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Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 08.10.2019 - Die zweite Oktober-Dekade wird zu warm ausfallen

| M. Hoffmann

Die Großwetterlage verändert sich zum Beginn der zweiten Oktober-Dekade und lässt dem goldenen Oktober einen deutlich größeren Entwicklungsspielraum.

Unbeständig zeigt sich der Wettercharakter in den kommenden Tagen, doch ab Donnerstag setzt sich von Süden hoher Luftdruck durch, während der Norden tiefdruckdominiert bleibt. Anders formuliert ist etwa nördlich der Linie von Köln und Berlin - auch am Wochenende - mit wiederholten Niederschlägen zu rechnen, während von Süden die sonnigen Anteile weiter zunehmen können und es weitgehend abtrocknet.

Mit einer kräftigen Südwestströmung gelangen warme Luftmassen nach Deutschland und lassen die Temperaturen zunächst in Richtung der +15 Grad Marke, zum Beginn des Wochenendes in Richtung der +20 Grad Marke und bis zum Sonntag über dem Süden gebietsweise auf die +25 Grad Marke ansteigen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.

Nicht ganz ungetrübtes, aber warmes Herbst-Wetter steht bevor
Nicht ganz ungetrübtes, aber warmes Herbst-Wetter steht bevor

Südwestwetterlage

Verantwortlich für den kräftigen Anstieg der Temperaturen ist die Kombination aus tiefem Luftdruck über Skandinavien und einem Hoch über der Mittelmeerregion. Die Tiefdruckgebiete laufen auf das Hoch auf und es entsteht eine stramme Südwestströmung, die sich mit einem böigen Wind im Verlauf der Woche noch bemerkbar machen wird. Durch diese Konstellation ist es möglich, dass sehr warme Luftmassen aus dem nördlichen Afrika angezapft und in Richtung Mitteleuropa geführt werden können.

Warme Luftmassen erreichen Deutschland
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Warme Luftmassen erreichen Deutschland © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Sehr warmes Herbst-Wetter

In den letzten Tagen berechnete die Wettervorhersage des europäischen Prognose-Modells ein hin und her. Mal war es eine tiefdruckdominierte Großwetterlage, dann wieder eine warme Südwest- bis Südwetterlage. Entscheidend wird sein, wie standhaft das Hoch ist.

Hoch gegen Tief

Den Tiefdruckgebieten bei Island gelingt es nicht, sich bis zum 18. Oktober über Skandinavien oder gar Mitteleuropa zu positionieren. Stattdessen verharren diese im Bereich zwischen Grönland, Island und England und sorgen mit schwachen Tiefdruckausläufern auch über Deutschland, Österreich und der Schweiz für etwas Abwechslung.

Wenig Niederschlag

Doch im Vergleich zu der ersten Oktober-Dekade schwächt sich die Neigung zu Niederschlägen in der zweiten Dekade spürbar ab. Vielmehr liefern sich ein Hoch über dem östlichen Europa und das Tief auf dem Atlantik einen Kampf um die Vorherrschaft der weiteren Wetterentwicklung. Deutschland liegt größtenteils im Einflussbereich des Hochdrucksystems.

Für die Jahreszeit viel zu warm

Bedingt durch die Positionen der Wettersysteme zueinander gelangen aus südlichen Richtungen sehr warme Luftmassen nach Europa, was die Tageswerte über Deutschland, der Schweiz und Österreich auf +14 bis +18 Grad und phasenweise auf über +20 Grad ansteigen lassen kann.

Der goldene Oktober kommt
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der goldene Oktober kommt © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Überwiegend warmes Herbst-Wetter

Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells unterscheidet sich von den Europäern, sodass eine nachhaltig und warme Hochdruckwetterlage zum derzeitigen Stand infrage gestellt werden kann.

Sehr warm

Doch zunächst einmal gelangen im Zeitraum vom 11. bis 18. Oktober mit einer kräftigen Südwestanströmung sehr warme Luftmassen nach Mitteleuropa, was die Tageswerte auf +15 bis +20 Grad ansteigen lassen kann. Kommen Niederschläge hinzu, kann es etwas kühler sein, scheint hingegen die Sonne für längere Zeit, so sind bis +24 Grad möglich.

