Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 04.10.2019 - Goldener Oktober in der zweiten Oktober-Hälfte?
Die Großwetterlage verändert sich im Verlauf der kommenden Woche strukturell und einer Hochdruckdominanz folgt ein Zentraltief nach. Ob daraus warmes oder kühles Herbstwetter folgt, hängt stark von der Positionierung ab.
Herbstlich kühl und unbeständig zeigt sich das Wetter in den kommenden Tagen. Immer wieder ist mit Niederschlägen zu rechnen, die zum Beginn der Woche nachlassen können und mit auflockernder kommt auch die Sonne für längere Zeit zum Vorschein, bevor zum Dienstag das nächste Tief Deutschland erreicht. Die Niederschlagssummen werden verbreitet mit 15 bis 30 l/m² angegeben und können im Stau der Alpen bis 50 l/m² erreichen. Etwas weniger Niederschlag ist mit 8 bis 15 l/m² über Teile von Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen und dem nördlichen Bayern möglich.Die Temperaturen bleiben mit +7 bis +14 Grad für die Jahreszeit zu kühl und können zur Wochenmitte in Richtung der +15 Grad Marke ansteigen. In den Nächten kommt es bei Aufklaren örtlich zu Bodenfrost Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.
Noch dominiert hoher Luftdruck das Wettergeschehen - doch das ändert sich
Trotz der Niederschläge - die Großwetterlage wird aktuell von einem Hochdrucksystem über Skandinavien dominiert und im Verbund mit einem nach Nordosten abziehenden Tiefdrucksystem gelangen kalte Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Deutschland. Doch zum Start in die neue Woche schwächt sich das Hoch ab und verliert seinen Einfluss auf die Wetterentwicklung. Dafür drängen atlantische Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa und halten die unbeständige und herbstliche Wetterentwicklung aufrecht.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Tiefer Luftdruck dominiert das Herbstwetter
Das Tiefdrucksystem erstreckt sich zum 9. Oktober zwischen Grönland, Island, England, Skandinavien bis über das westliche Russland. Anders formuliert übt das Tief eine gewisse Dominanz auf die Wetterentwicklung zum Beginn der zweiten Oktober-Dekade aus.
Tiefdruckwetter
Anstatt sich das Tiefdruckzentrum aber über Skandinavien verlagert, verharrt das Tief über England. Das führt nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells dazu, dass sich Deutschland, Österreich und die Schweiz zwar im Einflussbereich des Tiefdrucksystems befinden, doch mit einer aus südwestlichen Richtungen kommenden Vorderseitenanströmung werden wärmere Luftmassen zugeführt.
Und so ist im Zeitraum vom 9. bis 13. Oktober mit wiederholten Niederschlägen zu rechnen. Mal länger andauernd und ergiebiger ausfallend und mal in Form von Schauern niedergehend. Sonnige Momente sind eher kurz und über manchen Regionen bleibt es dauerhaft stark bewölkt.
Keine Westwetterlage
Doch will sich mit der Tiefdruckposition über England partout keine Westwetterlage einstellen. Zudem stützt ein auf dem Atlantik nach Norden aufkeilendes Hochdrucksystem die meridionale Grundströmung. Anders formuliert wird es nach dieser Konstellation noch etwas dauern, bis sich der goldene Oktober mal zeigen kann.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die Südwestwetterlage
Das Tiefdruckzentrum setzt sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zwischen England und Skandinavien fest und sorgt im Zeitraum vom 9. bis 13. Oktober für eine unbeständige Großwetterlage. Immer wieder ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Niederschlägen zu rechnen.
Von Südwesten wird es wärmer
Die Tiefdruckachse verläuft jedoch von Südwest nach Nordost und führt aus südwestlichen Richtungen mit +14 bis +18 Grad mildere Luftmassen nach Deutschland.
