Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 07.11.2019 - Nasskaltes Herbst-Wetter mit Optionen auf Schnee ab den mittleren Lagen
Der Herbst wird zunehmend nasskalt und die Schneefallgrenze sinkt bis auf die höheren mittleren Lagen ab. Kommt jetzt der Frühwinter, oder ist das nur ein vorübergehend nasskaltes Spektakel?
Der November bleibt in den kommenden Tagen unbeständig. Immer wieder kommt es zu Niederschlägen, die am Freitag über dem Süden und am Samstag über dem Osten kräftiger und länger andauernd ausfallen können. Unter bestimmten Voraussetzungen wird auch der Niedergang von Nassschnee bis auf die mittleren Lagen zu beobachten sein.Der Herbst wird zunehmend nasskalt, was mit Tageswerten von +4 bis +8 Grad nochmals unterstrichen wird. Über manchen Regionen wird nicht einmal mehr die +5 Grad Marke überschritten werden und in den Nächten ist bei Aufklaren mit leichtem Nachtfrost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter November 2019.
Nordwestwetterlage
Dem Azorenhoch gelingt es in den kommenden Tagen nicht, einen Hochdruckkeil über der Mittelmeerregion aufzubauen und so haben die atlantischen Tiefdrucksysteme den Raum zur Verfügung, um weit nach Süden vorzudringen und etabliert eine über Mitteleuropa nordwestlich orientierte Grundströmung. So sickern allmählich kühlere Luftmassen ein und der Nachschub an feuchten Luftmassen bleibt erhalten.
Nasskalt in die zweite November-Dekade
Das europäische Prognose-Modell stützt im Zeitraum vom 11. bis 17. November den Vorstoß weiterer Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa aus nordwestlichen Richtungen.
Langsam milder
Dem Azorenhoch gelingt es weiterhin nicht, einen Hochdruckkeil entweder nach Norden in Richtung Grönland, oder über die Mittelmeerregion aufzubauen. Die Tiefdruckgebiete aber tropfen zunehmend westlicher - also über dem westlichen Europa - nach Süden ab und so gelingt zur Monatsmitte die Zufuhr milderer Luftmassen aus südlichen Richtungen. Die Tageswerte können wieder über die +10 Grad Marke hinaus ansteigen.
Unbeständiges Herbst-Wetter
Das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich bleibt bis zum 17. November tiefdruckdominiert und immer wieder ist mit - meist leichten - Niederschlagsereignissen zu rechnen. Die Niederschlagssummen halten sich mit verbreitet 5 bis 15 l/m² in Grenzen, können aber über Baden-Württemberg, Berlin, dem nördlichen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m² deutlich höher ausfallen.
Nasskaltes Herbst-Wetter
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist ähnlich der der Europäer, jedoch mit dem Unterschied, dass sich die Tiefdruckgebiete mehr über die Mittelmeerregion verlagern und somit bis zum 16. November die nasskalte Witterung mit Tageshöchstwerten von +3 bis +8 Grad aufrecht erhalten.
Optionen auf Schnee ab den höheren mittleren Lagen
Die Schneefallgrenze sinkt unter die 1.000 Meter Grenze ab und unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die eine oder andere (Nass)Schneeflocke bis auf die mittleren Lagen herab zu bestaunen.
Skandinavienhoch
Im Zeitraum vom 18. bis 20. November baut sich über Skandinavien hoher Luftdruck auf und führt im Verbund mit den Mittelmeertief erst einmal wärmere Luftmassen aus südöstlichen Richtungen nach Deutschland, der Schweiz und Österreich, was die Tageswerte kurzzeitig auf über +10 Grad ansteigen lassen kann.
Spürbar kühler
Nachfolgend dreht die Grundströmung auf östliche Richtungen und es gelangen mit +0 bis +5 Grad spürbar kühlere - aber für die Jahreszeit typische - Luftmassen nach Deutschland.
Zonalisierung, die gestörte Zirkulation und ein instabiler Polarwirbel
Die Unsicherheiten bleiben erhalten. Hatte gestern das amerikanische Vorhersage-Modell die Zonalisierung noch favorisiert, so ist es heute genau das Gegenteil - die gestörte Zirkulation
setzt sich erneut durch.
Das wird in den kommenden Tagen auch noch hin und her schwanken, doch der Wettertrend der zweiten November-Dekade ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz klar definiert und wird sich in einem überwiegend nasskalten Temperaturspektrum abspielen. Dazu gibt es immer wieder - meist leichte - Niederschläge.
