Mitteleuropa. Die Grundströmung dreht auf südliche Richtungen und führt vom 17. bis 27. November in der Höhe warme Luftmassen nach Deutschland. Frühwinterliche Wetterlagen haben so keine Chance. Erst wenn das Hoch über dem Osten weicht, oder sich noch etwas weiter nach Westen ausdehnt, ergeben sich andere Optionen.

Ob sich im Tagesverlauf etwas verändert hat und wie der Wintertrend des europäischen Langfristmodells aussieht, klären wir heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Winterprognose.

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Die für die Jahreszeit zu milden Varianten wurden im Tagesverlauf vom amerikanischen Wettermodell weiterhin gestützt. Jedoch heute Abend mit einer geringfügigen Abweichung, die zum Ende des Novembers für kühlere Temperaturwerte sorgen kann.

Im Zeitraum vom 23. bis 26. November dehnt sich das Kontinentalhoch über Skandinavien bis nach Grönland aus und formiert sich ab dem 27. November über Island zu einem autarken Hochdrucksystem. Damit meridionalisiert das Strömungsmuster, die Tiefdruckgebiete tropfen über Skandinavien nach Süden ab und führen im Verbund mit dem Hoch kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden. Das ist im Wesentlichen auch die Variante, auf die wir in den letzten Tagen immer wieder hinweisen, wenn sich das Kontinentalhoch eben doch weiter nach Westen ausdehnen kann.

Wie gesagt, handelt es sich hierbei um eine Variante, die sich in den kommenden Tagen verifizieren lassen muss. Bis zum 26. November aber ist ein für die Jahreszeit klar zu warmer Temperaturtrend auszumachen.

Dehnt sich das Hoch weiter nach Westen aus, ergeben sich auch kühlere Varianten
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Dehnt sich das Hoch weiter nach Westen aus, ergeben sich auch kühlere Varianten


Vorerst warm
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells macht keine Anstalten in eine andere Richtung umzuschwenken. Das Hoch bleibt über dem Osten omnipräsent und die Tiefdruckgebiete laufen vom Atlantik kommend regelrecht auf und führen bis zum 24. November warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Das Hochdruckbollwerk weicht nicht von der Stelle
Berechnung der Großwetterlage nach Kontrolllauf: Das Hochdruckbollwerk weicht nicht von der Stelle


Winterprognose des europäischen Langfristmodells
Der November 2019 wird mit einer Temperaturabweichung von +0,25 bis +1,5 Grad zu warm simuliert. Die Niederschlagsneigung ist weitgehend unauffällig und im Trend eher zu nass.

Der Winter wird - deutlich - zu warm berechnet
Auch das europäische Langfristmodell berechnet die Wintermonate von Dezember 2019 bis Februar 2020 mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad und örtlich bis +2 Grad leicht bis deutlich zu warm.

Die Niederschlagsprognose fällt über alle Wintermonate hinweg positiv - und damit zu nass - aus.

Die Erkenntnis
Vieles deutet in der letzten November-Dekade auf einen für die Jahreszeit zu milden Witterungscharakter hin. Die Unsicherheiten zeigen sich noch in der Ausdehnung des Hochdrucksystems in Richtung Skandinavien und Island. Sollte das tatsächlich noch gelingen können, wären Ende November auch kältere Varianten zu diskutieren.

Im Übrigen steht das Wetter derzeit am Scheideweg und die Weichen für den Winter könnten frühzeitig gestellt werden. Die Frage wird sein: Setzt sich die Zonalisierung durch, oder dominiert die Erhaltungsneigung mit einem meridionalen Strömungsmuster weiterhin das Wettergeschehen?

Geht es nach der Winterprognose des europäischen Langfristmodells, so setzt sich mit einer erhöhten Niederschlagserwartung und milden Temperaturen die Zonalisierung durch.

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