Der goldene Oktober bekommt seine Chance
Im weiteren Verlauf festigt sich die Südwestwetterlage. Auf dem Atlantik entstehen weitere Tiefdrucksysteme die in Richtung Mitteleuropa ziehen, doch von den Azoren aus strebt ein Hochdruckkeil in Richtung dem östlichen Europa und lässt die Tiefdruckgebiete auflaufen. Zudem gewinnt der hohe Luftdruck über Europa an Dominanz und beeinflusst ab der Monatsmitte zunehmend das Wettergeschehen. Die Niederschlagsneigung lässt nach, die sonnigen Anteile nehmen zu und die Temperaturen streben in Richtung der +20 Grad Marke - der goldene Oktober bekommt seine Chance.
Wettertrend der Kontrollläufe: aus zu kalt wird gemäßigt warm
Die für die Jahreszeit etwas zu kühle Witterung bleibt bis zum Beginn der zweiten Oktober-Dekade erhalten. Der Mittelwert liegt um 2 bis 4 Grad unter dem vieljährigen Mittelwert. Erst mit Beginn des zweiten Oktober-Drittels steigt das Temperaturniveau an und pendelt sich in einen leicht zu warmen Bereich ein.
Nachlassende Niederschlagstätigkeit
Bis einschließlich dem 14. Oktober ist die Niederschlagsaktivität über Deutschland als mäßig hoch zu bewerten. Im weiteren Verlauf sinkt die Niederschlagsneigung bis zum 19. Oktober in den leicht erhöhten Bereich ab. Ganz trocken bleiben wird es nicht, doch deutet sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine hochdruckdominierte Großwetterlage an. Ganz von der Hand zu weisen ist eine Stabilisierung der Großwetterlage in der zweiten Oktober-Hälfte nicht.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
10. Oktober | +9 bis +16 Grad |
+12 bis +13 Grad |
15. Oktober | +7 bis +21 Grad |
+13 bis +15 Grad |
19. Oktober | +6 bis +18 Grad |
+11 bis +12 Grad |
Wetterprognose Herbst und Winter 2019/20 nach dem Langfristmodell
- Der Oktober 2019 soll nach der aktuellen Wetterprognose in der Temperaturbilanz gegenüber dem vieljährigen Mittelwert normal ausfallen. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Sollwert als deutlich zu nass zu bewerten.
- Der November wird mit einer Differenz von +0,5 bis +1,5 Grad zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu nass. Daran hat sich kaum etwas verändert.
- Der Winter 2019/20 bleibt nach der Simulation des Langfristmodells mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad deutlich zu warm. Örtlich kann die Abweichung bis zu +3 Grad betragen. Etwas verändert wurde die Prognose für den Januar. Aus einer Abweichung von +1 bis +3 Grad wurde nun eine Korrektur auf +0,5 bis +2 Grad vorgenommen. Das ändert aber vorläufig nichts an dem generell zu warmen Winter-Verlauf. Die Niederschlagsneigung wird im Dezember und Januar höher als normal bewertet und sinkt zum Februar in einen normalen Bereich ab.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2019 | +0,8 Grad | Leicht zu nass |
Oktober 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: zu nass |
November 2019 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Dezember 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: etwas bis deutlich zu nass |
Januar 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: zu nass |
Februar 2019 | +1 bis +3 Grad | Trend: normal |
Auf den Punkt gebracht
Der Herbst tobt sich über Deutschland vorerst aus und sorgt bis zum 13. Oktober für reichlich Niederschlag und eine negative Temperaturbilanz. Erst im weiteren Verlauf zeichnet sich eine südwestliche Orientierung der Grundströmung ab, was die Niederschlagsneigung grundsätzlich abklingen und die Temperaturen ansteigen lässt. Ob daraus ein goldener Oktober hervorgehen wird, bleibt zum derzeitigen Stand noch abzuwarten.
Geht es nach dem Langfristmodell, so soll der Oktober normal bis leicht zu warm, aber deutlich zu nass ausfallen können. Das deckt sich zum aktuellen Stand ganz gut mit den aktuellen Wetterprognosen. Für den November und den Winter aber berechnet das Langfristmodell eine weiterhin deutlich zu warme Temperaturentwicklung bei einer hohen Niederschlagswahrscheinlichkeit. Die Zonalisierung bleibt demnach ein Thema - ob es aber so kommen wird, bleibt freilich abzuwarten.