Spannend bleibt die Wetterentwicklung für die letzte November-Dekade. Der Grund hierfür ist der Polarwirbel, der mal mehr und mal weniger stabil berechnet wird. Schaut man sich die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells an, so gelingt der Vorstoß des Hochdrucksystems in den Polarwirbel von Skandinavien aus.
Das ist insofern interessant, als dass es die früh-winterlichen Optionen erhöht. In der nachfolgenden Wetterkarte zeigen sich auch so Spielereien wie Kaltlufttropfen. Wie auch immer der Polarwirbel bleibt der Taktgeber und die Hochdrucksysteme können für überraschende Wetterentwicklungen sorgen.
Kontrollläufe: Eine für die Jahreszeit zu warme Temperaturentwicklung
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells gehört im Vergleich zu den Kontrollläufen noch nicht einmal zu den kältesten Varianten und bettet sich im gemäßigten Bereich ein. Der Mittelwert der Kontrollläufe ist vom 15. bis 22. November gegenüber dem vieljährigen Mittelwert als leicht positiv zu bewerten.
Die Niederschlagsneigung bleibt im gesamten Zeitraum leicht erhöht.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
14. November | +0 bis +8 Grad |
+3 bis +6 Grad |
17. November | -1 bis +11 Grad |
+4 bis +7 Grad |
22. November | -1 bis +9 Grad |
+5 bis +7 Grad |
Auf den Punkt gebracht
Der Herbst macht wechselhaft weiter und sorgt mit einem unbeständigen Wettercharakter für zeitweilig leichte Niederschlage. Die Temperaturen pendeln sich auf einen nasskalten Bereich ein und mit einer Zunahme frostiger Nächte ist zu rechnen.
Unsicherheiten zeigen sich zum Beginn der letzten November-Dekade. Vieles deutet darauf hin, dass der Polarwirbel instabil bleibt und zu einem Polarwirbelsplit neigt. Ob das warmes oder kaltes Wetter über Deutschland zur Folge hat, hängt davon ab, wo das Hoch in den Polarwirbel hinein strebt.
Ob sich im Tagesverlauf etwas verändert hat und wie der Wettertrend des Langfristmodells für den Winter ausfällt, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle mit einer Aktualisierung der Winterprognose 2019/20.
Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Spannende Zeiten stehen bevor - der Polarwirbelsplit wird zum wiederholten Male simuliert, was dessen Eintreffwahrscheinlichkeit - und damit die Anzahl der möglichen Wetterentwicklungen - erhöht.
Mäandrierendes Zirkulationsmuster
Das ist eine Variante, welche die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells heute Abend im Programm hat. Dabei dehnt sich vom 15. bis 20. November ein Hochdruckgebiet erst in den Polarwirbel hinein aus, konzentriert sein Zentrum zum 20. November aber über Skandinavien.
Die Tiefdruckgebiete irren herum und haben kein wesentliches Ziel mehr. Mäandrieren heißt nicht umsonst verschlungen/chaotisch. Deutlicher zeigt sich das auf der folgenden Wetterkarte. Für Deutschland, Österreich und der Schweiz hätte das leichten Niederschlag bei Tageswerten von +0 bis +7 Grad zur Folge. Nasskaltes Herbst-Wetter.
Mittelwert der Kontrollläufe
Interessant ist heute Abend zu beobachten, dass der Mittelwert aller Kontrollläufe ein Megahoch über Sibirien simuliert. Mehrheitlich dehnt sich das Hoch in Richtung Skandinavien aus.
Spielt man diese Variante einmal durch, so würde die letzte November-Dekade viel mit Nebel und Hochnebel zu tun haben und die Temperaturen könnten jeden Tag ein Stück weiter zurückgehen. Dauerfrost wäre Ende November, Anfang Dezember durchaus ein Thema.
AO-Index negativ, NAO-Index neutral
Der AO-Index wird aber der Monatsmitte deutlich negativ bewertet, was ein klarer Fürsprecher des gestörten Polarwirbels ist. Der NAO-Index aber wurde in den letzten Tagen leicht positiv bewertet - nun eher neutral. Das spricht ebenfalls nach der Konstellation der Wettermodelle für die Ausdehnung des Hochdrucksystems über Skandinavien.
Abtropfender Tiefdruckwirbel
Aber auch die Wetterprognose des europäischen Wettermodells ist äußerst interessant. Auch hier zeigt sich der Polarwirbel gestört und über Skandinavien baut sich hoher Luftdruck auf. Doch zugleich treibt ein Tief über der Mittelmeerregion sein Unwesen. Entweder es sorgt für einen Warmluftschub aus südlichen Richtungen, oder es fungiert als "Ansaugmotor" kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Man darf gespannt sein.