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Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 31.10.2019 - Der Frühwinter auf dem Vormarsch?

| M. Hoffmann

Wind, Regen, Sturm und nasskalte Temperaturen. Der Herbst hält Einzug und festigt seine Position über Deutschland. Auch mit frühwinterlichen Optionen?

Trockenes Herbst-Wetter gibt es heute noch zu bestaunen, bevor - pünktlich zum Start in den November - sich ein herbstlicher Wettercharakter breit macht. In raschen Abständen ziehen bis zum 5. November Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg. Zwischendurch ist auch mit etwas Sonnenschein zu rechnen, doch dominiert meist starke Bewölkung das Himmelbild.

Im Schwerpunkt von Samstag bis Montag frischt der Wind stark böig auf und kann über exponierten Lagen, sowie entlang der Küstenregionen für stürmische Windböen sorgen. Mit einer Vorderseitenströmung steigen die Temperaturen auf warme +14 bis +18 Grad an, gehen aber zum Beginn der Woche auf +7 bis +13 Grad zurück. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter November 2019.

Regenwetter
Regenwetter

Ungemütliches Herbst-Wetter

Ein Sturmtief bei England kommt nur sehr langsam nach Osten voran und beeinflusst zunehmend das Wetter über Deutschland. Die Großwetterlage ist als aktiv-dynamisch zu bewerten, was die Winde zum Wochenende auch noch stärker ausfallen lassen kann, als diese derzeit berechnet werden. Entscheidend ist die exakte Zugbahn.

Tiefdruckdominiertes Herbst-Wetter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Tiefdruckdominiertes Herbst-Wetter © www.meteociel.fr

Das Herbst-Wetter bleibt unbeständig

Sowohl das amerikanische, wie auch europäische Vorhersage-Modell, berechnen in ihren Wetterprognosen eine bis zum 8. November anhaltend hohe Tiefdruckaktivität, deren Schwerpunkt sich westlich von Europa befindet.

Viel Regen

Ein Tiefdruckausläufer nach dem anderen kann somit Deutschland, Österreich und die Schweiz von West nach Ost überqueren und für zeitweilige Niederschläge sorgen. Simuliert werden bis zum 8. November Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 60 l/m². Im Stau der Alpen und der Alpenregionen können bis 100 l/m² und mehr zusammenkommen. Deutlich trockener bleibt es mit 3 bis 15 l/m² über Ostdeutschland und dem östlichen Österreich.

Schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte vom 8. November an, so erkennt man das quasistationäre Tiefdruckgebiet über England, dass mit seinen Ausläufern so langsam nach Nordosten abwandert und seinen Schwerpunkt in Richtung Skandinavien verlagert. In diesem Prozess können sich äußerst spannende Großwetterlagen ergeben - langweilig wird es also vorerst nicht werden. Die Temperaturen bewegen sich mit +7 bis +12 Grad und mit etwas Sonnenschein bis +14 Grad in einem normalen bis leicht zu milden Bereich.

Tiefdruckgebiete dominieren das Wettergeschehen in der ersten November-Dekade
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Tiefdruckgebiete dominieren das Wettergeschehen in der ersten November-Dekade © www.meteociel.fr

Tiefgreifender Veränderungen der Großwetterlage

Die obenstehende Wetterkarte des europäischen Vorhersage-Modells zeigt es schon - das Azorenhoch keilt nach Norden auf und sucht die Verbindung zum Kontinentalhoch über Russland. Diesen Ansatz konnte man in den letzten Tagen häufiger beobachten, was die Eintreffwahrscheinlichkeit erhöht.

Die gestörte Zirkulation

Aber auch die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bestätigt die Neigung zum Aufbau von hohen Luftdruck über Skandinavien, beginnend ab dem 10. November und finalisierend zum 13. November.

Mittelmeertief

Dieses Hoch über Skandinavien blockiert die Wetteraktivität auf dem Atlantik und eine Westwetterlage ist somit nicht mehr möglich. Die Tiefdruckgebiete suchen aber Wege, um irgendwie nach Osten voranzukommen und das wird wohl über die Mittelmeerregion sein.

Sollte das gelingen, so kommt es zu einer sog. Vb-Wetterlage, was über dem Süden und Osten von Deutschland für ergiebigen Dauerregen sorgen kann. Zudem können aus östlichen bis nordöstlichen Richtungen kalte Luftmassen arktischen Ursprungs angezapft werden.

