Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 30.10.2019 - Kommt das Skandinavienhoch?
Der November startet herbstlich und über der Westhälfte mit reichlich Niederschlag. Ab dem 7. November strebt ein Hoch in Richtung Skandinavien auf, was weite Teile des November-Wetters beeinflussen könnte.
Sonnig und trocken zeigt sich verbreitet das Wetter über Deutschland, während über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern bei starker Bewölkung mit zeitweiligen Niederschlägen zu rechnen ist. Am Donnerstag lässt die Niederschlagsneigung nach, bevor zum Wochenende ein Sturmtief bei England in die weitere Wetterentwicklung eingreift.Pünktlich zum Start in den November ist mit einer zunehmenden Niederschlagstätigkeit zu rechnen. Der Wind frischt auf und gewinnt zum Sonntag und Montag an Intensität. Das Potential unwetterartiger Starkwindereignisse steigt an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter November 2019.
Stürmisches Herbst-Wetter
Die kommende Wetterentwicklung ist als aktiv-dynamisch zu bewerten. Ein Tief bei England wird zunächst blockiert, doch gewinnt das System an Kraft und versucht mit aller Gewalt nach Osten voranzukommen. Das mag nicht so recht gelingen und der Kompromiss zeigt sich in einem Abzug nach Nordosten.
Das Problem: Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen genau an der Grenze - also direkt in der wetteraktiven Zone. Das bedeutet zum aktuellen Stand ein vom 3. bis 4. November ansteigendes Potential unwetterartiger Starkwindereignisse - und das nicht nur über den Küstenregionen (Windprognose).
Das Tief zieht nach Nordosten ab
Bis zum 6. November zieht das Tiefdruckgebiet nach der Wetterprognose des amerikanischen und europäischen Vorhersage-Modells nach Nordosten ab und leitet über Deutschland eine kühlere Rückseitenströmung ein. Die Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells berechnet zum 6. November Tageshöchstwerte von +6 bis +12 Grad, was in etwa dem vieljährigen Durchschnittswert entspricht.
Über dem Westen und Süden viel Niederschlag
Etwa westlich der Linie von Hamburg und dem Bayerischen Wald werden Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m²und örtlich bis 60 l/m² simuliert. Weiter nach Osten sind es mit 0 bis 10 l/m² deutlich weniger Niederschläge.
Ansatz eines Skandinavienhochs
Bereits in der gestrigen Wetterprognose mehrten sich die Hinweise zur Ausbildung eines Hochdrucksystems über Skandinavien, was heute vom europäischen und amerikanischen Vorhersage-Modell erneut gestützt wird.
Doch unterscheiden sich im Detail die Abläufe der beiden Vorhersage-Modelle. Die Europäer simulieren den Abzug des Tiefdrucksystems über die Barentssee nach Nordosten. An dessen südlichen Gradienten dehnt sich hoher Luftdruck vom westlichen Russland in Richtung Skandinavien aus und die Tiefdruckaktivität der atlantische Frontalzone wird nach Süden gedrückt.
Beide Systeme befinden sich zunächst in einer Patt-Situation. Das Tief aber wird voraussichtlich über die Mittelmeerregion ziehen, während das Hoch über dem Norden an Dynamik gewinnt. Für Deutschland, der Schweiz und Österreich hätte das einen kurzzeitigen Warmluftschub zur Folge, doch zum 9. November beginnt aus nordöstlichen Richtungen kühlere Luft einzusickern. Begleitet wird der Vorgang von einem unbeständigen Wettercharakter.
Skandinavienhoch mit frühwinterlichen Ambitionen
Die Überschrift stammt von gestern und hat auch heute noch ihre Gültigkeit, wenn man den weiteren Verlauf der Wetterentwicklung nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell betrachtet.
Nasskaltes Herbst-Wetter
Ein Hochdruckkeil schiebt sich ab dem 7. November von Süden in Richtung Skandinavien und europäisches Nordmeer und blockiert zunächst die atlantischen Tiefdrucksysteme. Bedingt durch eine nördliche Grundströmung gelangen kühlere Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte auf +4 bis +8 Grad zurückgehen lassen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen sind am 8. November Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nicht auszuschließen.
Zwischen Dauerregen und nebligem Herbst-Wetter
Bis zum 10. November festigt das Hoch seine Position über Skandinavien und zwingt die atlantische Frontalzone nach Süden - über die Mittelmeerregion - auszuweichen.
Die Details - bzw. die exakten Positionen der beiden Wettersysteme - werden entscheidend sein, ob der Zeitraum vom 12. bis 15. November sehr nass und mäßig mild, oder trocken und kalt mit einer verstärkten Neigung zu Nebel- und Hochnebelfelder ausfallen wird.
Die gestörte Zirkulation bleibt erhalten
Doch die wichtigste Erkenntnis der heutigen Wetterprognose ist, dass beide Vorhersage-Modelle ein Hoch über Skandinavien berechnen, was weite Teile der zweiten November-Dekade beeinflussen kann. Eine Zonalisierung hat keine Chancen.
November-Tristesse?
Ein Hoch über Skandinavien hat häufiger neblige Grundwetterarten zur Folge. Mit einem zudem böigen Ostwind werden kalte, aber auch trockenere Luftmassen nach Deutschland geführt werden können.
Nachlassende Niederschlagsaktivität
Die Kontrollläufe stützen die Entwicklung des Hochdrucksystems, was sich im Zeitraum vom 7. bis 13. November in einem nachlassenden - aber keineswegs trockenen - Wetterabschnitt zeigt.
Ob sich das Hoch über Skandinavien wirklich wird durchsetzen können, ist zum aktuellen Stand noch infrage zu stellen. Das zeigt sich in einer hohen Variabilität der Temperaturentwicklung, welches im Zeitraum vom 8. bis 15. November ein Spektrum von frühwinterlichen bis herbstlichen Varianten aufzeigt. Der Mittelwert schwankt in einem Bereich, der der Jahreszeit entspricht. Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells gehört zu den kälteren Varianten und bestätigt die Unsicherheiten.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
5. November | +7 bis +13 Grad |
+9 bis +11 Grad |
9. November | +2 bis +14 Grad |
+7 bis +9 Grad |
14. November | +0 bis +11 Grad |
+5 bis +7 Grad |
Auf den Punkt gebracht
In der ersten November-Dekade wird der Wettercharakter zunehmend herbstlicher und kurzzeitig auch wärmer. Im Zeitraum vom 7. bis 10. November zeigt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für den Aufbau eines Hochdrucksystems über dem skandinavischen Raums. Sollte das Hoch kommen, so könnte die gesamte Wetterentwicklung der zweiten November-Dekade davon beeinflusst werden. Ob nass, oder neblig-trüb und trocken hängt davon ab, wie sich die Systeme zueinander positionieren werden. Klar ist aber auch, dass eine Zonalisierung so keine Chance hat und die gestörte Zirkulation weiterhin anhält.