Mischwetter

Ganz trocken aber wird es in diesem Zeitraum nicht. Immer wieder queren schwache Tiefdruckausläufer Deutschland und sorgen bei einem Wechselspiel aus Sonne und Wolken für gelegentliche Niederschläge. Viel ist nicht zu erwarten, es reicht aber aus, um für einen unbeständigen Wettercharakter zu sorgen.

Wetterwechsel

Im Zeitraum vom 17. bis 23. Oktober berechnet das amerikanische Wettermodell einen Wetterwechsel. Das Hoch auf den Azoren strebt nach Norden auf und positioniert sich zum 20. Oktober zwischen Island, England und den Azoren in einer sehr nördlichen Position.

Spürbar kühler

Kurzzeitig gelangt Mitteleuropa an den östlichen Hochdruckgradienten, was aus nördlichen Richtungen mit +7 bis +12 Grad spürbar kühlere Luftmassen nach Deutschland führen kann. Da das Wetter hochdruckdominiert ist, kann es in den Nächten ab dem 20. Oktober zu Nachtfrost kommen.

Das Hoch setzt sich durch

Vom 20. bis 22. Oktober setzt sich das Hoch über Mitteleuropa durch, doch ob daraus eine stabile Großwetterlage entstehen kann, bleibt abzuwarten. Warum? Das Hochdruckband erstreckt sich von Neufundland über den Atlantik bis weit über die östliche Mittelmeerregion und wird gleich von zwei Seiten von Tiefdrucksystemen in die Zange genommen.

Die Sollbruchstelle liegt über Mitteleuropa - hervorgerufen von einem kräftig strukturierten Tiefdruckgebiet über dem europäischen Nordmeer.

Weiterhin keine Zonalisierung, doch eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung ist auch nicht erkennbar
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Weiterhin keine Zonalisierung, doch eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung ist auch nicht erkennbar © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Eine zu warme zweite Oktober-Dekade zeichnet sich ab

Der Wettertrend einer zu warmen zweiten Oktober-Dekade wird bereits seit ein paar Tagen berechnet und wird heute von den Kontrollläufen erneut bestätigt. Der Mittelwert liegt über dem Süden, Westen und Osten mit einer Abweichung von 3 bis 6 Grad über dem langjährigen Durchschnittswert im deutlich zu warmen Bereich. Über dem Norden ist die Differenz mit 1 bis 3 Grad nicht ganz so hoch.

Erst in der letzten Oktober-Dekade zeichnet sich eine langsame Normalisierung des Temperaturniveaus ab.

Keine stabilen Wetterverhältnisse

Die Niederschlagsprognose ist vom 11. bis 14. Oktober über dem Süden und Osten als trocken zu bewerten, doch bleibt die Niederschlagsneigung über dem Westen und Norden leicht erhöht. Vom 14. bis 22. Oktober werden immer wieder - meist leichte - Niederschlagssignale gezeigt, was nicht unbedingt für eine stabile Hochdruckwetterlage spricht - wahrscheinlicher ist nach den Kontrollläufen die Mischwetterlage.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
14. Oktober +10 bis
+23 Grad
+16 bis
+19 Grad
18. Oktober +10 bis
+21 Grad
+14 bis
+16 Grad
23. Oktober +6 bis
+19 Grad
+10 bis
+13 Grad
Diagramm Temperaturen Oktober 2019 vom 08.10.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Oktober 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Die Großwetterlage erfährt zum Beginn der zweiten Oktober-Dekade eine strukturelle Veränderung. Die Grundströmung dreht auf südwestliche Richtungen und führt warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, was das zweite Oktober-Drittel gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen lassen kann. Die Großwetterlage ist größtenteils hochdruckdominiert, doch gelingt es den Tiefdrucksystemen immer wieder ihre Ausläufer nach Mitteleuropa zu entsenden. Anders formuliert: hochdruckdominiert ja, stabil nein. Ein weiterer Wetterwechsel kann zur letzten Oktober-Dekade für eine spürbare Abkühlung und eine ansteigende Niederschlagsneigung sorgen.

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