Frühwinterliche Wetterverhältnisse

Die Temperaturen gehen in der zweiten November-Dekade immer weiter zurück und erreichen ihr Minimum zum mit -2 bis +5 Grad zum 15. November. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wären bis auf tiefere Lagen herab möglich - aber eben nur unter diesen Voraussetzungen und nach der aktuellen Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells.

Nasskaltes bis frühwinterliches Herbst-Wetter
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Nasskaltes bis frühwinterliches Herbst-Wetter © www.meteociel.fr

Amerikanisches Vorhersage-Modell zu kalt

Auch das bestätigt sich in den letzten Tagen immer wieder. Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist im Vergleich zur Vorhersage der Kontrollläufe zu kalt. Der Mittelwert schwankt vom 5. bis 15. November in einem für die Jahreszeit-typischen Bereich.

Zunehmende Unsicherheiten

Dass aber eine zu kalte Temperaturentwicklung in der zweiten November-Dekade nicht auszuschließen ist, zeigt sich im breiter werdenden Entwicklungsspielraum des Temperaturniveaus. Die Differenzen betragen bspw. am 13. November bis zu 14 Grad. Sowohl deutlich zu warme, wie zu kalte Varianten lassen sich an einer Hand abzählen. Wahrscheinlicher ist eine normale Temperaturentwicklung.

Skandinavienhoch?

Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ist bis zum 8.November als hoch zu bewerten. Vom 10. bis 15. November sinkt die Niederschlagsbewertung in einen leicht bis mäßig erhöhten Bereich ab, was im Grunde für den Aufbau eines Hochdrucksystems in der Nähe von Deutschland spricht. Ob das über Skandinavien sein wird, bleibt abzuwarten.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
6. November +4 bis
+10 Grad
+7 bis
+9 Grad
10. November +1 bis
+12 Grad
+7 bis
+9 Grad
15. November -2 bis
+11 Grad
+4 bis
+6 Grad
Diagramm Temperaturen November 2019 vom 31.10.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Wetterprognose Langfristmodell: Wie wird der Winter 2019/20?

  • Der November 2019 wird nach der Wetterprognose des Langfristmodells zum aktuellen Stand mit -0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal und im Trend leicht zu mild simuliert. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem Sollwert unauffällig und im Trend allenfalls etwas zu nass.
  • Der Dezember 2019 wird mit einer Abweichung von +2 bis +3 Grad deutlich zu warm bei einer etwas erhöhten Niederschlagsneigung simuliert.
  • Ganz ähnlich wird das Wetter im Januar 2020 prognostiziert. Die Abweichung liegt mit +1 bis +3 Grad ebenfalls im deutlich zu warmen Bereich und die Niederschlagstätigkeit steigt in den positiven Bereich an.
  • Aber nicht nur das, auch der letzte Wintermonat - der Februar 2020 wird mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad deutlich zu warm und im Niederschlagsverhalten etwas zu nass berechnet.
Abweichungen der Temperaturen im Herbst und Winter gegenüber dem langjährigen Mittelwert (CFSv2)
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
September 2019 +0,8 Grad Leicht zu nass
Oktober 2019 +1,9 Grad Deutlich zu nass
November 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu nass
Dezember 2019 +2 bis +3 Grad Trend: normal bis etwas zu nass
Januar 2019 +1 bis +3 Grad Trend: zu nass
Februar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: zu nass
Diagramm der Temperaturentwicklung Herbst Winter 2019/2020  vom 31.10.2019
Diagramm der Temperaturentwicklung Herbst und Winter 2019/2020

Auf den Punkt gebracht

Der Herbst setzt sich durch. Nass, windig und in Richtung der zweiten November-Dekade zunehmend nasskalt. Schmuddelwetter von feinsten. Darüber hinaus mehren sich die Anzeichen vom Aufbau eines Hochdrucksystems über Skandinavien, was weite Teile des November-Wetters wird beeinflussen können. Deutlich zu warme Temperaturentwicklungen sind bis zur Monatsmitte nicht auszumachen. Vielmehr orientiert sich die Entwicklung der Großwetterlage am Jahreszeit-typischen Bereich.

Warmer Winter?

Die Wetterprognose des Langfristmodells zeigt weiterhin keine Regung. Der Winter wird deutlich zu warm und zu nass berechnet. Das ist eine durchaus plausible Prognose, waren die Winter in den letzten 20 Jahren im Schnitt gegenüber dem langjährigen Mittelwert um +1,2 Grad zu warm.

Was aber den Winter noch interessant gestalten kann, wäre eine auch über die Wintermonate anhaltende gestörte Zirkulation. Anders formuliert ist eine zu warme Temperaturentwicklung für den Winter wahrscheinlich, aber keineswegs gesetzt!

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